Newsticker

Nur diese Kategorie anzeigen:Gärtners Sonntagsfrühstück Eintrag teilenEintrag per Email versenden Mit Facebook-Freunden teilen Twittern mit Google+ teilen

Gärtners kritisches Sonntagsfrühstück: Eine Verantwortung

Sie können einem leid tun: „,Abscheuliches Verbrechen’. Deutsche Muslime verurteilen islamistische Gewalt … Einer der größten deutschen Islamverbände … sprach der französischen Regierung sein Beileid aus und grenzte den Islam von den Attentätern des sogenannten islamischen Staats (IS) ab. ,Alle Formen von Terrorismus und Extremismus sind völlig konträr zu den wahren Lehren des Islam’“, (SZ), was der ZDF-Ankermann Kleber vermutlich nicht in Zweifel zieht; und trotzdem fragt er den Vorsitzenden des islamischen Zentralrats gleich zweimal, ob der Islam da nicht „eine Verantwortung“ habe. Und der, ganz botmäßige Minderheit, muß das natürlich, wie gewunden und schwitzend immer, bejahen.

Es ist müßig, sich darüber zu streiten, ob der Islam eine friedliche oder eine kriegerische Religion sei. Das ist dann egal, wenn wir Religion, wo sie sich schon nicht abschaffen läßt, als die Privatsache behandeln, die sie ist. Als islamische neigt sie dazu, es nicht zu sein, denn die Umma, die Gemeinschaft der Gläubigen, ist mit der Gesellschaft identisch; aber nirgends, nicht einmal in Teheran, steht Ahmed Normalmuslim morgens auf, um bis zum Abend die Ungläubigen ausgerottet zu haben. Er ist Arzt, Lehrer, Bäcker oder Straßenkehrer, und wenn er betet, dann fürs Heil nach dem irdischen Feierabend. Ein Christ macht das nicht anders, und daß er gegens Verhetztwerden immun wäre, wird man nicht behaupten wollen.

„(1) Als Gehilfe wird bestraft, wer vorsätzlich einem anderen zu dessen vorsätzlich begangener rechtswidriger Tat Hilfe geleistet hat." §27 StGB

Das Problem, auch wenn öffentlich-rechtliche Aufklärer wie Kleber oder der Kommentator der Süddeutschen („der innerislamische Gesellschaftskrieg ist keine Erfindung des Westens“) das zu eskamotieren versuchen, ist – immer wieder, es tut mir leid – kein religiöses, sondern ein soziales, so wie schwarze junge Männer in den USA nicht darum massenhaft im Knast sitzen, weil Schwarze Kriminelle sind. „Unterdrückung, gescheiterte politische Systeme und starkes Bevölkerungswachstum sind die Brutstätten für das Entstehen islamistischer Gewalt“, weiß sogar Freund Frankenberger in der FAZ. „Ohne weitreichende Reformen kann der Terror dort nicht besiegt werden.“ Wer bislang kräftig mit unterdrückt hat, wem das politische System in Bagdad oder Damaskus egal gewesen ist, solange nur das Öl floß, und wie also die weitreichenden Reformen auszusehen hätten, ohne daß man an der Weltordnung aus Koch und Kellner rütteln müßte – als lasse sich der Imperialismus mit dem Sozialgesetzbuch aus der Welt schaffen –, verrät der Frankfurter Auslandsredakteur nicht. Der innerislamische Gesellschaftskrieg im Irak z.B. ist halt eine Erfindung des Westens, nämlich eine direkte Folge des Irakkrieges von 2003, und wer, ganz generell, ein Auskommen und Perspektiven hat, der interessiert sich für den Unterschied zwischen Sunnit und Schiit auch nicht dringender als der Katholik für die Frage, ob ein Geschiedener noch mal heiraten darf.

Aber der bürgerliche Journalist, dem der Dax allemal näher ist als der geflickte Rock eines irakischen Familienvaters, will ja die Dinge nicht ins Rutschen bringen; und also ist er „an sich“ (Polt) nicht gegen den Islam, läßt aber an der sittlichen Überlegenheit des eigenen Aberglaubens (und des zugehörigen Abendlandes) keinen Zweifel: „Was wir den Terroristen entgegensetzen müssen: Weiterzuleben wie bisher. Das christliche Heilsversprechen ist nicht schwächer als die irren Vorstellungen verblendeter Todesschwadronen.“ Er ist ein Schatz, der Reinhard Müller von der Frankfurter Allgemeinen: unser Christentum gegen deren Todesschwadronen. Unser Christentum, dessen Kriminalgeschichte allerdings bekannt ist und das sich die Erde auf eine Weise untertan gemacht hat, die allenfalls die Wünsche jener Milliarden offen läßt, die dabei nicht mitmachen dürfen. Weiterzuleben wie bisher, auf ihre Kosten: das ist kein Rat, das ist, in jeder Beziehung, Beihilfe.




Eintrag versenden Newstickereintrag versenden…
Felder mit einem * müssen ausgefüllt werden.

optionale Mitteilung an den Empfänger:

E-Mail-Adresse des Absenders*:

E-Mail-Adresse des Empfängers*
(mehrere Adressen durch Semikolon trennen, max. 10):

Aktuelle Startcartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Ganz schön kontrovers, James Smith,

was Du als Mitglied der britischen Band Yard Act da im Interview mit laut.de vom Stapel gelassen hast. Das zu Werbezwecken geteilte Zitat »Ich feiere nicht jedes Cure-Album« hat uns jedenfalls so aufgewühlt, dass wir gar nicht erst weitergelesen haben.

