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Fabian Lichters Economy Class

Mögen die Spiele enden  

Es geht jetzt um alles! Genauer: um die Jugend und ihre Zukunft. Noch genauer: Um die deutschen Hunger-Games, auch Bundesjugendspiele genannt. Diese finden nun um einige Wettkampf-Komponenten entschlackt statt, so dass etwa keine Punkte mehr vergeben werden. Alles mit dem Ziel, die sportliche Betätigung an sich in den Vordergrund zu stellen und negative Erfahrungen zu minimieren. Inwieweit sich der Wettbewerb vom Sport überhaupt trennen lässt, fragen sich da manche, Kuschelpädagogik! schreien gleich andere, etwa in der ZEIT, gerade die Älteren fürchten Verweichlichung und wittern Betrug an den Kindern, schließlich sei das alles doch keine rechte Aussicht aufs Leben, die Welt kein Ponyhof, sondern Schlachthaus ecetera pp. Immer noch versuchen sie, in Meinungsstücken die Neuigkeit zu verarbeiten, mit den eigenen Erfahrungen auf der Tartanbahn anno dazumal übereinzubringen. Im NDR versucht man sich mit einem Pro-und-Contra dem Problem zu nähern, lädt sich einen Olympia-Rodler ein, der ja auch nicht so recht weiß, was er denken soll. In der WELT entschuldigt man sich gar bei den Kindern für eine Kindheit ohne Bundesjugendspiele. Die nun so lange ein Teil von uns waren, von Carl Diem konzipiert  – bitte selbst googeln –, nur um jetzt mal eben so vermurxt zu werden. Wie werden die Kinder reagieren, wenn sie nach der Schule feststellen, dass das Leben ihnen systembedingt Bälle gegen den Schädel pfeffert? Dass das sinnlose Rennen nie aufhört? Wäre es da nicht unfair, sie nicht vorab ordnungsgerecht zu triezen und zu quälen wie schon Generation vor ihnen? Was ist mit dem Leistungsprinzip?, heißt es. Als sei die Befürchtung nicht Antwort genug, ein Spiel ohne Messen und Erörtern einer Rangordnung könne den Kindern mehr Schaden zufügen, als Wettbewerb von der Wiege bis zur Bahre. Um das ewige Hin-und-Her aufzuheben, sei an dieser Stelle eine dritte Möglichkeit ins Spiel gebracht. Sie lautet: Bundesjugendspiele abschaffen! Oder die Kinder einfach machen lassen. Wer ums Verrecken gerne wissen möchte, wie weit er einen Ball werfen kann, soll die Möglichkeit dafür bekommen und sich nicht erklären lassen müssen, es komme vor allem darauf an, den Ball überhaupt geworfen zu haben. Alle anderen dürfen in der Zeit rauchend daneben stehen oder können das Geschehen via TikTiok und Insta-Story featuren. Es geht immer irgendwie weiter. Das ist es ja gerade.




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Aktuelle Startcartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Moin, »Spiegel«!

Bei dem Artikel »Wir gegen uns« wussten wir nach dem Artikelvorspann »Die linksextreme Szene in Deutschland hat einen neuen Gegner: sich selbst« schon, dass da nichts Kluges drinstehen kann. Die Linke sich selbst ein »neuer Gegner«? Da drehen sich aber so einige vor Lachen im Grabe um.

Nicht ganz so geschichtsvergessen: Titanic

 Kopf einschalten, »Soziologie-Superstar« Hartmut Rosa (»SZ«)!

Wahrscheinlich aus dem Homeoffice von der Strandbar tippen Sie der SZ dieses Zitat vor die Paywall: »Früher waren zum Beispiel die beruflichen Erwartungen, wenn man zu Hause war, auf Standby. Heute kann man andersherum auch im Büro natürlich viel leichter nebenbei private Kommunikation erledigen. Man kann nichts mehr auf Standby schalten, selbst im Urlaub.«

Ihr Oberstübchen war beim Verfassen dieser Zeilen ganz offenbar nicht auf Standby, denn dieser Begriff bezeichnet laut dem Cambridge Dictionary »something that is always ready for use«. Also sind wir gerade im Urlaub und im Feierabend heutzutage für den Job immer im Standby-Modus – also auf Abruf –, anders als bei der Arbeit, wo wir »on« sind, und anders als früher, wo wir dann »off« waren und daher alles gut und kein Problem war.

