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#FRAGER - Die Spielanalyse

Deutschland heute mit den heiligen drei Streifen: Ach, wär's doch noch in 1000 Jahren so, aber der Ami hat uns gekauft, mal wieder. Zum Spiel: Flo Wirtz nach einer Sekunde zum hoch verdienten Einsnull, da haben unsere französischen Freunde das Nachsehen, und Macron verschluckt sich fast am Froschschenkel, haha. Direkt Vorfreude auf die Heim-EM, ein schwarz-rot-goldenes Sommermärchen kündigt sich an, mit Grillgelagen unter deutschen Fahnen und ungehemmtem Rumgegröle, einfach nur geil. Zurück zum Spiel: Mbappé probiert ein paar Tricks, beißt sich aber die gebleachten Zähne aus an deutscher Verteidigungswertarbeit, wir sind hier ja nicht im Zirkus, sondern auf dem grünen Rasen. Apropos, Greenhorn Mittelstadt rennt fleißig hin und her, er will der Mannschaft helfen, wie ja immer alle Spieler der Mannschaft helfen wollen, obwohl sie allesamt Teil selbiger sind. Dann geht’s zum wohlverdienten, aber inzwischen obsoleten Pausentee: Löw trank ja immer Rooibos, weil Rotbusch nicht affektiert genug klang, Nagelsmann dagegen setzt auf Kraneberger (= Demut) und Anschreien (= Motivation). In Halbzeit zwo dominiert Deutschland nach Belieben, Fußball als Blaupause für Politik und Wirtschaft Fragezeichen. Scholz und Habeck sollten ganz genau hinschauen und gefälligst ein Ausrufezeichen draus machen. Dann Wirtz auf Musiala auf Havertz, der eiskalt auf Zwonull stellt, und die Zuschauer in Lyon ersticken fast an ihren degenerierten Croissants und Baguettes, hähä, "Allez les Bleus" singt hier niemand mehr, es wird grundsolides Schwarzbrot gereicht (Metapher), aber mit Raffinesse (Ingwer-Limetten-Sauerkraut mit Kümmel), das ist das neue, weltoffene Deutschland, das nichtsdestotrotz Angst und Schrecken verbreitet, wenn auch nur auf dem Fußballplatz. Zurück auf Letzteren: Andrich grätscht Mbappé von hinten um, durchaus brutal, aber eben auch fair, es ist dies die Neue Deutsche Härte, die "wohltempertierte Grausamkeit" (Sloterdijk, Höcke), die wir so sehr brauchen, um zu dominieren. Natürlich nur auf dem Platz, vorerst. Mbappé revanchiert sich mit einer Tätlichkeit, eine Art Dolchstoß von hinten ist das (Metapher), hier kann wohl einer schlecht verlieren. Geahndet wird diese grobe Unsportlichkeit natürlich nicht, aber mit ungerechter Beurteilung von außen leben wir ja schon seit mehr als hundert Jahren.

Fazit: Ein nie gefährdeter 2:0-Sieg gegen überforderte Franzosen, "hier wächst etwas Großes heran", sagt Mittelstadt (bald Großstadt?), und dann noch mit den heiligen drei Streifen. Oh, wie ist das schön, so was hat man lange nicht gesehen, so schön, so schön.

Kategorie: Allgemein



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Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Verehrte Joyce Carol Oates,

da Sie seit den Sechzigern beinah im Jahrestakt neue Bücher veröffentlichen, die auch noch in zahlreiche Sprachen übersetzt werden, kommen Sie vermutlich nicht dazu, jeden Verlagstext persönlich abzusegnen. Vielleicht können Sie uns dennoch mit ein paar Deutungsangeboten aushelfen, denn uns will ums Verrecken nicht einfallen, was der deutsche Ecco-Verlag im Sinn hatte, als er Ihren neuen Roman wie folgt bewarb: »›Babysitter‹ ist ein niederschmetternd beeindruckendes Buch, ein schonungsloses Porträt des Amerikas der oberen Mittelschicht sowie ein entlarvender Blick auf die etablierten Rollen der Frau. Oates gelingt es, all dies zu einem unglaublichen Pageturner zu formen. In den späten 1970ern treffen in Detroit und seinen Vorstädten verschiedene Leben aufeinander«, darunter »eine rätselhafte Figur an der Peripherie der Elite Detroits, der bisher jeglicher Vergeltung entkam«.

Bitte helfen Sie uns, Joyce Carol Oates – wer genau ist ›der Figur‹, dem es die elitären Peripherien angetan haben? Tragen die Leben beim Aufeinandertreffen Helme? Wie müssen wir uns ein Porträt vorstellen, das zugleich ein Blick ist? Wird das wehtun, wenn uns Ihr Buch erst niederschmettert, um dann noch Eindrücke auf uns zu hinterlassen? Und wie ist es Ihnen gelungen, aus dem unappetitlich plattgedrückten Matsch zu guter Letzt noch einen »Pageturner« zu formen?

