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Fabian Lichters Economy Class

Meine Freiheit, deine Freiheit

Ein zuverlässiger Indikator fürs Idiotentum ist die kleinkindhafte Auflehnung gegen Verbote, und seien es behauptete oder halluzinierte. Man erinnert sich schmerzlich an Christian Lindners Angst um das Schnitzel, das ihm die Grünen angeblich rauben wollten. Dass Verbote durchaus ihre Berechtigung haben können und weitaus mehr als nur Gängelung und Bevormundung bedeuten, muss eben mit allen Mitteln im Unterbewussten gehalten werden, denn nur dann sind Menschen durch derlei Gepöbel in Stimmung für noch jede Schandtat zu bringen, etwa ein Kreuz bei der FDP zu machen. 

Das Fundament jeder Kultur bedeutet, sich Verbote (moralischer Art oder in Gesetze gegossen) aufzuerlegen, sei es, um mit Freud zu beginnen, das Verbot, den anderen totzuschlagen. Auf dieser simplen Affektbeherrschung ruht das zivilisierte Zusammenleben, aus der schlichten Erfahrung heraus, dass es einen Vorteil für das Individuum und auch die Gruppe bedeutet. Ein weiterer Vorteil könnte es sein, künftig auf einem Planeten zu leben, der noch bewohnbar ist. Nicht mehr und nicht weniger stellen nicht zuletzt die in den Raum, die aller Voraussicht nach noch eine Weile auf ihm verbringen werden. Einigermaßen beunruhigend, zu wissen, dass, wenn es denn nur reichen würde, diesen Vorteil zu gewährleisten, ein Großteil der Menschen dennoch zu trotzig wäre, dafür auch nur auf ein Schnitzelbrötchen zu verzichten.

Das nach rechts um Beifall schielende Granteln gegen vermeintliche Verbotsparteien, Fridays-for-Future-Demos und das Gequatsche von Fremdenangst beim Bäcker hat Lindner keine nennenswerten Sympathiepunkte gebracht. Und das muss man – Respekt! – auch erst einmal hinbekommen, den Leuten derart nach dem Mund zu reden und trotzdem auf Ablehnung zu stoßen. Manch einer ist eben noch zu dumm, sich dumm zu stellen.

Nun war es ausgerechnet die Pandemie, die der FDP wieder Aufwind gegeben hat (11% laut Umfragewerten), denn auch die wurde in weiten Teilen der Gesellschaft vor allem als Kränkung erlebt, als Zumutung, sich einschränken zu müssen. Für andere. Ein Zug, auf den die FDP nur zu gerne aufsprang. Denn auch für sie meint Freiheit im Ernstfall nun mal vor allem die Freiheit, andere über die Klippe springen zu lassen, ohne, sich dafür verantwortlich fühlen zu müssen.

Das ist dann auch das Programm, das hinter den Wahlkampfkloppern der FDP liegt (Cannabis-Legalisiserung, Aktienrente, ÖR-Kürzungen): Dass all dieser Unsinn auf ewig so weitergehen möge, und rette sich, wer kann. Eine Denke, die den Leuten dann doch vor allem anderen einzuleuchten scheint. Das schreit doch eigentlich nach Parteiverbot.




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Briefe an die Leser

 Erwischt, Bischofskonferenz!

In Spanien haben sich Kriminelle als hochrangige Geistliche ausgegeben und mithilfe künstlicher Intelligenz die Stimmen bekannter Bischöfe, Generalvikare und Priester nachgeahmt. Einige Ordensfrauen fielen auf den Trick herein und überwiesen auf Bitten der Betrüger/innen hohe Geldbeträge.

In einer Mitteilung an alle kirchlichen Institutionen warntest Du nun vor dieser Variante des Enkeltricks: »Äußerste Vorsicht ist geboten. Die Diözesen verlangen kein Geld – oder zumindest tun sie es nicht auf diese Weise.« Bon, Bischofskonferenz, aber weißt Du, wie der Enkeltrick weitergeht? Genau: Betrüger/innen geben sich als Bischofskonferenz aus, raten zur Vorsicht und fordern kurz darauf selbst zur Geldüberweisung auf!

Hat Dich sofort durchschaut: Titanic

 Du, »Deutsche Welle«,

betiteltest einen Beitrag mit den Worten: »Europäer arbeiten immer weniger – muss das sein?« Nun, wir haben es uns wirklich nicht leicht gemacht, ewig und drei Tage überlegt, langjährige Vertraute um Rat gebeten und nach einem durchgearbeiteten Wochenende schließlich die einzig plausible Antwort gefunden. Sie lautet: ja.

