Sitz!
Dem "DKV-Bericht 2021" zufolge verbringen die Deutschen werktags im Schnitt 8,5 Stunden, junge Erwachsene zwischen 18 und 29 Jahren sogar 10,5 Stunden im Sitzen. Insbesondere das in der Pandemie von Betrieben präferierte Homeoffice hat Deutschland in ein Land der Vielsitzer verwandelt – mit weitreichenden Veränderungen für die Arbeitswelt:
- Die Bezeichnung CEO steht mittlerweile für Chairman Executive Officer
- "Sitzsack" und "Sesselpupser" sind keine Verunglimpfungen mehr, sondern liebevolle Bezeichnungen für besonders arbeitsame Angestellte
- Schwielen am Hintern erhalten die gleiche Wertigkeit wie Arbeiterhände
- Der Flirtfaktor im Büro steigt (Stichwort: Sitzgelegenheit macht Liebe)
- Um ihren Kolleg*innen den Rücken zu stärken, buchen immer mehr engagierte Betriebsräte einen Schnupperkurs bei "Kieser Training"
- Stehpinkler finden nach der Toilettenpause ein dezentes Memo in ihrem betriebsinternen Postfach ("Blasenkatheter!")
- Es ist nicht mehr nur für die Journalistenbranche üblich, den ganzen Tag bis weit nach Dienstende im Büro einen sitzen zu haben
- Die betriebsärztliche Einstellungsuntersuchung wird erweitert, das Gesundheitspersonal aufgestockt; ehemalige Fleischbeschauer*innen können sich zu Sitzfleischbeschauer*innen umschulen lassen
- Es gilt auch weiterhin die Regel: Ohne festen Stuhl erscheint man nicht zur Arbeit!
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