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TITANIC-Forencheck: Außenminister Gabriel in Israel

Hurra, hurra – es ist wieder soweit! Ein Thema, das sich für den Original-TITANIC-Forencheck vorzüglich eignet: Außenminister Gabriel war in Israel und verärgerte dort Ministerpräsident Netanjahu. Klar, daß sich da der durchschnittsdeutsche Israelkritiker (lies: Antisemit) nicht lange bitten läßt. Zwar haben viele Medien ihre Kommentarbereiche wohlwissend zugesperrt – aber auf den Facebook-Seiten tobt die Diskussion. Alors! Wer ist der beste Antisemit in deutschen Kommentarspalten?

Platz 5: "Gattman" bei der Welt.de
"Glückwunsch an Herr Gabriel! Der erste deutsche Politiker der sich vor Israel nicht ihn den Staub wirft! Das nenne ich reale Geopolitik!"

Mutig! Die "Welt" erlaubte Kommentare auf der eigenen Homepage. Nutzer "Gattmann" weiß dies zu nutzen. Wie schade, daß der realste Geopolitiker aller Zeit (Adolf Hitler) von Israel noch gar nichts wissen konnte – in den Staub hätte auch er sich nicht geworfen. Weil dies aber nur zwischen den Zeilen steht reicht es lediglich für Platz 5!

Platz 4: Christian Kölnsperger bei "Spiegel online" (Facebook)
"Tja, unsere Kohle nimmt er gerne. Kritik anscheinend Nicht geduldet. Ist Israel eine Diktatur die Opposition nicht duldet? Wir sollten generell etwas konsequenter mit solchen flegelhaftem Verhalten umgehen und nicht so memmenhaft wie Gabriel!!!"

Dieser Herr wird deutlicher! Die Flegeljuden nehmen unser Geld und wir, die Deutschen, treten memmenhaft auf. Doch wie der noch konsequentere Umgang aussehen könnte, traut sich Kölnsperger nicht zu sagen. Feige! Treppchen verpaßt!

Platz 3: Sofian Maalal bei der „Zeit“ (Facebook)
"Ich kann es beim besten Willen nicht verstehen, warum man Israel immer mit Samthandschuhen anfassen soll!! Ich finde es sehr bedenklich wie einige hier Israel mit aller macht in Schutz nehmen. Man muss einfach die Probleme ansprechen. Der Siedlungsbau ist einfach illegal. Gaza als weltgrößtes Gefängnis ist auch illegal. Das ist einfach Staatsterrorismus. Israel möchte da einfach kein Palestina haben. In meinem Augen liegt da das Problem. Geld regiert die Welt und Pro-Grossisrael Anhänger haben einfach Zuviel Einfluss in diese Welt. Da traut sich keiner was zu sagen und alle gucken weg. Egal was für Kriegsverbrechen da gemacht werden. Und bitte wer mir hier mit Antisemitismus kommt, der braucht mit mir nicht zu diskutieren."

Wir kommen durchaus mit Antisemitismus, wollen nicht diskutieren, aber auszeichnen: Bronze für den Mann mit dem peinlichen Mädchenvornamen: Sofian. "Großisrael", "Staatsterrorismus", "Geld" – ein blitzsauberes antisemitisches Programm, schön ausformuliert und schlüssig. Applaus!

Platz 2: Martin Gasbricki bei "Bild" (Facebook)
"Dem Juden passt es halt nicht. Die wollen die Palästinenser schnellstmöglich weg haben! Undwenn es geht sämtliche Nachbarn gleich mit. Fordern können die schon immer!"

Herr Gas(!)-Bricki dreht den Spieß um: "Der Jude" möchte alle Nachbarln "ins Meer treiben". Warum komplizierte Verschwörungen stricken, wenn man die ganze Sache auch auf links ziehen kann? Einfach, aber genial. Der Führer wäre stolz. Silber, Platz 2 – denn gewonnen hat:

Platz 1: Kra Ma bei FAZ
"Netanjahu reiht sich ein in die Reihe von Erdogan, Trump, Kim und meinem dreijährigen Sohn, der bockig ist, weil er keine Schokolade mehr haben darf."

