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Pro & Kontra Krawatte

Pro:
Ob gepunktet, gestreift, klassisch dunkelblau oder knallbunt: Die Blutergüsse auf der Wange meines Sohnes sehen jedes Mal anders aus, wenn ich ihm eine knallen mußte, weil er mir mal wieder ohne Krawatte unter die Augen getreten ist. Da bin ich konsequent. Wenn es um das menschliche Miteinander geht, bestehe ich auf klassische Höflichkeitsformen, die einen angenehmen Umgang garantieren. Dazu gehört eben auch auch ein um den Hals gewickelter länglicher Lappen, mit anderen Worten: der Schlips. Nennen Sie mich ruhig altmodisch, weil ich meine Schreibmaschine noch mit echtem Walrat schmiere, aber in puncto Kleidung bin ich seit jeher auf der Höhe der Zeitlosigkeit. Nur weil gerade ein paar aufgemotzte Homogockel in Bluejeans Erfolge mit elektrischen Überraschungseiern feiern, heißt das noch lange nicht, daß die Krawatte als Erkennungszeichen seriöser Unternehmer ausgedient hätte. Und der Erfolg gibt ihnen recht – ich selbst habe es ausprobiert. Wenn ich bei einem Geschäftstermin in voller Kultiviertmontur erscheine und der Dame des Hauses unsere exclusive Kollektion an Feinstrumpfhosen aus dem Firmenkoffer präsentiere, verkaufe ich im Schnitt sieben Prozent mehr als ohne Schlips und bekomme dazu auch noch einen Cognac ausgeschenkt! Für mich ist die Anschaffung hochwertiger Seidenkrawatten aus deutscher Produktion deshalb eine Investition in die Zukunft, und mein Sohn wird das auch noch lernen. Prost!
Valentin Witt, 19, Ghostwriter

Kontra:
Krawatte? Lol! Seien wir mal ehrlich: Krawatten, Fliegen, Hosen – das sind doch alles Reliquien aus einer anderen Zeit. Dafür habe ich nicht zwei Semester studiert. Kennen Sie „Mad Men“? Eine scheiß Serie! Cognac? Verstehen Sie mich nicht falsch! Nicht, daß ich keinen Respekt vor der welken erfahreneren Riege im Betrieb habe, aber ich verkörpere da einfach eine neue Generation. Jung, frisch und... ähm, jung. Will heißen: Ich bringe neuen Wind in diesen Laden! Ich trage Flip-Flops im Meeting, leite meine Abteilung polyamorös und mein Koks ist Bio! Da achte ich schon drauf. Und ganz ehrlich: Permanent so’n Bändel am Hals dran zu haben, ist für uns junge Borderline-Karrieristen auch schlicht zu riskant: Stichwort Kurzschlußreaktion – Sie verstehen... HAHA! Ich habe auf dem Weg nach oben schon viele gute Männer von der Decke baumeln sehen. Aber sicher! Gut, die meisten habe ich auch selbst da aufgehängt, aber schreiben Sie das bitte nicht. Pardon – ACH VERDAMMT! Meine Nase blutet – das ist dieser Toner, der hier rumschwirrt, das legt sich gleich... Wo waren wir? Ach ja, Sie wollten über Krawatten sprechen. Ätzende Dinger, total. War es das jetzt? Danke!
Fabian Lichter, 22, Jungunternehmer

Kategorie: Allgemein



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Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Wussten wir’s doch, »Heute-Journal«!

Deinen Bericht über die Ausstellung »Kunst und Fälschung« im Kurpfälzischen Museum in Heidelberg beendetest Du so: »Es gibt keine perfekte Fälschung. Die hängen weiterhin als Originale in den Museen.«

Haben Originale auch schon immer für die besseren Fälschungen gehalten:

Deine Kunsthistoriker/innen von der Titanic

 Sie, Victoria Beckham,

Sie, Victoria Beckham,

behaupteten in der Netflix-Doku »Beckham«, Sie seien »working class« aufgewachsen. Auf die Frage Ihres Ehemanns, mit welchem Auto Sie zur Schule gefahren worden seien, gaben Sie nach einigem Herumdrucksen zu, es habe sich um einen Rolls-Royce gehandelt. Nun verkaufen Sie T-Shirts mit dem Aufdruck »My Dad had a Rolls-Royce« für um die 130 Euro und werden für Ihre Selbstironie gelobt. Wir persönlich fänden es sogar noch mutiger und erfrischender, wenn Sie augenzwinkernd Shirts mit der Aufschrift »My Husband was the Ambassador for the World Cup in Qatar« anbieten würden, um den Kritiker/innen so richtig den Wind aus den Segeln zu nehmen.

In der Selbstkritik ausschließlich ironisch: Titanic

 Apropos: ¡Hola bzw. holla, spanischer Priester!

Du hast Dir die Worte aus dem Matthäusevangelium »Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach« zu sehr zu Herzen genommen und in Deiner Gemeinde in der Kleinstadt Don Benito einen regen Handel mit Potenzmitteln betrieben. Für diesen nach weltlichem Ermessen offensichtlichen Sündenfall musst Du Dich nun vor einem irdischen Gericht verantworten.