Wir mögen uns nicht ausmalen, zu was für heftigen Aussagen Du Dich noch hast hinreißen lassen!

Findet, dass Provokation auch ihre Grenzen haben muss: Titanic

 Rrrrr, Jesus von Nazareth!

Rrrrr, Jesus von Nazareth!

Im andalusischen Sevilla hast Du eine Kontroverse ausgelöst, der Grund: Auf dem Plakat für das Spektakel »Semana Santa« (Karwoche) habest Du zu freizügig ausgesehen, zu erotisch, ja zu hot!

Tja, und wie wir das besagte Motiv anschauen, verschlägt es uns glatt die Sprache. Dieser sehnsüchtige Blick, der kaum bedeckte anmutige Körper! Da können wir nur flehentlich bitten: Jesus, führe uns nicht in Versuchung!

Deine Dir nur schwer widerstehenden Ungläubigen von der Titanic

 Wir wollten, »SZ«,

nur mal schnell Deine Frage »Gedenkbäume absägen. Hinweistafeln mit Hakenkreuzen beschmieren. Wer macht sowas?« beantworten: Nazis.

Für mehr investigative Recherchen wende Dich immer gerne an Titanic

 Kurze Anmerkung, Benedikt Becker (»Stern«)!

»Wer trägt heute noch gerne Krawatte?« fragten Sie rhetorisch und machten den Rollkragenpullover als neues It-Piece der Liberalen aus, v. a. von Justizminister Marco Buschmann und Finanzminister Christian Lindner, »Was daran liegen mag, dass der Hals auf die Ampelkoalition besonders dick ist. Da hilft so eine Halsbedeckung natürlich, den ganzen Frust zu verbergen.«

Schon. Aber wäre es angesichts des Ärgers der beiden Freien Demokraten über SPD und Grüne nicht passender, wenn sie mal wieder so eine Krawatte hätten?

Ebenso stilistisch versiert wie stets aus der Mode: Titanic

 Prophetisch, »Antenne Thüringen«?

Oder wie sollen wir den Song verstehen, den Du direkt nach der von Dir live übertragenen Diskussion zwischen Mario Voigt und Björn Höcke eingespielt hast? Zwar hat der Thüringer CDU-Fraktionschef Höckes Angebot einer Zusammenarbeit nach der Wahl ausgeschlagen. Aber es wettet ja so manche/r darauf, dass die Union je nach Wahlergebnis doch noch machthungrig einknickt. Du jedenfalls lässt im Anschluss den Musiker Cyril mit seinem Remake des Siebziger-Lieds »Stumblin’ in« zu Wort kommen: »Our love is alive / I’ve fallen for you / Whatever you do / Cause, baby, you’ve shown me so many things that I never knew / Whatever it takes / Baby, I’ll do it for you / Whatever you need / Baby, you got it from me.« Wenn das nicht mal eine Hymne auf eine blau-schwarze Koalition ist!

Hätte sich dann doch eher »Highway to Hell« gewünscht: Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Die wahre Strafe

Verhaftet zu werden und in der Folge einen Telefonanruf tätigen zu müssen.

Fabio Kühnemuth

 Nicht lustig, bloß komisch

Während ich früher schon ein kleines bisschen stolz darauf war, aus einer Nation zu stammen, die mit Loriot und Heinz Erhardt wahre Zen-Meister der Selbstironie hervorgebracht hat, hinterfrage ich meine humoristische Herkunft aufgrund diverser Alltagserfahrungen jetzt immer öfter mit Gedanken wie diesem: Möchte ich den Rest meines Lebens wirklich in einem Land verbringen, in dem man während seiner Mittagspause in ein Café geht, das vor der Tür vollmundig mit »leckerem Hunde-Eis« wirbt, und auf seine Bestellung »Zwei Kugeln Labrador und eine Kugel Schnauzer« statt des fest eingeplanten Lachers ein »RAUS HIER!« entgegengebrüllt bekommt?

Patric Hemgesberg

 Spielregeln

Am Ende einer Mensch-ärgere-dich-nicht-Partie fragt der demente Herr, ob er erst eine Sechs würfeln muss, wenn er zum Klo will.

Miriam Wurster

 Frage an die Brutschmarotzer-Ornithologie

Gibt es Kuckucke, die derart hinterhältig sind, dass sie ihre Eier anderen Kuckucken unterjubeln, damit die dann fremde Eier in fremde Nester legen?

Jürgen Miedl

 Altersspezifisch

Ich gehöre noch zu einer Generation, deren Sätze zu häufig mit »Ich gehöre noch zu einer Generation« anfangen.

Andreas Maier

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
01.05.2024 Berlin, 1.-Mai-Fest der PARTEI Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
02.05.2024 Dresden, Schauburg Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
03.05.2024 Mettingen, Schultenhof Thomas Gsella
03.05.2024 Stuttgart, Im Wizemann Martin Sonneborn mit Sibylle Berg