Newsticker

Nur diese Kategorie anzeigen:Meinung Eintrag teilenEintrag per Email versenden Mit Facebook-Freunden teilen Twittern mit Google+ teilen

Leute ... von Paula Irmschler

Der Brutzler

Leute,

ja: geil Sommer, ballaballa, raus. Dann werden wir SIE endlich wieder sehen und nichts begreifen, schon gar nicht, aus welcher Materie sie bestehen und warum. Es handelt sich um die Brutzler. 

Man weiß nicht, wer sie sind, man kennt sie nicht, man ist sie nicht, man sieht sie sonst nicht, sie materialisieren sich um den 21. Juni jeden Jahres herum etwa, jaaa, weil endlich Sommeranfang. Sie sind wie die Winterjogger, nur ohne Winter und ohne Joggen. Nein, die Parkhippiestudenten sind nicht das Problem mit ihren Slacklines und Becks-Gesöff, nicht ansatzweise. Die Brutzler leben unter dem ständigen Mantra: endlich schön die Sonnenstrahlen nutzen, mitnehmen, genießen, bevor sie weg sind, vergilben, unbedingt raus, nicht morgen, sondern jetztjetztjetzt, immer sofort, immer direkt los, ab aufs Fahrrad, losgestrampelt, Decke schon unterm Arm, ab in' Park und dann folgendes tun: NICHTS. Gepackt ist stets und schon im Korb ein Handtuch, eine Sonnenbrille und eine Lotion, ein gutes Buch und Weintrauben, ein Joghurtdrink, Wasser und auf dem Handy schon ein paar Hörbücher, vielleicht gar Podcasts, da kann man noch was lernen, aber nur englischsprachige, eh klar, und die Kopfhörer, fast vergessen, na, das wär ja was geworden. Alter. 

Im Park dann schnell hinlegen, weil man sonst schmilzt, Drei Seiten lesen, was dann zu anstrengend ist wegen der Sonne, Mensch! Wie das blendet. Also direkt auch schon alles austrinken und auffuttern. Dann Kopphörer aufsetzen, blablasülz, wow, all diese popkulturellen Referenzen, Hawking und Wissenschaft, Nerdkultur, Akku leer. Dann müssen die Brutzler ewig so sein, einfach in der Sonne bummeln, das ist das Ding. Möglichst viel Haut freilegen und braun werden. Braun werden ist gut, dann kann man sagen, man war viel draußen, man hat ein Leben und ist on tour, hat Freunde, geht raus, raus!!! Obwohl man wie ein Stück Hundescheiße in der Sonne stinkt. Es ist auch sauunbequem, man muss ständig den Platz verlegen, Gestrüpp entfernen und unter einem verrecken unzählige Käfer und Ameisen, aber so ist die Natur eben, im Einklang, gut, juckt. Um sie herum und in die Körperöffnungen fliegen Fliegen hinterher. Achtung auch immer: Nicht in die Sonne gucken, das ist schlecht für die Augen, also Augen zu und erstmal einnicken. Dann wieder aufwachen, denn die Brutzelnden sind ja keine Asis und nicht zum Pennen hier, sondern zum AUSSPANNEN. Oh, da hat man fast das eincremen vergessen, also erst mal eincremen, auch wichtig. Dann endlich Seele baumeln lassen und schwitzen wie ein Schwein.

Später kann man sagen, man war heute mal richtig lange in der Sonne. Aber es sind gerade mal sieben Minuten vergangen. Dann passiert überhaupt nichts mehr, weil in der Sonne rumliegen die langweiligste und sinnloseste Scheiße der Welt ist. Doch, eines passiert noch: Sie schaffen es nicht mehr hoch, der Winter kommt, Schnee legt sich über sie, Jogger treten sie platt, Natur im Einklang. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann brutzeln sie auch noch im nächsten Jahr. Sie sind allerdings gestorben.

Kategorie: Meinung



Eintrag versenden Newstickereintrag versenden…
Felder mit einem * müssen ausgefüllt werden.

optionale Mitteilung an den Empfänger:

E-Mail-Adresse des Absenders*:

E-Mail-Adresse des Empfängers*
(mehrere Adressen durch Semikolon trennen, max. 10):

Aktuelle Startcartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Ein Vorschlag, Clemens Tönnies …

Ein Vorschlag, Clemens Tönnies …

Während Ihrer Zeit im Aufsichtsrat bei Schalke 04 sollen Sie in der Halbzeitpause einmal wutentbrannt in die Kabine gestürmt sein und als Kommentar zur miserablen Mannschaftsleistung ein Trikot zerrissen haben. Dabei hätten Sie das Trikot viel eindrücklicher schänden können, als es bloß zu zerfetzen, Tönnies!

Sie hätten es, wie Sie es aus Ihrem Job kennen, pökeln, durch den verschmutzten Fleischwolf drehen und schließlich von unterbezahlten Hilfskräften in minderwertige Kunstdärme pressen lassen können.

Aber hinterher ist man immer schlauer, gell?

Dreht Sie gern durch den Satirewolf: Titanic

 Könnte es sein, »ARD-Deutschlandtrend«,

dass Dein Umfrageergebnis »Mehrheit sieht den Frieden in Europa bedroht« damit zusammenhängt, dass seit über zwei Jahren ein Krieg in Europa stattfindet?

