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TITANIC-Wut-Rubrik: Die offene Tür

Heute: Ilsegard Radebrecher (58)

Wenn es um unsere schöne deutsche Sprache geht, bin ich, das muß ich zugegebenermaßen ehrlich gestehen, ein bißchen pingelig. Allzusehr wird sie heute in Mitleidenschaft gezogen: Da werden Ansichten "aufoktroyiert" oder Dinge "auseinanderdividiert", Ereignisse waren "vorprogrammiert" und dergleichen doppelt gemoppelte Pleonasmen mehr. Zu allem Überfluß wird auch noch "Sinn gemacht" – ein Anglizismus, wie nicht viele wissen. Als Sprachpflegerin kann ich da gar nicht so viel Metaphernsalat fressen, wie ich kalt kotzen möchte. Nicht auszudenken, wie erst ein Dichter und Denker von der Güteklasse eines "Tucho" im Grab rotieren würde, könnte er unser "Neudeutsch" hören. Schöne neue Welt, sage ich da nur!

Was mir aber in letzter Zeit besonders auf den Zeiger drückt, ist das Aussterben unseres Genitivs (heute würde man wohl eher sagen: "das Abnibbeln von unserem Genitiv"). Was waren das für Zeiten früher, als man dank der Bremsen seines Pkws rechtzeitig an der Schranke der Eisenbahn in den Genuß des Stillstands kam. Heute hingegen rauscht man wegen dem Elektronikfehler noch ein Stück weiter und bleibt auf dem Gleis stehen, wo man dann von dem Regionalexpreß überfahren wird. Selbst an der Schule kennt man heute kaum noch die elementarsten Regeln unserer Sprache. Gesprochen wird, wie einem der Schnabel gewachsen ist, und der ist, da können Sie Gift drauf nehmen, in aller Regel krumm und schief! – alles übrigens eine Folge der Alt-68er, wenn Sie mich fragen. Grotesk mißbildete Sätze wie "Isch geh Drogendealer, kommst du Crack?" unserer "Mitbürger mit geographisch fremden Wurzeln", wie es so schön heißt, werden auch noch als Kreativität und absoluter Höhepunkt westlicher Zivilisation gefeiert. Ja geht's denn noch?! Wo soll diese Sprachverhunzung noch enden? Wenn der Sprachverfall des Deutschen (nicht "von dem Deutschen"!) in diesem rasanten Tempo weiter zügig fortschreitet, werden wir uns, das prophezeie ich schon heute, in Bälde nur noch mit Händen und Füßen unterhalten!

Kategorie: Allgemein



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Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Kurze Anmerkung, Benedikt Becker (»Stern«)!

»Wer trägt heute noch gerne Krawatte?« fragten Sie rhetorisch und machten den Rollkragenpullover als neues It-Piece der Liberalen aus, v. a. von Justizminister Marco Buschmann und Finanzminister Christian Lindner, »Was daran liegen mag, dass der Hals auf die Ampelkoalition besonders dick ist. Da hilft so eine Halsbedeckung natürlich, den ganzen Frust zu verbergen.«

Schon. Aber wäre es angesichts des Ärgers der beiden Freien Demokraten über SPD und Grüne nicht passender, wenn sie mal wieder so eine Krawatte hätten?

Ebenso stilistisch versiert wie stets aus der Mode: Titanic

 Ah, »Galileo«!

Über die Arbeit von Türsteher/innen berichtest Du: »Viele Frauen arbeiten sogar als Türsteherinnen«. Wir setzen noch einen drauf und behaupten: In dieser Branche sogar alle!

Schmeißen diese Erkenntnis einfach mal raus:

Deine Pointen-Bouncer von Titanic

 Ach, Scheuer-Andi,

wie der Spiegel meldet, wird niemand für Sie in den Bundestag nachrücken. Da scheinen die Fußstapfen wohl einfach zu groß zu sein.

Die Besten gehen immer zu früh …

Weiß Titanic

 Gute Frage, liebe »Süddeutsche«!

»Warum haben wir so viele Dinge und horten ständig weiter? Und wie wird man diese Gier wieder los?« teast Du Dein Magazin an, dasselbe, das einzig und allein als werbefreundliches Vierfarb-Umfeld für teuren Schnickschnack da ist.

Aber löblich, dass Du dieses für Dich ja heißeste aller Eisen anpackst und im Heft empfiehlst: »Man kann dem Kaufimpuls besser widerstehen, wenn man einen Schritt zurücktritt und sich fragt: Wer will, dass ich das haben will?«

Und das weiß niemand besser als Du und die Impulskundschaft von Titanic

 Grüß Gott, Businesspäpstin Diana zur Löwen!

Du verkaufst seit Neuestem einen »Anxiety Ring«, dessen »bewegliche Perlen« beim Stressabbau helfen sollen. Mal abgesehen davon, dass das einfach nur das hundertste Fummelspielzeug ist, kommen uns von ihren Nutzer/innen glorifizierte und zur Seelenerleichterung eingesetzte bewegliche Perlen an einer Kette verdächtig bekannt vor.

Ist für Dich natürlich super, denn auch wenn Du Deinen treuen Fans skrupellos das Geld aus der Tasche ziehst, in die Hölle kommst Du zumindest für diese Aktion sicher nicht.

Auch wenn dafür betet:

Deine Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 In Würde altern

Früher hätte mich der riesige Pickel mitten auf meinem Hals stark gestört. Heute trage ich den wohl niedlichsten ausgeprägten Adamsapfel, den die Welt je gesehen hat, mit großem Stolz ein paar Tage vor mir her.

Ronnie Zumbühl

 Frage an die Brutschmarotzer-Ornithologie

Gibt es Kuckucke, die derart hinterhältig sind, dass sie ihre Eier anderen Kuckucken unterjubeln, damit die dann fremde Eier in fremde Nester legen?

Jürgen Miedl

 Altersspezifisch

Ich gehöre noch zu einer Generation, deren Sätze zu häufig mit »Ich gehöre noch zu einer Generation« anfangen.

Andreas Maier

 Vom Feeling her

Es hat keinen Sinn, vor seinen Gefühlen wegzulaufen. Man muss sich schon auch mal hinter einem Baum verstecken und warten, dass die das nicht merken und an einem vorbeiziehen, sonst bringt das ja alles nichts.

Loreen Bauer

 Empfehlung für die Generation Burnout

Als eine günstige Methode für Stressabbau kann der Erwerb einer Katzentoilette – auch ohne zugehöriges Tier – mit Streu und Siebschaufel den Betroffenen Abhilfe verschaffen: Durch tägliches Kämmen der Streu beginnt nach wenigen Tagen der entspannende Eintritt des Kat-Zengarteneffekts.

Paulaner

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
03.05.2024 Mettingen, Schultenhof Thomas Gsella
03.05.2024 Stuttgart, Im Wizemann Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
04.05.2024 Gütersloh, Die Weberei Thomas Gsella
04.05.2024 Jena, F-Haus Martin Sonneborn mit Sibylle Berg