Reine Limonade – die Cola Life im Test
Von Jürgen Dollase
Light-Colas werden von der Kritik zu Unrecht immer noch als minderwertige Softdrinks wahrgenommen. Viel hat sich getan, seit die Branche in den 80er-Jahren durch Aspartamexzesse in Verruf geraten war. Moderne Leichtlimonaden bedienen sich einer Vielzahl unterschiedlich aufeinander abgestimmter Süßungsmittel, die im Zusammenspiel selbst neue Aromen kreieren, von zitronig-herb bis zu milden Shampoonoten. Dennoch erfreut sich die traditionelle Zuckerbrause ungebrochener Beliebtheit. Was also tun? Neue Wege geht in dieser Hinsicht die Coca Cola Company mit ihrer Cola Life, einem Cuvée aus der bekannten Coke mit klassischer Süßung und einer mit Steviaextrakten versetzten, kalorienarmen Neuentwicklung. Das Ergebnis ist eine fein abgestimmte Colakomposition, deren Bitterstoffe aus der Steviapflanze von dem deutlich überwiegenden Zuckeranteil aufgefangen werden, bevor sie als störend wahrgenommen werden können. So läßt sich denn beim ersten Schluck kaum ein Unterschied zum berühmten Original herausschmecken, und auch nicht beim zweiten. Auffällig ist jedoch, daß der Abgang insgesamt einen Tick weicher ist und weniger Säure freisetzt, als man es bisher aus dem Hause Coca Cola gewöhnt war. Dank dieser Eigenschaften dürfte die Cola Life künftig eine herausragende Rolle als Basis für Mischgetränke mit exotischen Zuckerrohrspirituosen oder Bränden der Firma Asbach spielen. Bei allem Innovationswillen der amerikanischen Limonadenspezialisten blieben wesentliche Parameter dennoch unangetastet, und das tut dem Produkt spürbar gut. Die Koffeinbeigabe wurde ebensowenig verändert wie die Dimension der einzelnen Abfüllungen. So werden auch Traditionalisten und weniger experimentierfreudige Cokeliebhaber angesprochen, die auf den belebenden Effekt nicht verzichten wollen oder können. Eine kohlenhydratreduzierte Cola auf den Markt zu bringen, die dennoch zu den gehaltvolleren Erfrischungen zählt, war mutig von den Produzenten. Doch ihr Kalkül geht auf: Der Entschluß, den Zuckergehalt künstlich zu begrenzen, schlägt sich in einem harmonischeren Gesamtbild und einem schlankeren Körper nieder und sorgt für eine größere Eleganz im Abgang. Nicht nur bei der Cola selbst, sondern auch beim Verbraucher – zumindest wenn er davon nicht mehr als einen Fingerhut voll am Tag trinkt.
Begleitende Verzehrempfehlung: Gummibärchen, Kartoffelchips oder Koffeintabletten
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