Uns ist zwar nicht bekannt, ob Du Dich gegenüber Polizei und Justiz bereits bußfertig gegeben hast oder weiterhin auf das Beichtgeheimnis berufst. Angesichts der laut Zeugenaussagen freudigen Erregung Deiner überalterten Gemeindemitglieder beim Geläut der Glocken sowie ihres Durchhaltevermögens bei den nicht enden wollenden Eucharistiefeiern inklusive Rumgeorgel, Stoßgebeten und orgiastischer Gottesanrufungen sprechen alle Indizien aber ohnehin gegen Dich!

Bleibt auch ganz ohne künstliche Stimulanzien weiter standfest im Nichtglauben: Titanic

 Eine Frage, Miriam Meckel …

Im Spiegel-Interview sprechen Sie über mögliche Auswirkungen künstlicher Intelligenz auf die Arbeitswelt. Auf die Frage, ob die Leute in Zukunft noch ihr Leben lang im gleichen Beruf arbeiten werden, antworten Sie: »Das ist ja heute schon eher die Ausnahme. Ich zum Beispiel habe als Journalistin angefangen. Jetzt bin ich Professorin und Unternehmerin. Ich finde das toll, ich liebe die Abwechslung.« Ja, manchmal braucht es einfach einen beruflichen Tapetenwechsel, zum Beispiel vom Journalismus in den Fachbereich Professorin! Aber gibt es auch Berufe, die trotz KI Bestand haben werden? »Klempner zum Beispiel. Es gibt bislang keinen Roboter mit noch so ausgefeilter KI auf der Welt, der Klos reparieren kann.«

Das mag sein, Meckel. Aber was, wenn die Klempner/innen irgendwann keine Lust mehr auf den Handwerkeralltag haben und flugs eine Umschulung zum Professor machen? Wer repariert dann die Klos? Sie?

Bittet jetzt schon mal um einen Termin: Titanic

 Aaaaah, Bestsellerautor Maxim Leo!

In Ihrem neuen Roman »Wir werden jung sein« beschäftigen Sie sich mit der These, dass es in nicht allzu ferner Zukunft möglich sein wird, das maximale Lebensalter von Menschen mittels neuer Medikamente auf 120, 150 oder sogar 200 Jahre zu verlängern. Grundlage sind die Erkenntnisse aus der sogenannten Longevity-Forschung, mit denen modernen Frankensteins bereits das Kunststück gelang, das Leben von Versuchsmäusen beträchtlich zu verlängern.

So verlockend der Gedanke auch ist, das Finale der Fußballweltmeisterschaft 2086 bei bester Gesundheit von der heimischen Couch aus zu verfolgen und sich danach im Schaukelstuhl gemütlich das 196. Studioalbum der Rolling Stones anzuhören – wer möchte denn bitte in einer Welt leben, in der das Gerangel zwischen Joe Biden und Donald Trump noch ein ganzes Jahrhundert so weitergeht, der Papst bis zum Jüngsten Gericht durchregiert und Wladimir Putin bei seiner Kolonisierung auf andere Planeten zurückgreifen muss? Eines will man angesichts Ihrer Prognose, dass es bis zum medizinischen Durchbruch »im besten Fall noch 10 und im schlimmsten 50 Jahre dauert«, ganz bestimmt nicht: Ihren dystopischen Horrorschinken lesen!

Brennt dann doch lieber an beiden Enden und erlischt mit Stil: Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Treffer, versenkt

Neulich Jugendliche in der U-Bahn belauscht, Diskussion und gegenseitiges Überbieten in der Frage, wer von ihnen einen gemeinsamen Kumpel am längsten kennt, Siegerin: etwa 15jähriges Mädchen, Zitat: »Ey, ich kenn den schon, seit ich mir in die Hosen scheiße!«

Julia Mateus

 Teigiger Selfcaretipp

Wenn du etwas wirklich liebst, lass es gehen. Zum Beispiel dich selbst.

Sebastian Maschuw

 Neulich

erwartete ich in der Zeit unter dem Titel »Glückwunsch, Braunlage!« eigentlich eine Ode auf den beschaulichen Luftkurort im Oberharz. Die kam aber nicht. Kein Wunder, wenn die Überschrift des Artikels eigentlich »Glückwunsch, Braunalge!« lautet!

Axel Schwacke

 Nichts aufm Kerbholz

Dass »jemanden Lügen strafen« eine doch sehr antiquierte Redewendung ist, wurde mir spätestens bewusst, als mir die Suchmaschine mitteilte, dass »lügen grundsätzlich nicht strafbar« sei.

Ronnie Zumbühl

 Bilden Sie mal einen Satz mit Distanz

Der Stuntman soll vom Burgfried springen,
im Nahkampf drohen scharfe Klingen.
Da sagt er mutig: Jetzt mal ehrlich –
ich find Distanz viel zu gefährlich!

Patrick Fischer

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
24.04.2024 Trier, Tuchfabrik Max Goldt
25.04.2024 Köln, Comedia Max Goldt
27.04.2024 Schwerin, Zenit Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
28.04.2024 Lübeck, Kolosseum Martin Sonneborn mit Sibylle Berg