Newsticker

Nur diese Kategorie anzeigen:Gärtners Sonntagsfrühstück Eintrag teilenEintrag per Email versenden Mit Facebook-Freunden teilen Twittern mit Google+ teilen

Gärtners kritisches Sonntagsfrühstück: Paradies der Heuchelei

In Luxemburg, so das aufsehenerregende Ergebnis der Recherchen einer großen deutschen Tageszeitung, umgehen Weltfirmen, auch deutsche, per Briefkastendependancen Steuerpflichten, und daß da mal auf den Tisch gehauen werden mußte, ist verständlich: „Zynisch … illegitim … ungerührte Ignoranz gegenüber allen, zu deren Schaden das Ganze läuft … Fairneß und Solidarität … grotesk … unsolidarisch“, und es darf (und muß) erwartet werden, daß die Weltfirmen, darunter die Deutsche Bank und Eon, jetzt endlich einmal in sich gehen und fair in Deutschland ihre Steuern –

ach nein, Moment: Nicht das Kapital ist schuld, sondern das „Paradies der Unmoral“, Luxemburg nämlich oder steuerdumpende Länder wie Irland: „Es geht … darum, sich nicht auf Kosten der anderen Mitglieder zu bereichern, nicht auf illegale (Beihilfe zur Steuerhinterziehung) und auch nicht auf zynische Weise (Mißbrauch des Steuerrechts zur Abschöpfung im Nachbarland erwirtschafteter Unternehmensgewinne). Wahrlich nicht viel verlangt, aber offenkundig viel zu viel für die malade politische Moral in der Union.“ Von der, erwartbar, die politische Moral im Vaterland, das unsere Journalisten verläßlich einäugig verteidigen, wieder einmal absticht; denn die Möglichkeit für Unternehmen, Gewinne im Inland mit Verlusten im Ausland steuergünstig zu verrechnen, ist von der Regierung Schröder ganz legal und völlig unzynisch geschaffen worden, und daß Deutschland den bankrotten Griechen noch Panzer verkauft hat, von deutschem Kreditgeld, für dessen Rückzahlung nun griechischer Staatsbesitz und Vasili Normalverbraucheros samt Familie herhalten müssen, muß geradezu als moralische Großtat bewertet werden. Überhaupt, Griechenland, Spanien, Italien, auch Frankreich: stöhnt man da nicht seit Jahren über die deutsche Lohndumperei, gegen die, dank Gemeinschaftswährung, sich niemand mehr (per Abwertung der nationalen Währung) wehren kann? Und wie lange ist es Berlin scheißegal gewesen, daß an den europäischen Südgrenzen sich die Flüchtlinge (und Flüchtlingsleichen) stapelten? Drittstaatenregelung, es tut uns leid?

„Es ist geschichtlich einfach nicht denkbar, daß das deutsche Volk noch einmal seine frühere Stellung einnehmen könnte, ohne mit denen abzurechnen, die die Ursache und Veranlassung zu dem unerhörten Zusammenbruch gaben, der unseren Staat heimsuchte.“ Hitler, 1925

Aber zurück zur Steuer: Ist der Anteil der Unternehmenssteuern am deutschen Steueraufkommen seit den achtziger Jahren nicht von über 14 auf unter 2 Prozent zurückgegangen? Verdankt sich der deutsche Boom nicht der restlos zynischen Hartz-IV-Politik und also der ungerührten Ignoranz gegenüber allen, zu deren Schaden das Ganze läuft? Und ist also Luxemburg als kleines Verbrecherland nicht dasselbe wie die Gewerkschaft der Lokführer als kleine Verbrechergewerkschaft wie der allerkleinste sog. Hartz-IV-Abzocker als sowieso Verbrecher, ein Sündenbock für alle, die nach wie vor gern glauben, daß das Ausland, die Gewerkschaften, die Parasiten sie im Schwitzkasten haben und eben nicht die Deutsche Bank, der kommunale Hallenbäder und der Betreuungsschlüssel im Seniorenheim halt dreimal wo vorbeigehen?

Werweiß hab ich noch vierzig Jahre, und ob der nationale Journalist so dumm ist oder sich nur so dumm stellt: das wüßte ich am Ende schon noch gern.




Eintrag versenden Newstickereintrag versenden…
Felder mit einem * müssen ausgefüllt werden.

optionale Mitteilung an den Empfänger:

E-Mail-Adresse des Absenders*:

E-Mail-Adresse des Empfängers*
(mehrere Adressen durch Semikolon trennen, max. 10):

Aktuelle Startcartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Könnte es sein, »ARD-Deutschlandtrend«,

dass Dein Umfrageergebnis »Mehrheit sieht den Frieden in Europa bedroht« damit zusammenhängt, dass seit über zwei Jahren ein Krieg in Europa stattfindet?

