Kometen, die Loser des Sonnensystems
Während anständige Premium-Himmelskörper wie etwa Mars oder Erde bei der Entstehung des Sonnensystems genug Staub und Fels zusammenklumpen konnten, um sich zu ordentlichen Gesteinsplaneten oder zumindest wabbelig wabernden Gasriesen à la Jupiter in Kugelform zu pressen, haben es die so genannten Kometen noch nicht einmal zu Vertretern der Kategorie "Zwergplanet" wie etwa Pluto gebracht, sondern nur zu "schmutzigen Schneebällen", wie eine hübsche Phrase diese gefrorenen Kartoffeln aus dem Hinterhof des Sonnensystems liebevoll beschreibt.
Wie die Teilnehmer eines Tanzkurses, die keinen Partner mehr abbekommen haben, lümmeln diese Krümel in der Abermillionen Kilometer entfernten "Aboortschen Wolke" herum. Ab und an bricht so eine verschrumpelte Tiefkühlknolle aus und macht sich auf einer epileptischen elliptischen Bahn auf in Richtung Sonne, falls sie nicht vorher von Jupiters oder Saturns Schwerkraft in Stücke gerissen wird. Gelangt so ein Brocken tatsächlich in die Nähe der Sonne, schmilzt er dahin und bildet einen langen Schweif. Von wegen "Stern" von Bethlehem oder Sternschnuppen! Da hilft nur Augen zu und beten, daß so ein kosmischer Amokläufer nicht auf die Erde rasselt. Schließlich haben wir hier ja inzwischen mehr als genug Wasser, das die Kometen einst hierher gebracht haben sollen. Zwei Drittel der Erdoberfläche sind ja schon davon bedeckt, außerdem kommt das nicht gefroren und dreckig vom Himmel, sondern klar und fünfmal am Tag kontrolliert aus der Leitung, aber wir schweifen ab...
Gottseidank kommen Kometen nur auf Stippvisite, voll selten, alle 50, 60, oder 2000 Jahre vorbeigeschneit. Vielleicht findet "Philae" für die ganze Kohle, die die ESA in die holprige Landung gesteckt hat, wenigstens noch etwas Gas, was wir da rausfracken können. Aber das wird bestimmt Wladimir Putin für sein Land reklamieren, bei dem Namen: Tschurjumow-Gerassimenko.
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