Wartet lieber aufs nächste Buch: Titanic

 Recht haben Sie, Uli Wickert (81)!

Recht haben Sie, Uli Wickert (81)!

Die Frage, weshalb Joe Biden in seinem hohen Alter noch mal für das Präsidentenamt kandidiert, anstatt sich zur Ruhe zu setzen, kommentieren Sie so: »Warum muss man eigentlich loslassen? Wenn man etwas gerne macht, wenn man für etwas lebt, dann macht man halt weiter, soweit man kann. Ich schreibe meine Bücher, weil es mir Spaß macht und weil ich nicht Golf spielen kann. Und irgendwie muss ich mich ja beschäftigen.«

Daran haben wir, Wickert, natürlich nicht gedacht, dass der sogenannte mächtigste Mann der Welt womöglich einfach keine Lust hat, aufzuhören, auch wenn er vielleicht nicht mehr ganz auf der Höhe ist. Dass ihn das Regieren schlicht bockt und ihm obendrein ein Hobby fehlt. Ja, warum sollte man einem alten Mann diese kleine Freude nehmen wollen!

Greifen Sie hin und wieder doch lieber zum Golfschläger statt zum Mikrofon, rät Titanic

 Hey, »Dyn Sports«!

Bitte für zukünftige Moderationen unbedingt merken: Die Lage eines Basketballers, der nach einem Sturz »alle Viere von sich streckt«, ist alles Mögliche, aber bestimmt nicht »kafkaesk«. Sagst Du das bitte nie wieder?

Fleht Titanic

 Weiter so, uruguayischer Künstler Pablo Atchugarry!

Eine angeblich von Ihnen geschaffene Bronzeskulptur im englischen Cambridge soll an Prinz Philip erinnern, der dort von 1977 bis 2011 Kanzler der Universität war. Allerdings wird das Kunstwerk, das im Auftrag eines reichen Bauträgers angefertigt wurde, von vielen als verunglückt empfunden und zieht seit nunmehr zehn Jahren Spott auf sich.

Dass Sie mittlerweile die Urheberschaft leugnen, um Ihr Renommee als Künstler zu schützen, ist zwar verständlich, aber aus unserer Sicht völlig unnötig. Wenn sich das Konzept durchsetzt, lästige Promis, die uns über Jahrzehnte viel Zeit, Geld und Nerven gekostet haben, mit langlebigen Schrott-Monumenten zu schmähen, werden Sie sich vor Aufträgen bald kaum noch retten können. Und das Beste: Weil andere Großkopferte sich mit ihren Eskapaden zurückhalten würden, um nicht von Ihnen verewigt zu werden, sorgten Sie auch noch für Ruhe und gesellschaftlichen Frieden.

Hofft, dass dieser Vorschlag einen Stein ins Rollen bringt: Titanic

 Du, »Hörzu Wissen«,

weißt, wie Werbung geht! Mit »Die Sucht zu töten« machtest Du so richtig Lust auf Deine aktuelle Ausgabe, um erläuternd nachzulegen: »Bestialisch, sadistisch, rätselhaft: Was Menschen zu mordenden Monstern macht – acht Täter und die Geschichten ihrer grausamen Verbrechen.«

Wer kann sich da der Faszination der »dunklen Welt der Serienkiller« noch entziehen? Aber am Ende, liebe Hörzu Wissen, ist in diesem Zusammenhang doch die Implikation Deines Slogans »Hörzu Wissen – das Magazin, das schlauer macht!« das Allergruseligste!

Da erschauert sogar

Die True-Crime-resistente Redaktion der Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Gute Nachricht:

Letzte Woche in der Therapie einen riesigen Durchbruch gehabt. Schlechte Nachricht: Blinddarm.

Laura Brinkmann

 100 % Maxx Dad Pow(d)er

Als leidenschaftlicher Kraftsportler wünsche ich mir, dass meine Asche eines Tages in einer dieser riesigen Proteinpulverdosen aufbewahrt wird. Auf dem Kaminsims stehend, soll sie an mich erinnern. Und meinen Nachkommen irgendwann einen köstlichen Shake bieten.

Leo Riegel

 Im Institut für Virologie

Jeder Gang macht krank.

Daniel Sibbe

 Finanz-Blues

Wenn ich bei meiner langjährigen Hausbank anrufe, meldet sich immer und ausnahmslos eine Raiffeisenstimme.

Theobald Fuchs

 Back to Metal

Wer billig kauft, kauft dreimal: Gerade ist mir beim zweiten Sparschäler innerhalb von 14 Tagen die bewegliche Klinge aus ihrer Plastikaufhängung gebrochen. Wer Sparschäler aus Kunststoff kauft, spart also am falschen Ende, nämlich am oberen!

Mark-Stefan Tietze

Vermischtes

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Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
02.05.2024 Dresden, Schauburg Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
03.05.2024 Mettingen, Schultenhof Thomas Gsella
03.05.2024 Stuttgart, Im Wizemann Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
04.05.2024 Gütersloh, Die Weberei Thomas Gsella