Kontrovers: Ein Fake-Profil gewinnt den Forencheck. Wer aber so selbstlos ist, zuzugeben, daß der eigene Sohn so schlimm wie Erdoğan, Trump, Kim Kong-un und "der Jude" (vgl. Gasbricki) ist, wer also den Ruf der eigenen Familie unter die Bekämpfung Israels stellt – der ist Deutschlands bester Antisemit. Glückwunsch!

Kategorie: Allgemein



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Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Kurze Anmerkung, Benedikt Becker (»Stern«)!

»Wer trägt heute noch gerne Krawatte?« fragten Sie rhetorisch und machten den Rollkragenpullover als neues It-Piece der Liberalen aus, v. a. von Justizminister Marco Buschmann und Finanzminister Christian Lindner, »Was daran liegen mag, dass der Hals auf die Ampelkoalition besonders dick ist. Da hilft so eine Halsbedeckung natürlich, den ganzen Frust zu verbergen.«

Schon. Aber wäre es angesichts des Ärgers der beiden Freien Demokraten über SPD und Grüne nicht passender, wenn sie mal wieder so eine Krawatte hätten?

Ebenso stilistisch versiert wie stets aus der Mode: Titanic

 Hallihallo, Michael Maar!

In unserem Märzheft 2010 mahnte ein »Brief an die Leser«: »Spannend ist ein Krimi oder ein Sportwettkampf.« Alles andere sei eben nicht »spannend«, der schlimmen dummen Sprachpraxis zum Trotz.

Der Literatur- ist ja immer auch Sprachkritiker, und 14 Jahre später haben Sie im SZ-Feuilleton eine »Warnung vor dem S-Wort« veröffentlicht und per Gastbeitrag »zur inflationären Verwendung eines Wörtchens« Stellung bezogen: »Nein, liebe Radiosprecher und Moderatorinnen. Es ist nicht S, wenn eine Regisseurin ein Bachmann-Stück mit drei Schauspielerinnen besetzt. Eine Diskussionsrunde über postmoderne Lyrik ist nicht S. Ein neu eingespieltes Oboenkonzert aus dem Barock ist nicht S.«

Super-S wird dagegen Ihr nächster fresher Beitrag im Jahr 2038: Das M-Wort ist ja man auch ganz schön dumm!

Massiv grüßt Sie Titanic

 Könnte es sein, »ARD-Deutschlandtrend«,

dass Dein Umfrageergebnis »Mehrheit sieht den Frieden in Europa bedroht« damit zusammenhängt, dass seit über zwei Jahren ein Krieg in Europa stattfindet?

Nur so eine Vermutung von Titanic

 Hello, Grant Shapps (britischer Verteidigungsminister)!

Eine düstere Zukunft haben Sie in einem Gastbeitrag für den Telegraph zum 75jährigen Bestehen der Nato skizziert. Sie sehen eine neue Vorkriegszeit gekommen, da sich derzeit Mächte wie China, Russland, Iran und Nordkorea verbündeten, um die westlichen Demokratien zu schwächen. Dagegen hülfen lediglich eine Stärkung des Militärbündnisses, die weitere Unterstützung der Ukraine und Investitionen in Rüstungsgüter und Munition. Eindringlich mahnten Sie: »Wir können uns nicht erlauben, Russisch Roulette mit unserer Zukunft zu spielen.«

Wir möchten aber zu bedenken geben, dass es beim Russisch Roulette umso besser fürs eigene Wohlergehen ist, je weniger Munition im Spiel ist und Patronen sich in der Trommel befinden.