Nur so eine Vermutung von Titanic

 Ganz schön kontrovers, James Smith,

was Du als Mitglied der britischen Band Yard Act da im Interview mit laut.de vom Stapel gelassen hast. Das zu Werbezwecken geteilte Zitat »Ich feiere nicht jedes Cure-Album« hat uns jedenfalls so aufgewühlt, dass wir gar nicht erst weitergelesen haben.

Wir mögen uns nicht ausmalen, zu was für heftigen Aussagen Du Dich noch hast hinreißen lassen!

Findet, dass Provokation auch ihre Grenzen haben muss: Titanic

 Prophetisch, »Antenne Thüringen«?

Oder wie sollen wir den Song verstehen, den Du direkt nach der von Dir live übertragenen Diskussion zwischen Mario Voigt und Björn Höcke eingespielt hast? Zwar hat der Thüringer CDU-Fraktionschef Höckes Angebot einer Zusammenarbeit nach der Wahl ausgeschlagen. Aber es wettet ja so manche/r darauf, dass die Union je nach Wahlergebnis doch noch machthungrig einknickt. Du jedenfalls lässt im Anschluss den Musiker Cyril mit seinem Remake des Siebziger-Lieds »Stumblin’ in« zu Wort kommen: »Our love is alive / I’ve fallen for you / Whatever you do / Cause, baby, you’ve shown me so many things that I never knew / Whatever it takes / Baby, I’ll do it for you / Whatever you need / Baby, you got it from me.« Wenn das nicht mal eine Hymne auf eine blau-schwarze Koalition ist!

Hätte sich dann doch eher »Highway to Hell« gewünscht: Titanic

 Ganz schön unentspannt, Giorgia Meloni!

Ganz schön unentspannt, Giorgia Meloni!

Nachdem Sie eine Klage wegen Rufschädigung eingereicht haben, wird nun voraussichtlich ein Prozess gegen den britischen Rockstar Brian Molko eingeleitet. Dieser hatte Sie bei einem Konzert seiner Band Placebo in Turin als Nazi und Faschistin bezeichnet.

Wir finden, da könnten Sie sich mal etwas lockermachen. Wer soll denn bitte noch durchblicken, ob Sie gerade »Post-«, »Proto-« oder »Feelgood-« als Präfix vor »Faschistin« bevorzugen? Und: Wegen solcher Empflichkeiten gleich vor Gericht zu gehen, kostet die Justiz so viel wertvolle Zeit. Die könnte sie doch auch nutzen, um Seenotretter/innen dingfest zu machen oder kritische Presse auszuschalten. Haben Sie darüber schon mal nachgedacht, Sie Snowflake?

Schlägt ganz gelassen vor: Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Citation needed

Neulich musste ich im Traum etwas bei Wikipedia nachschlagen. So ähnlich, wie unter »Trivia« oft Pub-Quiz-Wissen gesammelt wird, gab es da auf jeder Seite einen Abschnitt namens »Calia«, voll mit albernen und offensichtlich ausgedachten Zusatzinformationen. Dank Traum-Latinum wusste ich sofort: Na klar, »Calia« kommt von »Kohl«, das sind alles Verkohl-Facts! Ich wunderte mich noch, wo so ein Quatsch nun wieder herkommt, wusste beim Aufwachen aber gleich, unter welcher Kategorie ich das alles ins Traumtagebuch schreiben konnte.

Alexander Grupe

 Konsequent

Die Welt steckt in der Spermakrise. Anzahl und Qualität der wuseligen Eileiter-Flitzer nehmen rapide ab. Schon in wenigen Jahren könnten Männer ihre Zeugungsfähigkeit vollständig verlieren. Grund hierfür sind die Verkaufsschlager aus den Laboren westlicher Großkonzerne. Diese Produkte machen den Schädling platt, das Plastik weich und das Braterlebnis fettfrei und wundersam. Erfunden wurden diese chemischen Erfolgsverbindungen von – Überraschung – Y-Chromosom-Trägern. Toll, dass sich Männer am Ende doch an der Empfängnisverhütung beteiligen.

Teresa Habild

 Gebt ihnen einen Lebenszyklus!

Künstliche Pflanzen täuschen mir immer gekonnter Natürlichkeit vor. Was ihnen da aber noch fehlt, ist die Fähigkeit zu verwelken. Mein Vorschlag: Plastikpflanzen in verschiedenen Welkstadien, damit man sich das Naserümpfen der Gäste erspart und weiterhin nur dafür belächelt wird, dass man alle seine Zöglinge sterben lässt.

Michael Höfler

 Back to Metal

Wer billig kauft, kauft dreimal: Gerade ist mir beim zweiten Sparschäler innerhalb von 14 Tagen die bewegliche Klinge aus ihrer Plastikaufhängung gebrochen. Wer Sparschäler aus Kunststoff kauft, spart also am falschen Ende, nämlich am oberen!

Mark-Stefan Tietze

 Mitgehört im Zug

»Prostitution ist das älteste Gewerbe der Welt!« – »Ja, aber das muss es ja nicht bleiben.«

Karl Franz

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
27.04.2024 Schwerin, Zenit Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
28.04.2024 Lübeck, Kolosseum Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
29.04.2024 Berlin, Berliner Ensemble Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
30.04.2024 Hamburg, Kampnagel Martin Sonneborn mit Sibylle Berg