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"Gewalt verbindet!" – Interview mit einem Hooligan

Viel ist dieser Tage von Krawallen und Straßenschlachten sogenannter Hooligans die Rede. TITANIC hat Sven B., seines Zeichens selbst Hooligan aus Leidenschaft, gefragt, was es mit dem Phänomen auf sich hat und was für ihn den Reiz an der Gewalt ausmacht

TITANIC: "Sven, schön, daß du da bist!"

Sven: "Halt die Fresse!"

TITANIC: "Dürfen wir dich daran erinnern, daß du diesem Interview zugestimmt hast..?"

Sven: "Ja, ja! Komm mir halt nicht gleich so aggressiv, ey! Suchst wohl Streit?"

TITANIC: "Der Hooliganismus, sagst du, ist deine größte Leidenschaft, dein 'liebstes Hobby'."

Sven: "Klar! Ein Hobby, eben auch deshalb, weil man derzeit einfach schlecht davon leben kann, aber in der Freizeit leb ich das voll und ganz aus, das ist das Größte für mich."

TITANIC: "Was machst du denn beruflich?"

Sven: "Ich bin Pädagoge. Ich arbeite als Sozialarbeiter und gebe bundesweit Seminare zu Themen wie Mediation und gewaltfreier Kommunikation."

TITANIC: "Interessanter Gegensatz! Wie bist du eigentlich in die Szene reingeraten?"

Sven: "Das übliche ... Sozialpädagogik-Studium, Arbeitsamt, Freiwilligendienst…"

TITANIC: "Nein, nein, in die Hooliganszene!"

Sven: "Ach so! Na, so wie wahrscheinlich jeder von uns. Man sieht sich als kleiner Junge die Meisterschaften im Fernsehen an und verfolgt das gebannt vor der Glotze. Die Stimmung, die Atmosphäre. Ich erinnere mich noch, wie ich als kleiner Scheißer die WM '98 gesehen habe, anschließend haben wir die Szenen dann im Hinterhof nachgespielt. Da hat es in meinem Kopf plötzlich Knacks gemacht."

TITANIC: "Knacks? Du meinst Klick?"

Sven: "Das weiß ich jetzt auch nicht mehr, wie sich das Geräusch damals genau angehört hat. Jedenfalls: Daher kommt wohl meine Leidenschaft, denn ich wollte das fortan auch immer weiter machen."

TITANIC: "Fußball spielen?"

Sven: "Nein, was da nebenbei immer in diesen Stadien abläuft, das interessiert mich nicht, damit hab ich nichts zu tun. Stundenlang auf einen wehrlosen Ball eintreten, und immer diese Foulerei, absolut unsportlich. Nichts für mich! Mir geht es um die reine, ehrliche Gewalt. Ich schätze, ich mag das Vereinende. Gewalt verbindet."

TITANIC: "Vereinend? Inwiefern verbindet Gewalt?"

Sven: "Die Message ist: Alle sind gleich! Egal, woher man kommt, alle sind Arschlöcher und alle haben aufs Maul verdient! Die Engländer vielleicht einfach ein bißchen mehr als die andern."

TITANIC: "Hast du eine Prognose für die kommenden Turniere?"

Sven: "Hm, schwer zu sagen diesmal. Die Russen haben ihren ganz eigenen, wunderschönen Stil, sind in Topform, aber auch die Engländer sind aktuell nicht zu unterschätzen, wie man ja gesehen hat, und gehen das Ganze erfrischend offensiv an! Da zwiebelt jeder Tritt in die Rippen wie ein Hammerschlag. Klar, es sind auch viele junge, neue Talente dabei… Ich genieße einfach die einzelnen Partien und lass' mich überraschen!"

TITANIC: "Das ist doch ein schönes Schlußwort! Wir bedanken uns für das Gespräch, da haben wir nach anfänglichen Schwierigkeiten ja doch noch irgendwie zueinan...– HEY! Au, laß das. Argh! Hiiilfe! Aua, aua, AAaahhhh...!!"

Kategorie: Allgemein



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Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Bild.de!

»Springer hatte im Januar bundesweit für Entsetzen gesorgt«, zwischentiteltest Du mit einem Mal überraschend selbstreferenziell. Und schriebst weiter: »Nach der Enthüllung des Potsdamer ›Remigrations‹-Treffens von AfD-Politikern und Rechtsextremisten postete Springer: ›Wir werden Ausländer zurückführen. Millionenfach. Das ist kein Geheimnis. Das ist ein Versprechen.‹« Und: »In Jüterbog wetterte Springer jetzt gegen ›dahergelaufene Messermänner‹ und ›Geld für Radwege in Peru‹«.

Dass es in dem Artikel gar nicht um Dich bzw. den hinter Dir stehenden Arschverlag geht, sondern lediglich der Brandenburger AfD-Vorsitzende René Springer zitiert wird, fällt da kaum auf!

Zumindest nicht Titanic

 Hej, Gifflar!

Du bist das Zimtgebäck eines schwedischen Backwarenherstellers und möchtest mit einer Plakatkampagne den deutschen Markt aufrollen. Doch so sehr wir es begrüßen, wenn nicht mehr allein Köttbullar, Surströmming und Ikeas Hotdogs die schwedische Küche repräsentieren, so tief bedauern wir, dass Du mit Deinem Slogan alte Klischees reproduzierst: »Eine Schnecke voll Glück«? Willst Du denn für alle Ewigkeiten dem Stereotyp der schwedischen Langsamkeit hinterherkriechen? Als regierten dort immer noch Sozialdemokraten, Volvo und Schwedenpornos?

