Neues aus der Kunstwelt
Ein verborgener Kellerraum mit 500 Jahre alten Wandskizzen Michelangelos (1475-1564) ist in Florenz der Öffentlichkeit zugänglich gemacht worden. Um sich möglichen Racheakten der mächtigen Medici-Familie, bei der er in Ungnade gefallen war, zu entziehen, soll sich der italienische Malermeister 1530 für zwei Monate mit ungutem Gefühl und pochendem Herzen hier aufgehalten haben. Neben bunten Schandflecken und kryptischen Diffamierungen der Medici („AMAB“) sind an den klammen Steinmauern auch stilisierte Anatomiestudien seines „David“ zu bewundern. Während die Kuratoren die Aura weltbedeutender Kunst- und Kulturgeschichte, die der Raum verströmt, hervorheben, zeigten sich erste Besucher insbesondere von dem seit Jahrhunderten konservierten Originalgeruch von Michelangelos Hinterlassenschaften beeindruckt. Dennoch sind die Verantwortlichen vom eher verhaltenen Interesse überrascht. Vor allem Kunstliebhaberinnen würden in den Abendstunden kurz vor der Schließung einen Gang durch das unterirdische und – um die Darstellungen vor einem zu raschen Verfall zu bewahren – spärlich ausgeleuchtete Gemäuer meiden.
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