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Dax Werners Debattenrückspiegel KW27

Liebe Leser*innen,  

die letzten drei Male als ich in Markus Lanz reinzappte dauerte es immer nur wenige Sekunden, bis irgendwer in der Runde von "deutschen Panzerhaubitzen" redete. So bin ich in den letzten Wochen dazu übergegangen, mir statt der Live-Show auf YouTube ausgewählte Pre-Corona-Folgen Deutschlands erfolgreichster Talkshow mit Reinhold Messner oder Thomas Middelhoff anzusehen: Launige Runden vor Studiopublikum mit einem Markus, für den sauber gearbeiteter Boulevard noch nichts Schlechtes war, Wolfgang Bosbach in himmelblau auf links, weinende Unternehmer, Räuberpistolen vom Nanga Parbat.

Für uns Millennials, die zwischen der Gen X, die mit der Ampel das gesellschaftliche Ruder übernommen hat, und der Gen Z, die in jeder Hinsicht cooler und politischer ist als wir, zur langweiligsten Generation überhaupt geworden sind, ist das nun "die gute alte Zeit": Die Zehner Jahre, in denen wir noch werberelevante Zielgruppe waren, Indieparties mit mehr als 20 Gästen, Angela Merkel, Jogi Löw, Ironie. Inzwischen haben wir den Harald Schmidt gemacht und uns ins Private zurückgezogen, wo wir im Prinzip nichts anderes mehr machen, als gut gelaunt um unser eigenes Millennialtum zu kreisen.

Und auch wenn viele von uns treue Leser*innen des sonntäglichen Nils Minkmar Newsletters "Der siebte Tag" sind: Dass wir uns gerade in mehreren gigantischen Krisen zeitgleich befinden, droht man, drohe ich mit der oben beschriebenen Methode natürlich slightly zu verschlafen. Oder um es mit einem von Slavoj Žižek persönlich ausgedachten Zitat von Antonio Grasmsci zu sagen: "Die alte Welt liegt im Sterben, die neue ist noch nicht geboren: Es ist die Zeit der Minion-Memes."

Wie wird diese neue Welt wohl aussehen? Wird das Kliemannsland offiziell zur Sonderwirtschaftszone nach chinesischem Vorbild - also das, was es de facto schon länger ist? Streift sich Wolfgang Kubicki im Herbst mit den Kumpels aus seiner Stammkneipe die gelbe Weste über? Verpflichtet Christian Lindner Langzeitarbeitslose demnächst dazu, in der Eifel-Kaserne Gerolstein Munition zu zählen? Werden wir in unseren Co-Working Spaces MacBooks verbrennen, weil das immer noch günstiger sein wird als mit Gas zu heizen?

Wir wissen es nicht. Doch was auch immer passieren mag: Ich hoffe und bete, dass der "Markus Lanz Fan Kanal" auf YouTube online bleibt.

Einen schönen Start in die neue Woche wünscht euch euer: Dax Werner




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Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Kurze Anmerkung, Benedikt Becker (»Stern«)!

»Wer trägt heute noch gerne Krawatte?« fragten Sie rhetorisch und machten den Rollkragenpullover als neues It-Piece der Liberalen aus, v. a. von Justizminister Marco Buschmann und Finanzminister Christian Lindner, »Was daran liegen mag, dass der Hals auf die Ampelkoalition besonders dick ist. Da hilft so eine Halsbedeckung natürlich, den ganzen Frust zu verbergen.«

Schon. Aber wäre es angesichts des Ärgers der beiden Freien Demokraten über SPD und Grüne nicht passender, wenn sie mal wieder so eine Krawatte hätten?

Ebenso stilistisch versiert wie stets aus der Mode: Titanic

 Ach, Scheuer-Andi,

wie der Spiegel meldet, wird niemand für Sie in den Bundestag nachrücken. Da scheinen die Fußstapfen wohl einfach zu groß zu sein.

Die Besten gehen immer zu früh …

Weiß Titanic

 Aha bzw. aua, Voltaren!

Das wussten wir gar nicht, was da in Deiner Anzeige steht: »Ein Lächeln ist oft eine Maske, die 1 von 3 Personen aufsetzt, um Schmerzen zu verbergen. Lass uns helfen. Voltaren.«

Mal von der Frage abgesehen, wie Du auf die 1 von 3 Personen kommst, ist es natürlich toll, dass Du offenbar eine Salbe entwickelt hast, die das Lächeln verschwinden lässt und den Schmerz zum Vorschein bringt!

