Mein Freund Xavier – Ein Gastkommentar von Jürgen Todenhöfer
Liebe Freunde,
ich habe sie alle gesehen, die Elendsgebiete unseres Erdballs. Ich war in Gaza, Afghanistan; ich war im Iran, im Irak und in Mannheim! Diese Menschen, diese armen Kreaturen, die in diesen Gebieten leben müssen, sie sind die wohl größten Opfer unserer Zeit. Auch mein Freund Xavier Naidoo ist ein Opfer. Und was für eines. Da versteht es sich für mich also ganz von selbst, daß ich mich engelsgleich und schützend vor ihn stelle in diesem derzeit tobenden Meinungsholocaust.
Ich habe in Mannheim mit eigenen Augen gesehen, was der Westen dort anrichtet. Bereits bei meiner ersten Reise vor vielen Jahren war die Stadt fürchterlich heruntergekommen und in desolatem Zustand, einfach häßlich. Und doch wird es dort täglich noch schlimmer. Als ich den kleinen Xavier damals das erste Mal inmitten dieses Ghettos sah, war ich den Tränen nahe. In jener Zeit habe ich dafür gebetet, daß sich dieser Junge, der so viele Wahnideen Träume hatte, in der von den Amerikanern besetzten Musikbranche durchsetzen wird.
Die Welt braucht Menschen wie ihn. Menschen, die wie verrückt nach der Wahrheit suchen. Mit seinen Songs trifft Xavier die Leute tief in ihre Herzen. Wie eine Splittergranate, die sich in das Fleisch eines kleinen, unschuldigen Kindes bohrt. Im schönen Sinne. Deshalb frage ich: Wozu Krieg, wenn man Xavier Naidoo hat?
Euer JT
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