Stimmen zum Fall Westergaard
Heute: Zeit-Autor Josef Joffe
Hauptsache gesund
Viele Fragen sind noch offen im Fall des muslimo-islamischen Selbstmordattentäters, der kürzlich in den Panikraum des belgischen Malers Knut Westergaard eingedrungen ist, um sich mit seiner Axt selbst zu richten. Es sind offene Fragen unseres Zusammenlebens. Darf sich Europa abschotten? Darf es dem somalischen Bruder die Tür vor der Nase zuwerfen, wenn dieser mit dem Hackebeil anklopft? Müssen nicht auch die Muslime das Wörtchen "Toleranz" buchstabieren lernen - wenn nötig mit Gewalt? Vieles verunsichert. Wer sich vor der Frage drückt, wie Mohammed denn eigentlich aussieht - Stichwort Karikaturenverbot - der darf sich nicht wundern, wenn man im Westen das Bild des Propheten falsch zeichnet: ein bißchen aufgeschwemmt, zu tuntig oder mit Vampirzähnen und Schweinsohren.
Die Götter des Islam sind hierzulande immer noch Fremde, sie müssen sich den Respekt des Westens erst einmal verdienen. Höflich aufzutreten, mit gewaschenem Bart, wohlriechenden Kleidern und einem Lächeln im Knopfloch, kann dabei helfen. Wenn die Muslime den Haß auf Freiheit und Menschenrechte, den sie im Herzen hegen, nicht in Taten münden lassen, dann heißt sie Europa gerne willkommen. Es ist wichtig, daß die Brücken zum muslimischen Kontinent nicht gesprengt werden, weder mit Plastiksprengstoff noch mit der explosiven Kraft abendländischer Satire. Dann können sich die Westergaards und Nahostergaards dieser Welt die Hände reichen, anstatt sie einander abzuhacken. Wichtig ist, daß es beiden gutgeht. Denn Axtwunden vernarben nur langsam.
Hinweis: Dieser Kommentar von ZEIT-Autor Josef Joffe ist nicht von Josef Joffe.
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