Dagegen dauerhaft abgeschaltet sind Ihre Hardwarespezis von Titanic

 Eine Frage, »Welt«-Newsletter …

Du informiertest Deine Abonnent/innen mit folgenden Worten über die Situation nach dem Hoteleinsturz in Kröv: »Bisher wurden zwei Menschen tot geborgen, weitere konnten verletzt – aber lebend – gerettet werden.« Aber wie viele Menschen wurden denn bitte verletzt, aber leider tot gerettet?

Rätselt knobelnd Titanic

 Kann es sein, Tod,

dass Du, so wie alle anderen in der Handwerksbranche auch, mit Nachwuchsmangel zu kämpfen hast? Und dass Du deshalb Auszubildende akzeptieren musst, die schon bei den Basiskompetenzen wie Lesen Defizite aufweisen?

Oder hast Du, der Seniorchef höchstpersönlich und wieder zu eitel, eine Brille aufzusetzen, am 11. August beim gerade mal 74 Jahre alten Kabarettisten Richard Rogler angeklopft? Nur, um dann einen Tag später, nachdem Dir der Fehler aufgefallen war, beim 91jährigen Bauunternehmer und Opernballbesucher Richard Lugner vorbeizuschauen?

Antwort bitte ausschließlich schriftlich oder fernmündlich an Titanic

 Rechtzeitig zur Urlaubsartikelsaison, »Spiegel«,

lesen wir in Deinem Urlaubsartikel »Entzauberte Idylle« die Behauptung: »In den Ferien wollen wir doch alle nur eins: Aperol Spritz und endlich mal in Ruhe lesen.«

Das können wir natürlich sehr gut verstehen. Wir wollen in den Ferien auch nur eins: 1. eine eigene Softeismaschine auf dem Balkon, 2. einen Jacuzzi im Wohnzimmer, 3. eine Strandbar auf dem Balkon, 4. einen Balkon.

Deine Urlaubsmathematiker/innen von Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Treehuggers

Bei aller Liebe zum Veganismus: Plant Parenthood geht mir zu weit.

Sebastian Maschuw

 Hä?

Demenz kennt kein Alter.

Moppel Wehnemann

 Wahre Männer

Auto verkauft, weil das gute Olivenöl zu teuer geworden ist.

Uwe Becker

 Verdrehte Welt

Vermehrt las ich in letzter Zeit, bei Männern werde die Kombination aus langen Haaren und Dreitagebart als besonders attraktiv wahrgenommen. Da bin ich kurz davor wohl doch wieder falsch abgebogen. Dafür bin ich jetzt stolzer Träger eines langen Bartes und Dreitagehaars.

Dennis Boysen

 Ach, übrigens,

der Typ, mit dem ich in jedem Gespräch alle drei Minuten für mindestens fünf Minuten zu einem Nebenthema abschweife: Ich glaube, wir sind jetzt exkursiv miteinander.

Loreen Bauer

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

  • 29.08.:

    Die FR erwähnt den "Björnout"-Startcartoon vom 28.08.

  • 27.08.: Bernd Eilert schreibt in der FAZ über den französischen Maler Marcel Bascoulard.
  • 27.03.:

    Bernd Eilert denkt in der FAZ über Satire gestern und heute nach.

  • 29.01.:

    Ein Nachruf auf Anna Poth von Christian Y. Schmidt im ND.

  • 13.04.:

    HR2 Kultur über eine TITANIC-Lesung mit Katinka Buddenkotte im Club Voltaire.

Titanic unterwegs
10.09.2024 Frankfurt am Main, Club Voltaire »TITANIC-Peak-Preview« mit Stargast Miriam Wurster
13.09.2024 Stade, Schwedenspeicher Ella Carina Werner
14.09.2024 Frankfurt, Museum für Komische Kunst Bernd Pfarr: »Knochenzart«
16.09.2024 Wiedensahl, Wilhelm-Busch-Geburtshaus Hilke Raddatz mit Tillmann Prüfer