Live aus NYC: Die Schach-WM 2016
+++ Bei der Schach-Weltmeisterschaft 2016 in New York stehen sitzen sich seit Freitag Titelverteidiger Magnus Carlsen und der Russe Sergei Karjakin gegenüber. Während sich Carlsen in der ersten Begegnung überraschenderweise für eine Trompowsky-Eröffnung (in Fachkreisen auch "Trump" "Tromp" genannt) entschied, hatte es Karjakin von Anfang an nur auf die Dame des Dänen abgesehen. Nachdem er spät in der Partie versucht hatte, sie zu schlagen, droht ihm jetzt eine Anzeige wegen Körperverletzung. Es kam zum Remis. +++
+++ Im zweiten Match führte Karjakin die weißen Steine. Nach einer Rochade seines Kontrahenten ließ er es auf eine Abtauschkombination ankommen – ein kluger Schachzug. Doch es reichte abermals nur für ein Unentschieden. "Heute hat einfach das Quäntchen Glück gefehlt. Die nötige Konzentration war auch nicht immer da. Und, ja klar: Wenn du die Dinger dann vorne nicht machst, fängst du dir hinten irgendwann eins", analysierte Karjakin kühlen Kopfes auf der Pressekonferenz. Carlsen hingegen hatte seine Nerven nicht im Griff und bezeichnete sein Gegenüber wutentbrannt als "Bauernopfer". +++
+++ Auch das dritte Duell brachte nach sechs Stunden und vierzig Minuten keinen Sieger hervor. Beim vierten Anlauf wurden die Punkte erneut geteilt. Herrgott, das ist hier noch langweiliger als zu befürchten war. Mann, New York! Wie oft kommt man da hin?! Und dann soll man diesen beiden Puddingfratzen beim Figurenschieben zugucken? Aber nein, einer muß ja vor Ort sein. "Wir brauchen die Live-Berichterstattung", hat der Chef gesagt, "unsere Leser sind superschlau, die interessieren sich für Schach!" hat er gesagt. Pah, liest doch eh keine Sau, die wollen nur Pimmel und Hitler, sonst gar nichts. Zurück nach Frankfurt. +++
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