Damit wirst Du nie der Lieblingssnack der Metropolenjugend!

Sagen Dir Deine Zimt- und Zuckerschnecken von Titanic

 Ganz schön unentspannt, Giorgia Meloni!

Ganz schön unentspannt, Giorgia Meloni!

Nachdem Sie eine Klage wegen Rufschädigung eingereicht haben, wird nun voraussichtlich ein Prozess gegen den britischen Rockstar Brian Molko eingeleitet. Dieser hatte Sie bei einem Konzert seiner Band Placebo in Turin als Nazi und Faschistin bezeichnet.

Wir finden, da könnten Sie sich mal etwas lockermachen. Wer soll denn bitte noch durchblicken, ob Sie gerade »Post-«, »Proto-« oder »Feelgood-« als Präfix vor »Faschistin« bevorzugen? Und: Wegen solcher Empflichkeiten gleich vor Gericht zu gehen, kostet die Justiz so viel wertvolle Zeit. Die könnte sie doch auch nutzen, um Seenotretter/innen dingfest zu machen oder kritische Presse auszuschalten. Haben Sie darüber schon mal nachgedacht, Sie Snowflake?

Schlägt ganz gelassen vor: Titanic

 Hallihallo, Michael Maar!

In unserem Märzheft 2010 mahnte ein »Brief an die Leser«: »Spannend ist ein Krimi oder ein Sportwettkampf.« Alles andere sei eben nicht »spannend«, der schlimmen dummen Sprachpraxis zum Trotz.

Der Literatur- ist ja immer auch Sprachkritiker, und 14 Jahre später haben Sie im SZ-Feuilleton eine »Warnung vor dem S-Wort« veröffentlicht und per Gastbeitrag »zur inflationären Verwendung eines Wörtchens« Stellung bezogen: »Nein, liebe Radiosprecher und Moderatorinnen. Es ist nicht S, wenn eine Regisseurin ein Bachmann-Stück mit drei Schauspielerinnen besetzt. Eine Diskussionsrunde über postmoderne Lyrik ist nicht S. Ein neu eingespieltes Oboenkonzert aus dem Barock ist nicht S.«

Super-S wird dagegen Ihr nächster fresher Beitrag im Jahr 2038: Das M-Wort ist ja man auch ganz schön dumm!

Massiv grüßt Sie Titanic

 Helen Fares, c/o »SWR« (bitte nachsenden)!

Sie waren Moderatorin des Digital-Formats MixTalk und sind es nun nicht mehr, nachdem Sie ein launiges kleines Video veröffentlicht haben, in dem Sie zum Boykott israelischer Produkte aufriefen, mit Hilfe einer eigens dafür programmierten App, die zielsicher anzeigt, wo es in deutschen Supermärkten noch immer verjudet zugeht (Eigenwerbung: »Hier kannst Du sehen, ob das Produkt in Deiner Hand das Töten von Kindern in Palästina unterstützt oder nicht«).

Nach Ihrem Rauswurf verteidigten Sie sich in einem weiteren Video auf Instagram: »Wir sind nicht antisemitisch, weil wir es boykottieren, Produkte von Unternehmen zu kaufen, die Israel unterstützen. Ein Land, das sich vor dem Internationalen Gerichtshof wegen Genozid verantworten muss, weil es Zehntausende von Menschen abgeschlachtet hat.« Da sich aber auch Deutschland vor dem Internationalen Gerichtshof wegen Beihilfe zum Genozid verantworten muss, war Ihre Kündigung beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk ja ohnehin einvernehmlich, oder?

Kann es sich nicht anders vorstellen: Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Konsequent

Die Welt steckt in der Spermakrise. Anzahl und Qualität der wuseligen Eileiter-Flitzer nehmen rapide ab. Schon in wenigen Jahren könnten Männer ihre Zeugungsfähigkeit vollständig verlieren. Grund hierfür sind die Verkaufsschlager aus den Laboren westlicher Großkonzerne. Diese Produkte machen den Schädling platt, das Plastik weich und das Braterlebnis fettfrei und wundersam. Erfunden wurden diese chemischen Erfolgsverbindungen von – Überraschung – Y-Chromosom-Trägern. Toll, dass sich Männer am Ende doch an der Empfängnisverhütung beteiligen.

Teresa Habild

 Vom Feeling her

Es hat keinen Sinn, vor seinen Gefühlen wegzulaufen. Man muss sich schon auch mal hinter einem Baum verstecken und warten, dass die das nicht merken und an einem vorbeiziehen, sonst bringt das ja alles nichts.

Loreen Bauer

 Immerhin

Für mich das einzig Tröstliche an komplexen und schwer zugänglichen Themen wie etwa Quantenmechanik, Theodizee oder den Hilbertschen Problemen: Letztlich ist das alles keine Raketenwissenschaft.

Michael Ziegelwagner

 Gebt ihnen einen Lebenszyklus!

Künstliche Pflanzen täuschen mir immer gekonnter Natürlichkeit vor. Was ihnen da aber noch fehlt, ist die Fähigkeit zu verwelken. Mein Vorschlag: Plastikpflanzen in verschiedenen Welkstadien, damit man sich das Naserümpfen der Gäste erspart und weiterhin nur dafür belächelt wird, dass man alle seine Zöglinge sterben lässt.

Michael Höfler

 Tödliche Pilzgerichte (1/1)

Gefühlte Champignons.

Lukas Haberland

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
27.04.2024 Schwerin, Zenit Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
28.04.2024 Lübeck, Kolosseum Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
29.04.2024 Berlin, Berliner Ensemble Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
30.04.2024 Hamburg, Kampnagel Martin Sonneborn mit Sibylle Berg