Nur kein Gedäh! – von Martin Knepper
Mutti was a Rolling Stone
In Illustrierten gibt es die galabunten Homestorys, die Teil eines Deals zwischen Presse und Stars sind: Campino zeigt sein Gästeklo, auf das alle Mitglieder der Toten Hosen samt Tontechniker gleichzeitig passen, und darf dafür über seine Kernanliegen Fußball, Gerechtigkeit und Menschbleiben reden. Ozzy Osbourne zeigt seinen begehbaren Medikamentenschrank und räsoniert dafür über begehbare Medikamentenschränke und Fledermäuse. Aber von den Rolling Stones habe ich so etwas noch nie gelesen. Bergen ihre Wohnungen finstere Geheimnisse? Hat Mick Jagger Brian Jones zur Hutablage präparieren lassen? Schläft Charlie Watts in einem Tank mit flüssigem Stickstoff? Nichts weiß man. In dieser Mythenumrauntheit ähneln sie Angela Merkel, von der außer ein paar Kartoffelsuppeleaks nur unscharf Privates ans öffentliche Auge dringt: A. M. kauft am Späti einen Harzer und zwei Bier, A. M. und Gespons bei einer Wanderung, das Foto so televerwackelt, dass man an Big-Foot-Sichtungen denkt. Überhaupt halte ich es nicht für ausgeschlossen, dass alle einem matrixmäßigen Trug unterliegen und wir schon seit Ewigkeiten von den Rolling Stones regiert werden. "Paint it black" und "You can't always get what you want" hätten uns Hinweis genug sein können.
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