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Dax Werners Debattenrückspiegel KW38

Liebe Leser:innen,  

sie steht hier herum, noch kalt, und sie lacht mich stumm und hämisch an, ganz so, als wolle sie sagen: “Trau dich, Dax Werner, dreh mich doch nur ein kleines bisschen auf. Es ist gar nicht so schwer, wie du denkst. Möchtest du es nicht auch wohlig warm haben, jetzt, wo die Tage kürzer und die Nächte immer kälter werden?” Nein, halte ich staatsmännisch dagegen, wer jetzt nicht zittert und am Thermostat schwach wird, besorgt das Geschäft der Putins und Wagenknechts, schlimmer noch: er oder sie handelt, bedenkt man es recht zu Ende, am Ende noch gegen deutsche Staatsräson, nämlich die der schwarzen Null in memoriam Wolfgang Schäuble.  

Es stimmt natürlich: Mit der Energiepauschale in Höhe von 300 Euro materialisiert sich die unsichtbare Hand des Marktes für den Bruchteil einer Heizperiode, wird dann plötzlich doch kurz sichtbar und dreht den Heizregler für einige wenige Wintertage auf die luxuriöse Stufe zwei von fünf, in Erinnerung an die energiepolitisch unkomplizierteren Jahre unter Kohl, Schröder und Merkel.  

Allerdings nicht zu lange: Für eine vierköpfige Familie mit voraussichtlich 1.000 Euro Energie-Mehrkosten ist die Pauschale nicht viel mehr als ein finanzielles Stoßlüften, jedoch eines, das leise und zaghaft die von Olaf Scholz aus Liverpool angeeignete Fussball-Hymne anstimmt:  You'll Never Walk Alone.  

Denn Solidarität hat viele Gesichter und sie hat viel mit dem eigentlich unübersetzbaren “dedication” aus dem Englischen zu tun. Ein Schulfreund von mir wünschte sich einst eine Trompete von seinen Eltern und musste ganze fünf geschenklose Weihnachten auf sein Instrument warten. Heute spielt er mit Helene Fischer siebenmal hintereinander in der ausverkauften Lanxess Arena in Köln.  

Beharrlichkeit zahlt sich eben aus und wenn die Geschenke für unsere Kinder, Neffen und Nichten zum diesjährigen Weihnachtsfest kleiner ausfallen, dann hat das einen ganz bestimmten Grund: Nämlich den soliden Haushalt rund um die schwarze Null zu wuppen und damit eines der zentralen Wahlversprechen der FDP möglich zu machen. Es bietet sich an, die Jüngsten unserer Gesellschaft schon einmal prophylaktisch hierauf einzustimmen.  

So gewappnet fällt er dann auch nicht mehr so schwer, der zentrale Satz der kommenden Heizperiode: Die Heizung bleibt aus.  

Kommt gut durch: Euer Dax Werner

 




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Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Hi, Daniel Bayen!

Sie sind sehr jung und waren mit Ihrer Firma für Vintage-Klamotten namens Strike vorübergehend sehr erfolgreich. Die ist jetzt pleite, machte aber zeitweise 2,9 Millionen Euro Umsatz. Der Bedarf war so groß, dass Correctiv-Recherchen zufolge sogar massenhaft Neuware zwischen die Secondhand-Bekleidung gemischt wurde. Auch Sie räumten demnach ein, gefälschte Ware geordert zu haben. Allerdings, so behaupten Sie, nur, um Ihren »Mitarbeitern zu zeigen, wie man gefälschte Ware identifiziert und aussortiert«.

Aber Bayen, Ihre Expertise besteht doch darin, neue Sachen auf alt zu trimmen. Also versuchen Sie bitte nicht, uns solche uralten Tricks zu verkaufen!

Recycelt Witze immer nach allen Regeln der Kunst: Titanic

 Du, »MDR«,

gehst mit einer Unterlassungserklärung gegen die sächsische Linke vor, weil die im Wahlkampf gegen die Schließung von Kliniken plakatiert: »In aller Freundschaft: Jede Klinik zählt.« Nun drohen juristische Scharmützel nebst entsprechenden Kosten für beide Seiten. Wie wäre es, wenn die Linke ihr Plakat zurückzieht und im Gegenzug nur eine einzige Klinik schließt? Die Ersparnisse dürften gewaltig sein, wenn die Sachsenklinik erst mal dichtgemacht hat.

Vorschlag zur Güte von Deinen Sparfüchsen von Titanic

 Ach, welt.de!

