Fabian Lichters Economy Class
Stocks
Dass die Birkenstock-Sandale gerade ihr großes Comeback feiert, kann man derzeit überall hören und lesen. Besonders der Generation Z hätten es, Barbie-Film sei Dank, die Kultlatschen angetan. Jene einstigen Hippiesandalen, die früher doch vorrangig von Leuten spazieren geschoben wurden, die sich gerade um Hippness und Modetrends am allerwenigsten Gedanken gemacht haben dürften. Alles passé. Inzwischen tragen Promis wie Heidi Klum oder Cara Delivingne stolz Sandalen von Birkenstock und das Öko-Image ist vor allem eines: Geschichte. Jetzt geht es um Sandalen, die selbstredend als ökologisch verkauft werden, die aber doch vor allem auch mühelos in der Luxussparte mitmischen können sollen und für die man sich – zumindest eine Zeit lang und so lange der Markt es erlaubt – also nicht mehr zu schämen braucht. Wer heute Birkenstock-Schuhe trägt, möchte kein AKW mehr verhindern, sondern allenfalls Schweißfüße und den meisten dürfte ein Markenreboot Revolution genug sein. Und ein solches ist schließlich auch Grund für den Hype. So steht gerade der Börsengang in New York an, während noch nahezu jede Latsche in Deutschland gefertigt wird, und das ist doch nun wirklich einmal ein kunstvoller Schnörkel der Geschichte: dass inmitten des schwächelnden und hechelnden Standorts Deutschland ausgerechnet aus dem Fußbett oller Gammler-Latschen neue Hoffnung sprießen soll. Dass man mit den Ledertretern gesicherten Rekordgewinnen entgegenschlurft. Bleibt die Frage: Wann wird man Christian Lindner medienwirksam im Zweiriemer für die hiesige Wirtschaft posieren sehen? Kann die Sandale in Sachen Hoffnungsträgerschaft Elons Musks Teslas den Rang ablaufen? Und wann kommt er, der große Sandalensegen? Die Zukunft ist damit jedenfalls wieder so offen wie unsere Schuhe.
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