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"Ich ficke eure Servicewüste" – Bushido gegen mangelnde Kundenfreundlichkeit

Meine Damen und Huren, liebe Brüder und Schwuchteln!

Mein Name ist Bushido. Sie kennen mich vielleicht noch von Liedern wie "Wir regieren Deutschland" oder "Wenn ein Gangster weint". Heute möchte ich ein Thema ansprechen, das mir persönlich sehr am Herzen liegt, nämlich wie man als Kunde in diesem Land gefickt wird. Ich weiß, jetzt werden sich gleich wieder ein paar Hurensöhne aufregen und sagen: Diesdas, der hat meine Mutter beleidigt usw. Ich sage ganz ehrlich: Mache ich nicht. Ich erwarte nur ein Mindestmaß an Freundlichkeit, wenn ich in irgend so einem abgewichsten Scheißladen ein Produkt käuflich erwerben möchte oder einen Dienstleistungsservice in Anspruch nehme. Ich bin der netteste und liebste Mensch, wenn man mir mit Respekt begegnet und ich nicht von irgendeiner Schwuchtel oder fetten Kuh oder sonst einer Fotze bedient werde, die ihren langweiligen Sklavenjob nicht mit der gebührenden Begeisterung ausführt. Ich habe wirklich kein Problem damit, wenn jemand mal einen Fehler macht. Überhaupt kein Problem! Solange ich nicht davon betroffen bin.

Die Liste der Firmen, die mit mir schlechte Erfahrungen gemacht haben, ist lang. Ich verstehe einfach nicht, was bei denen falsch läuft! Neulich z.B. wollte ich mir ein Buch kaufen, wie man gleichzeitig denkt und atmet. Ich bin also zu Thalia gelaufen, nein, gefahren – ich besitze nämlich ein Auto, hähä, wrooom-wrooom – und habe die Verkäuferschlampe ganz höflich angepöbelt, ob sie in ihrem verfickten Studenten-Bio-Gammelgeschäft auch Produkte für Männer mit riesen Genitalien und Minderwertigkeitskomplexen haben. Da zieht die Alte erst mal so eine Fresse, daß man schon sieht, sie will sich überhaupt nicht weiter von mir beleidigen lassen. Ich meine: Was habe ich ihr bitte getan? Nur weil ich nicht aussehe wie so ein Öko-Sandalenträger, der jeden Nachmittag Karotten frühstückt und sich cool vorkommt, weil er Goethe und Chiller liest und "ach so gebildet" ist? Ey, ist kein Problem, ihr Spasten! Ich kann mein Geld auch behalten. In Deutschland gehört so ein Hurensohnservice anscheinend zum guten Ton. Da muß man gleich reinschlagen und randalieren, sonst wird man nie bedient! Ich bin nur ein ganz normaler Bürger mit Eigenheim und Dachschaden, der seine Rechte als Kunde wahrnehmen möchte. Leider läßt man mich nicht, schade. Bitte entschuldigen Sie mich nun, ich muß die Falschparker in meiner Straße aufschreiben.

Herzlich
Ihr Bushido, M.A.

Kategorie: Meinung



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Briefe an die Leser

 Warum, Internet?

Täglich ermöglichst Du Meldungen wie diese: »›Problematisch‹: Autofahrern droht Spritpreis-Hammer – ADAC beobachtet Teuer-Trend« (infranken.de).

Warum greifst Du da nicht ein? Du kennst doch jene Unsichtbar-Hand, die alles zum Kapitalismus-Besten regelt? Du weißt doch selbst davon zu berichten, dass Millionen Auto-Süchtige mit Dauer-Brummbrumm in ihren Monster-Karren Städte und Länder terrorisieren und zum Klima-Garaus beitragen? Und eine Lobby-Organisation für Immer-Mehr-Verbrauch Höher-Preise erst verursacht?

Wo genau ist eigentlich das Verständlich-Problem?

Rätselt Deine alte Skeptisch-Tante Titanic

 Gute Frage, liebe »Süddeutsche«!

»Warum haben wir so viele Dinge und horten ständig weiter? Und wie wird man diese Gier wieder los?« teast Du Dein Magazin an, dasselbe, das einzig und allein als werbefreundliches Vierfarb-Umfeld für teuren Schnickschnack da ist.

Aber löblich, dass Du dieses für Dich ja heißeste aller Eisen anpackst und im Heft empfiehlst: »Man kann dem Kaufimpuls besser widerstehen, wenn man einen Schritt zurücktritt und sich fragt: Wer will, dass ich das haben will?«

Und das weiß niemand besser als Du und die Impulskundschaft von Titanic

 Hä, »Spiegel«?

»Aber gesund machen wird diese Legalisierung niemanden!« schreibst Du in einem Kommentar zum neuen Cannabisgesetz. »Ach, echt nicht?« fragen wir uns da verblüfft. Wir waren bisher fest vom Gegenteil überzeugt. Immerhin haben Kiffer/innen oft sehr gute feinmotorische Fähigkeiten, einen gesunden Appetit und ärgern sich selten. Hinzu kommen die unzähligen Reggaesongs, in denen das Kiffgras als »Healing of the Nation« bezeichnet wird. All dies willst Du nun tatsächlich infrage stellen? Da lieber noch mal ganz in Ruhe drüber nachdenken!

Empfehlen Deine Blättchenfreund/innen von Titanic

 Wir wollten, »SZ«,

nur mal schnell Deine Frage »Gedenkbäume absägen. Hinweistafeln mit Hakenkreuzen beschmieren. Wer macht sowas?« beantworten: Nazis.

Für mehr investigative Recherchen wende Dich immer gerne an Titanic

 Grüß Gott, Businesspäpstin Diana zur Löwen!

Du verkaufst seit Neuestem einen »Anxiety Ring«, dessen »bewegliche Perlen« beim Stressabbau helfen sollen. Mal abgesehen davon, dass das einfach nur das hundertste Fummelspielzeug ist, kommen uns von ihren Nutzer/innen glorifizierte und zur Seelenerleichterung eingesetzte bewegliche Perlen an einer Kette verdächtig bekannt vor.

Ist für Dich natürlich super, denn auch wenn Du Deinen treuen Fans skrupellos das Geld aus der Tasche ziehst, in die Hölle kommst Du zumindest für diese Aktion sicher nicht.

Auch wenn dafür betet:

Deine Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Finanz-Blues

Wenn ich bei meiner langjährigen Hausbank anrufe, meldet sich immer und ausnahmslos eine Raiffeisenstimme.

Theobald Fuchs

 100 % Maxx Dad Pow(d)er

Als leidenschaftlicher Kraftsportler wünsche ich mir, dass meine Asche eines Tages in einer dieser riesigen Proteinpulverdosen aufbewahrt wird. Auf dem Kaminsims stehend, soll sie an mich erinnern. Und meinen Nachkommen irgendwann einen köstlichen Shake bieten.

Leo Riegel

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 Tödliche Pilzgerichte (1/1)

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