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Fabian Lichters Economy Class

Lasst die Köche rollen

Mit dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk ist es für Menschen, die soziale Netzwerke nicht nur aus Erzählungen kennen, meist in etwa so wie mit der Oper: Man findet es schon gut, dass es das alles noch irgendwo gibt, aber man kommt einfach nur sehr selten dazu, weil lol, guck mal da. Das mag ein Problem für die Sender sein, nach den jüngst angekündigten Umbauplänen – unterm Strich: Kürzungen im Bereich Kultur und bei den journalistischen Magazinen, etwa dem Weltspiegel – stellen sich einem dann aber schon ein paar Fragen. Zum Beispiel, warum sie beim ÖRR mittlerweile exakt wie die Privaten klingen, vor allem, wenn es um die Argumentation zur Programmplanung geht.

Dass Menschen sich nicht für Bücher interessieren etwa, das wäre ja immerhin ein deutlicher Beleg für die Notwendigkeit einer Betätigung in diesen Gefilden, statt ein Argument für den Rückzug. Vielleicht würden ein paar mehr im Diesseits verhaftete Gestalten jenseits der Experimentiersparten ja schon helfen? Und dass politischer Journalismus in einem Zeitalter, in dem Menschen glauben, die Erde werde von Echsen regiert, eher was fürs Nachtprogramm ist, dürfte auch nicht die taghellste Entscheidung sein.

Vielleicht haben wir über die Jahre aber auch einfach vergessen, wofür ein öffentlich-rechtlicher Rundfunk da ist: Vielleicht dafür, verhaltensauffällige Köche von der Straße zu holen und ihnen ein menschenwürdiges Leben im Scheinwerferlicht zu ermöglichen. Die Auslandsberichterstattung wird halbiert, das ist natürlich schade, aber bei Horst Lichter gibt es dafür gleich Ingwer-Gnocchi. Njam, njam!

Mag sein, dass das ganze Unternehmen Fernsehen den Bach runtergeht, aber wäre dann nicht immer noch ein halbwegs stilvoller Abgang einem solchen Gewurstel vorzuziehen? Warum also – mein Rezept für einen ausgewogenen ÖRR – nicht da kürzen, wo es alleine schon der gute Geschmack dringend fordert? Denn was das für eine Kultur sein soll, bei aller Liebe zum Genuss, die zwar aus dem FF einen Rehbraten schmoren kann und auch nachts aus dem Schlaf gerissen pflichtbewusst das Rezept für eine Béchamelsauce dahermurmeln könnte, ein Buch jedoch allenfalls noch als Topfunterlage zu nutzen weiß, das mag mir mal ein Medienmanager erklären.

Gegen Stumpfheit hilft kein Schneebesen und den Eskapismus einer Gesellschaft, in der niemand mit jemandem außer sich selbst oder seinesgleichen noch etwas zu tun haben möchte, kann man wunderbar fördern, in dem man den Menschen beständig sich selbst spiegeln lässt. All das, während Sender wie RTL und Prosieben verkünden, nun ja, seriöser werden zu wollen, und man weiß nicht, was schlimmer ist. Zum Glück gibt es ja Youtube.




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Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Keine Übertreibung, Mathias Richling,

sei die Behauptung, dass die Ampel »einen desaströsen Eindruck bei jedermann« hinterlasse, denn in den vielen Jahren Ihrer Karriere, so schilderten Sie’s den Stuttgarter Nachrichten, hätten Sie es noch nie erlebt, »dass ohne jegliche pointierte Bemerkung allein die bloße Nennung des Namens Ricarda Lang ein brüllendes Gelächter auslöst«.

Aber was bedeutet das? »Das bedeutet ja aber, zu Mitgliedern der aktuellen Bundesregierung muss man sich nichts Satirisches und keinen Kommentar mehr einfallen lassen.« Nun beruhigt uns einerseits, dass Ihr Publikum, das sich an Ihren Parodien von Helmut Kohl und Edmund Stoiber erfreut, wohl immerhin weiß, wer Ricarda Lang ist. Als beunruhigend empfinden wir hingegen, dass offenbar Sie nicht wissen, dass Lang gar kein Mitglied der aktuellen Bundesregierung ist.

Muss sich dazu nichts Satirisches und keinen Kommentar mehr einfallen lassen: Titanic

 Huhu, »HNA« (»Hessische/Niedersächsische Allgemeine«)!