Die Firma Samyang stellt offenbar recht pikante Instant-Ramen her. So pikant, dass Dänemark diese jetzt wegen Gesundheitsbedenken vom Markt genommen hat. Und was machst Du? Statt wie gewohnt gegen Verbotskultur und Ernährungsdiktatur zu hetzen, denunzierst Du Samyang beim Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit, wo Du fast schon hämisch nachfragst, ob das Produkt vielleicht auch hierzulande verboten werden könne.

Das Amt sekundiert dann auch sogleich bei der Chilifeindlichkeit und zählt als angebliche »Vergiftungssymptome« auf: »brennendes Gefühl im (oberen) Magen-Darm-Trakt, Sodbrennen, Reflux bis hin zu Übelkeit, Erbrechen und Schmerzen im Bauch- und Brustraum. Bei hohen Aufnahmemengen können zudem Kreislaufbeschwerden auftreten – beispielsweise Kaltschweißigkeit, Blutdruckveränderungen und Schwindel«. Hallo? Neun von zehn dieser »Nebenwirkungen« sind doch der erwünschte Effekt einer ordentlich scharfen Suppe! Erbrechen müssen wir höchstens bei so viel Hetze!

Feurig grüßt Titanic

 So ist es, Franz Müntefering!

So ist es, Franz Müntefering!

Sie sind nun auch schon 84 Jahre alt und sagten zum Deutschlandfunk, Ältere wie Sie hätten noch erlebt, wozu übertriebener Nationalismus führe. Nämlich zu Bomben, Toten und Hunger. Ganz anders natürlich als nicht übertriebener Nationalismus! Der führt bekanntlich lediglich zur Einhaltung des Zweiprozentziels, zu geschlossenen Grenzen und Hunger. Ein wichtiger Unterschied!

Findet

Ihre Titanic

 Nachdem wir, »Spiegel«,

Deine Überschrift »Mann steckt sich bei Milchkühen mit Vogelgrippe an« gelesen hatten, müssen wir selbst kurz in ein Fieberdelirium verfallen sein. Auf einmal waberte da Schlagzeile nach Schlagzeile vor unseren Augen vorbei: »Affe steckt sich bei Vögeln mit Rinderwahnsinn an«, »Vogel steckt sich bei Mann mit Affenpocken an«, »Rind steckt sich bei Hund mit Katzenschnupfen an«, »Katze steckt sich bei Krebs mit Schweinepest an« und »Wasser steckt sich bei Feuer mit Windpocken an«.

Stecken sich auf den Schreck erst mal eine an:

Deine Tierfreund/innen von Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Räpresentation

Als Legastheniker fühle ich mich immer etwas minderwertig und in der Gesellschaft nicht sehr gesehen. Deshalb habe ich mich gefreut, auf einem Spaziergang durch Darmstadt an einer Plakette mit der Aufschrift »Deutscher Legastheniker-Verband« vorbeizukommen. Nur um von meiner nichtlegasthenischen Begleitung aufgeklärt zu werden, dass es sich dabei um den »Deutschen Leichtathletik-Verband« handele und und umso teifer in mein Loch züruckzufalllen.

Björn Weirup

 Dialog auf Augenhöhe

Zu meinen Aufgaben als Marketingexperte in einem modernen Dienstleistungsunternehmen gehört es unter anderem, unzufriedene Kunden zu beschwichtigen. Vor kurzem beschwerte sich einer von ihnen darüber, dass wir in unseren Texten immer dieselben Bausteine verwenden. Die Mail ließ mich ganz irritiert zurück. Ein Glück, dass wir für genau solche Anfragen gleich fertige Antworten haben.

Andreas Maier

 Feuchte Träume

Träumen norddeutsche Comedians eigentlich davon, es irgendwann mal auf die ganz große Buhne zu schaffen?

Karl Franz

 Claims texten, die im Kopf bleiben

Ist »Preissturz bei Treppenliften« wirklich eine gute Catchphrase?

Miriam Wurster

 Der kästnerlesende Kniebeuger

Es gibt nichts Gutes
Außer man Glutes.

Sebastian Maschuw

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
03.08.2024 Kassel, Caricatura-Galerie Miriam Wurster: »Schrei mich bitte nicht so an!«
04.08.2024 Frankfurt/M., Museum für Komische Kunst Die Dünen der Dänen – Das Neueste von Hans Traxler
04.08.2024 Frankfurt/M., Museum für Komische Kunst »F. W. Bernstein – Postkarten vom ICH«
09.08.2024 Bremen, Logbuch Miriam Wurster