Nur so eine Vermutung von Titanic

 Ah, »Galileo«!

Über die Arbeit von Türsteher/innen berichtest Du: »Viele Frauen arbeiten sogar als Türsteherinnen«. Wir setzen noch einen drauf und behaupten: In dieser Branche sogar alle!

Schmeißen diese Erkenntnis einfach mal raus:

Deine Pointen-Bouncer von Titanic

 Weiter so, uruguayischer Künstler Pablo Atchugarry!

Eine angeblich von Ihnen geschaffene Bronzeskulptur im englischen Cambridge soll an Prinz Philip erinnern, der dort von 1977 bis 2011 Kanzler der Universität war. Allerdings wird das Kunstwerk, das im Auftrag eines reichen Bauträgers angefertigt wurde, von vielen als verunglückt empfunden und zieht seit nunmehr zehn Jahren Spott auf sich.

Dass Sie mittlerweile die Urheberschaft leugnen, um Ihr Renommee als Künstler zu schützen, ist zwar verständlich, aber aus unserer Sicht völlig unnötig. Wenn sich das Konzept durchsetzt, lästige Promis, die uns über Jahrzehnte viel Zeit, Geld und Nerven gekostet haben, mit langlebigen Schrott-Monumenten zu schmähen, werden Sie sich vor Aufträgen bald kaum noch retten können. Und das Beste: Weil andere Großkopferte sich mit ihren Eskapaden zurückhalten würden, um nicht von Ihnen verewigt zu werden, sorgten Sie auch noch für Ruhe und gesellschaftlichen Frieden.

Hofft, dass dieser Vorschlag einen Stein ins Rollen bringt: Titanic

 Wir wollten, »SZ«,

nur mal schnell Deine Frage »Gedenkbäume absägen. Hinweistafeln mit Hakenkreuzen beschmieren. Wer macht sowas?« beantworten: Nazis.

Für mehr investigative Recherchen wende Dich immer gerne an Titanic

 Bild.de!

»Springer hatte im Januar bundesweit für Entsetzen gesorgt«, zwischentiteltest Du mit einem Mal überraschend selbstreferenziell. Und schriebst weiter: »Nach der Enthüllung des Potsdamer ›Remigrations‹-Treffens von AfD-Politikern und Rechtsextremisten postete Springer: ›Wir werden Ausländer zurückführen. Millionenfach. Das ist kein Geheimnis. Das ist ein Versprechen.‹« Und: »In Jüterbog wetterte Springer jetzt gegen ›dahergelaufene Messermänner‹ und ›Geld für Radwege in Peru‹«.

Dass es in dem Artikel gar nicht um Dich bzw. den hinter Dir stehenden Arschverlag geht, sondern lediglich der Brandenburger AfD-Vorsitzende René Springer zitiert wird, fällt da kaum auf!

Zumindest nicht Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Konsequent

Die Welt steckt in der Spermakrise. Anzahl und Qualität der wuseligen Eileiter-Flitzer nehmen rapide ab. Schon in wenigen Jahren könnten Männer ihre Zeugungsfähigkeit vollständig verlieren. Grund hierfür sind die Verkaufsschlager aus den Laboren westlicher Großkonzerne. Diese Produkte machen den Schädling platt, das Plastik weich und das Braterlebnis fettfrei und wundersam. Erfunden wurden diese chemischen Erfolgsverbindungen von – Überraschung – Y-Chromosom-Trägern. Toll, dass sich Männer am Ende doch an der Empfängnisverhütung beteiligen.

Teresa Habild

 Gute Nachricht:

Letzte Woche in der Therapie einen riesigen Durchbruch gehabt. Schlechte Nachricht: Blinddarm.

Laura Brinkmann

 Tödliche Pilzgerichte (1/1)

Gefühlte Champignons.

Lukas Haberland

 Immerhin

Für mich das einzig Tröstliche an komplexen und schwer zugänglichen Themen wie etwa Quantenmechanik, Theodizee oder den Hilbertschen Problemen: Letztlich ist das alles keine Raketenwissenschaft.

Michael Ziegelwagner

 Spielregeln

Am Ende einer Mensch-ärgere-dich-nicht-Partie fragt der demente Herr, ob er erst eine Sechs würfeln muss, wenn er zum Klo will.

Miriam Wurster

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
23.05.2024 Bielefeld, Theaterlabor Max Goldt
24.05.2024 Dresden, Buchladen Tante Leuk Thomas Gsella
30.05.2024 Frankfurt, Museum für Komische Kunst »POLO«
30.05.2024 Frankfurt, Museum für Komische Kunst Hans Traxler: »Die Dünen der Dänen«