Mit großer Verblüffung lesen wir bei Dir in einem Testbericht: »Frischkäse ist kaum aus einem Haushalt in Deutschland wegzudenken.«

Och, Menno! Warum denn nicht? Und wenn wir uns nun ganz doll anstrengen? Wollen wir es denn, HNA, einmal gemeinsam versuchen? Also: Augen schließen, konzentrieren und – Achtung: hui! – weg damit! Uuuund: Futschikato! Einfach aus dem eigenen Haushalt weggedacht. Und war doch überhaupt nicht schlimm, oder?

Es dankt für die erfolgreiche Zusammenarbeit und hofft, einen kleinen Denkanstoß gegeben zu haben, wenn nicht gar einen Wegdenkanstoß: Titanic

 Ganz, ganz sicher, unbekannter Ingenieur aus Mittelsachsen,

dass Du Deine Verteidigungsstrategie nicht überdenken willst? Unter uns, es klingt schon heftig, was Dir so alles vorgeworfen wird: Nach einem Crash sollst Du einem anderen Verkehrsteilnehmer gegenüber handgreiflich geworden sein, nur um dann Reißaus zu nehmen, als der Dir mit der Polizei kommen wollte.

Die beim wackeren Rückzug geäußerten Schmähungen, für die Du nun blechen sollst, wolltest Du vor dem Amtsgericht Freiberg dann aber doch nicht auf Dir sitzen lassen. Weder »Judensau« noch »Heil Hitler« willst Du gerufen haben, sondern lediglich »Du Sau« und »Fei bitter«. Magst Du das nicht noch mal mit Deinem Rechtsbeistand durchsprechen? Hast Du im fraglichen Moment nicht vielleicht doch eher Deinen Unmut über das wenig höfische Verhalten des anderen Verkehrsteilnehmers (»Kein Ritter!«) geäußert, hattest Deinen im selben Moment beschlossenen Abschied von den sozialen Medien (»Bye, Twitter!«) im Sinn, oder hast gar Deiner verspäteten Freude über die olympische Bronzemedaille des deutschen Ruder-Achters von 1936 (»Geil, Dritter!«) Ausdruck verliehen?

Nein? Du bleibst dabei? Und würdest dafür sogar ins Gefängnis gehen (»Fein, Gitter!«)?

Davor hat fast schon wieder Respekt: Titanic

 Damit hast Du nicht gerechnet, »Zeit online«!

Als Du fragtest: »Wie gut sind Sie in Mathe?«, wolltest Du uns da wieder einmal für dumm verkaufen? Logisch wissen wir, dass bei dieser einzigen Aufgabe, die Du uns gestellt hast (Z+), erstens der zweite Summand und zweitens der Mehrwert fehlt.

Bitte nachbessern: Titanic

 Sie, Romancier Robert Habeck,

Sie, Romancier Robert Habeck,

nehmen Ihren Nebenjob als Wirtschaftsminister wohl sehr ernst! So ernst, dass Sie durch eine Neuauflage Ihres zusammen mit Ihrer Ehefrau verfassten Romans »Der Tag, an dem ich meinen toten Mann traf« versuchen, fast im Alleingang dem darniederliegenden Literaturmarkt auf die Sprünge zu helfen. Könnten Sie sich als Nächstes das Zeitschriftensterben vorknöpfen?

Fragt Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Nachwuchs

Den werdenden Eltern, die es genau mögen, empfehle ich meinen Babynamensvorschlag: Dean Norman.

Alice Brücher-Herpel

 Süße Erkenntnis

Für jemanden, der Pfirsich liebt, aber Maracuja hasst, hält die Welt viele Enttäuschungen bereit.

Karl Franz

 3:6, 6:7, 0:6

Der Volontär in der Konferenz der Sportredaktion auf die Bitte, seine Story in drei Sätzen zu erzählen.

Ronnie Zumbühl

 Dilemma

Zum Einschlafen Lämmer zählen und sich täglich über einen neuen Rekord freuen.

Michael Höfler

 Hellseherisch

Morgen ist einfach nicht mein Tag.

Theo Matthies

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
29.11.2023 Stuttgart, Theaterhaus Max Goldt
30.11.2023 Erfurt, Franz Mehlhose Max Goldt
30.11.2023 Friedrichsdorf, Forum Friedrichsdorf Pit Knorr & Die Eiligen Drei Könige
01.12.2023 Hamburg, Centralkomitee Hauck & Bauer