Gastkommentar: Thomas Hinrichs
Im Sinne einer verstärkten Zusammenarbeit hat mich die Redaktion von TITANIC Online gebeten, gelegentlich kleinere Kommentare zum Newsticker beizutragen. Nun gut. Ich muß ja nur fünfzehn Minuten am Tag arbeiten, kann mich daher lukrativen Nebentätigkeiten widmen - als UNICEF-Botschafter, Spaßblogger, Profiwrestler oder eben auch als T.ol-Autor. Mein Erfolgsrezept? Wir machen keinen Hokuspokus. Sondern Abrakadabra mit Anstand, Wischiwaschi mit Würde. Anderslautende Interpretationen sind ebenso absurd wie legitim.
Zur Zeit habe ich die Tagesschau-Redaktion auf "Plünsen" angesetzt. Mit Pozwicken, Kniffken, Pfropfen und Plunzen kenne ich mich aus, Plünsen sind aber selbst einem weltgewandten Libertin wie mir unbekannt. Das regt mich auf. Per eMail informiere ich mich bei meinem alten Jugendfreund Charles Taylor. Er winkt ab. Er ist so brav geworden. Auch zu teuer: fast zehn Cent zahle ich für ein Gespräch nach Den Haag! Ich erinnere mich noch an meine Zeit als Korrespondent in Monrovia. Taylor lud mich ein, von seinem Privathubschrauber aus mit der UZI in einen Kindergarten zu schießen. Als Journalist darf einem keine Sache zu gemein sein, nicht einmal eine schlechte. Hei, wie das krachte! Dann wollte er mir den Poetenkasten läffeln. Ich ließ es geschehen. Auch hier wurde mir einmal mehr deutlich: ich habe den spannendsten Job, den man sich denken kann.
Lesen Sie demnächst: Wie Thomas Hinrichs einmal die Blutgräfin Bathory traf (zu teuer! zu brav!), wie er die Tagesschau einmal verlängerte, um noch mehr sentimentale Bilder von toten Soldaten zu zeigen, und wie er einmal einen glummen Hälberling freite - und das alles in nur fünfzehn Minuten. Weitere Hinrichs-Kommentare finden Sie im aktuellen Heft und auf blog.tagesschau.de.
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