Den Revolver überhaupt vom eigenen Kopf fernhalten, empfehlen Ihre Croupiers von der Titanic

 Verehrte Joyce Carol Oates,

da Sie seit den Sechzigern beinah im Jahrestakt neue Bücher veröffentlichen, die auch noch in zahlreiche Sprachen übersetzt werden, kommen Sie vermutlich nicht dazu, jeden Verlagstext persönlich abzusegnen. Vielleicht können Sie uns dennoch mit ein paar Deutungsangeboten aushelfen, denn uns will ums Verrecken nicht einfallen, was der deutsche Ecco-Verlag im Sinn hatte, als er Ihren neuen Roman wie folgt bewarb: »›Babysitter‹ ist ein niederschmetternd beeindruckendes Buch, ein schonungsloses Porträt des Amerikas der oberen Mittelschicht sowie ein entlarvender Blick auf die etablierten Rollen der Frau. Oates gelingt es, all dies zu einem unglaublichen Pageturner zu formen. In den späten 1970ern treffen in Detroit und seinen Vorstädten verschiedene Leben aufeinander«, darunter »eine rätselhafte Figur an der Peripherie der Elite Detroits, der bisher jeglicher Vergeltung entkam«.

Bitte helfen Sie uns, Joyce Carol Oates – wer genau ist ›der Figur‹, dem es die elitären Peripherien angetan haben? Tragen die Leben beim Aufeinandertreffen Helme? Wie müssen wir uns ein Porträt vorstellen, das zugleich ein Blick ist? Wird das wehtun, wenn uns Ihr Buch erst niederschmettert, um dann noch Eindrücke auf uns zu hinterlassen? Und wie ist es Ihnen gelungen, aus dem unappetitlich plattgedrückten Matsch zu guter Letzt noch einen »Pageturner« zu formen?

Wartet lieber aufs nächste Buch: Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Dual Use

Seit ich meine In-Ear-Kopfhörer zugleich zum Musikhören und als Wattestäbchen verwende, stört es mich gar nicht mehr, wenn beim Herausnehmen der Ohrstöpsel in der Bahn getrocknete Schmalzbröckelchen rauspurzeln.

Ingo Krämer

 Citation needed

Neulich musste ich im Traum etwas bei Wikipedia nachschlagen. So ähnlich, wie unter »Trivia« oft Pub-Quiz-Wissen gesammelt wird, gab es da auf jeder Seite einen Abschnitt namens »Calia«, voll mit albernen und offensichtlich ausgedachten Zusatzinformationen. Dank Traum-Latinum wusste ich sofort: Na klar, »Calia« kommt von »Kohl«, das sind alles Verkohl-Facts! Ich wunderte mich noch, wo so ein Quatsch nun wieder herkommt, wusste beim Aufwachen aber gleich, unter welcher Kategorie ich das alles ins Traumtagebuch schreiben konnte.

Alexander Grupe

 Vom Feeling her

Es hat keinen Sinn, vor seinen Gefühlen wegzulaufen. Man muss sich schon auch mal hinter einem Baum verstecken und warten, dass die das nicht merken und an einem vorbeiziehen, sonst bringt das ja alles nichts.

Loreen Bauer

 Konsequent

Die Welt steckt in der Spermakrise. Anzahl und Qualität der wuseligen Eileiter-Flitzer nehmen rapide ab. Schon in wenigen Jahren könnten Männer ihre Zeugungsfähigkeit vollständig verlieren. Grund hierfür sind die Verkaufsschlager aus den Laboren westlicher Großkonzerne. Diese Produkte machen den Schädling platt, das Plastik weich und das Braterlebnis fettfrei und wundersam. Erfunden wurden diese chemischen Erfolgsverbindungen von – Überraschung – Y-Chromosom-Trägern. Toll, dass sich Männer am Ende doch an der Empfängnisverhütung beteiligen.

Teresa Habild

 Gute Nachricht:

Letzte Woche in der Therapie einen riesigen Durchbruch gehabt. Schlechte Nachricht: Blinddarm.

Laura Brinkmann

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
30.04.2024 Hamburg, Kampnagel Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
30.04.2024 Hannover, TAK Ella Carina Werner
01.05.2024 Berlin, 1.-Mai-Fest der PARTEI Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
02.05.2024 Dresden, Schauburg Martin Sonneborn mit Sibylle Berg