Rückrufaktion bei Tengelmann
Beim Tengelmann-Konzern versucht man seit Tagen, Geschäftsführer Karl-Erivan Haub zu erreichen, der anscheinend seinen Skiurlaub verlängert hat, "ohne das entsprechend zu kommunizieren", wie es in einer Mitteilung des Unternehmens heißt. Man habe ihm mehrmals auf den AB gesprochen und um dringenden Rückruf gebeten, aber die Aktion blieb bisher ohne Erfolg, es herrscht Funkstille in der Telefon- und Konzernleitung. Unter den Mitarbeitern regt sich inzwischen Unmut über die alpine Abstinenz des Chefs, zumal die eigenen Urlaubszeiten stets peinlich genau eingehalten werden müssen. Man wirft Haub Abgehobenheit vor, sah ihn zuletzt in einem Skilift am Matterhorn (4478 m), aber das sei nur die Spitze des Eisbergs, heißt es aus der Spitze des Konzerns. Tengelfrau (53) stößt ins gleiche Horn, macht seit Tagen Überstunden, weil Kasse 2 unbesetzt ist und die Alpenmilch noch nicht pasteurisiert wurde. Außerdem könne man nachts nicht abschließen, weil der Chef den Zentralschlüssel mitgenommen habe, genauso wie die CDs für die Hintergrundmusik. "Viel Après Ski, aber auch Coldplay und Snow Patrol", sagt Julia Tengelmann, die Tochter. Sie muss immer einspringen, wenn "Papa in der Weltgeschichte herumgondelt". "Eines Tages, da kommt er zurück, aber wer kümmert sich bis dahin um die Regale? Ist ihm wohl egale. Sag nicht, ich quengel, Mann!" Bei Tengelmann fröstelt’s. Für den Fall, daß Ladenbesitzer Karl-Erivan Haub dieser Lawine aus Vorwürfen nicht standhalten kann, steht bereits Ex-VW-Boss Matthias Müller in den Startlöchern, um den Laden wieder flott zu machen. Mit Rückrufaktionen kennt der sich aus.
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