Dass Du jetzt bitte nicht zu enttäuscht bist, hoffen die Workaholics auf

Deiner Titanic

 Eine Frage, Miriam Meckel …

Im Spiegel-Interview sprechen Sie über mögliche Auswirkungen künstlicher Intelligenz auf die Arbeitswelt. Auf die Frage, ob die Leute in Zukunft noch ihr Leben lang im gleichen Beruf arbeiten werden, antworten Sie: »Das ist ja heute schon eher die Ausnahme. Ich zum Beispiel habe als Journalistin angefangen. Jetzt bin ich Professorin und Unternehmerin. Ich finde das toll, ich liebe die Abwechslung.« Ja, manchmal braucht es einfach einen beruflichen Tapetenwechsel, zum Beispiel vom Journalismus in den Fachbereich Professorin! Aber gibt es auch Berufe, die trotz KI Bestand haben werden? »Klempner zum Beispiel. Es gibt bislang keinen Roboter mit noch so ausgefeilter KI auf der Welt, der Klos reparieren kann.«

Das mag sein, Meckel. Aber was, wenn die Klempner/innen irgendwann keine Lust mehr auf den Handwerkeralltag haben und flugs eine Umschulung zum Professor machen? Wer repariert dann die Klos? Sie?

Bittet jetzt schon mal um einen Termin: Titanic

 Hallo, faz.net!

»Seit dem Rückzug von Manfred Lamy«, behauptest Du, »zeigt der Trend bei dem Unternehmen aus Heidelberg nach unten. Jetzt verkaufen seine Kinder die Traditionsmarke für Füller und andere Schreibutensilien.« Aber, faz.net: Haben die Lamy-Kinder nicht gerade davon schon mehr als genug?

Schreibt dazu lieber nichts mehr: Titanic

 Wow, Instagram-Kanal der »ZDF«-Mediathek!

In Deinem gepfefferten Beitrag »5 spicy Fakten über Kim Kardashian« erfahren wir zum Beispiel: »Die 43-Jährige verdient Schätzungen zufolge: Pro Tag über 190 300 US-Dollar« oder »Die 40-Jährige trinkt kaum Alkohol und nimmt keine Drogen«.

Weitergelesen haben wir dann nicht mehr, da wir uns die restlichen Beiträge selbst ausmalen wollten: »Die 35-Jährige wohnt nicht zur Miete, sondern besitzt ein Eigenheim«, »Die 20-Jährige verzichtet bewusst auf Gluten, Laktose und Pfälzer Saumagen« und »Die 3-Jährige nimmt Schätzungen zufolge gerne das Hollandrad, um von der Gartenterrasse zum Poolhaus zu gelangen«.

Stimmt so?

Fragen Dich Deine Low-Society-Reporter/innen von Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Kapitaler Kalauer

Da man mit billigen Wortspielen ja nicht geizen soll, möchte ich hier an ein großes deutsches Geldinstitut erinnern, das exakt von 1830 bis 1848 existierte: die Vormärzbank.

Andreas Maier

 Bilden Sie mal einen Satz mit Distanz

Der Stuntman soll vom Burgfried springen,
im Nahkampf drohen scharfe Klingen.
Da sagt er mutig: Jetzt mal ehrlich –
ich find Distanz viel zu gefährlich!

Patrick Fischer

 Treffer, versenkt

Neulich Jugendliche in der U-Bahn belauscht, Diskussion und gegenseitiges Überbieten in der Frage, wer von ihnen einen gemeinsamen Kumpel am längsten kennt, Siegerin: etwa 15jähriges Mädchen, Zitat: »Ey, ich kenn den schon, seit ich mir in die Hosen scheiße!«

Julia Mateus

 Parabel

Gib einem Mann einen Fisch, und du gibst ihm zu essen für einen Tag. Zeig ihm außerdem, wie man die Gräten entfernt, und er wird auch den folgenden Morgen erleben.

Wieland Schwanebeck

 Wenn beim Delegieren

schon wieder was schiefgeht, bin ich mit meinen Lakaien am Ende.

Fabio Kühnemuth

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
25.04.2024 Köln, Comedia Max Goldt
27.04.2024 Schwerin, Zenit Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
28.04.2024 Lübeck, Kolosseum Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
29.04.2024 Berlin, Berliner Ensemble Martin Sonneborn mit Sibylle Berg