Gratuliert salbungsvoll: Titanic

 Hello, Grant Shapps (britischer Verteidigungsminister)!

Eine düstere Zukunft haben Sie in einem Gastbeitrag für den Telegraph zum 75jährigen Bestehen der Nato skizziert. Sie sehen eine neue Vorkriegszeit gekommen, da sich derzeit Mächte wie China, Russland, Iran und Nordkorea verbündeten, um die westlichen Demokratien zu schwächen. Dagegen hülfen lediglich eine Stärkung des Militärbündnisses, die weitere Unterstützung der Ukraine und Investitionen in Rüstungsgüter und Munition. Eindringlich mahnten Sie: »Wir können uns nicht erlauben, Russisch Roulette mit unserer Zukunft zu spielen.«

Wir möchten aber zu bedenken geben, dass es beim Russisch Roulette umso besser fürs eigene Wohlergehen ist, je weniger Munition im Spiel ist und Patronen sich in der Trommel befinden.

Den Revolver überhaupt vom eigenen Kopf fernhalten, empfehlen Ihre Croupiers von der Titanic

 Helen Fares, c/o »SWR« (bitte nachsenden)!

Sie waren Moderatorin des Digital-Formats MixTalk und sind es nun nicht mehr, nachdem Sie ein launiges kleines Video veröffentlicht haben, in dem Sie zum Boykott israelischer Produkte aufriefen, mit Hilfe einer eigens dafür programmierten App, die zielsicher anzeigt, wo es in deutschen Supermärkten noch immer verjudet zugeht (Eigenwerbung: »Hier kannst Du sehen, ob das Produkt in Deiner Hand das Töten von Kindern in Palästina unterstützt oder nicht«).

Nach Ihrem Rauswurf verteidigten Sie sich in einem weiteren Video auf Instagram: »Wir sind nicht antisemitisch, weil wir es boykottieren, Produkte von Unternehmen zu kaufen, die Israel unterstützen. Ein Land, das sich vor dem Internationalen Gerichtshof wegen Genozid verantworten muss, weil es Zehntausende von Menschen abgeschlachtet hat.« Da sich aber auch Deutschland vor dem Internationalen Gerichtshof wegen Beihilfe zum Genozid verantworten muss, war Ihre Kündigung beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk ja ohnehin einvernehmlich, oder?

Kann es sich nicht anders vorstellen: Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Gebt ihnen einen Lebenszyklus!

Künstliche Pflanzen täuschen mir immer gekonnter Natürlichkeit vor. Was ihnen da aber noch fehlt, ist die Fähigkeit zu verwelken. Mein Vorschlag: Plastikpflanzen in verschiedenen Welkstadien, damit man sich das Naserümpfen der Gäste erspart und weiterhin nur dafür belächelt wird, dass man alle seine Zöglinge sterben lässt.

Michael Höfler

 Konsequent

Die Welt steckt in der Spermakrise. Anzahl und Qualität der wuseligen Eileiter-Flitzer nehmen rapide ab. Schon in wenigen Jahren könnten Männer ihre Zeugungsfähigkeit vollständig verlieren. Grund hierfür sind die Verkaufsschlager aus den Laboren westlicher Großkonzerne. Diese Produkte machen den Schädling platt, das Plastik weich und das Braterlebnis fettfrei und wundersam. Erfunden wurden diese chemischen Erfolgsverbindungen von – Überraschung – Y-Chromosom-Trägern. Toll, dass sich Männer am Ende doch an der Empfängnisverhütung beteiligen.

Teresa Habild

 Mitgehört im Zug

»Prostitution ist das älteste Gewerbe der Welt!« – »Ja, aber das muss es ja nicht bleiben.«

Karl Franz

 100 % Maxx Dad Pow(d)er

Als leidenschaftlicher Kraftsportler wünsche ich mir, dass meine Asche eines Tages in einer dieser riesigen Proteinpulverdosen aufbewahrt wird. Auf dem Kaminsims stehend, soll sie an mich erinnern. Und meinen Nachkommen irgendwann einen köstlichen Shake bieten.

Leo Riegel

 Dual Use

Seit ich meine In-Ear-Kopfhörer zugleich zum Musikhören und als Wattestäbchen verwende, stört es mich gar nicht mehr, wenn beim Herausnehmen der Ohrstöpsel in der Bahn getrocknete Schmalzbröckelchen rauspurzeln.

Ingo Krämer

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
27.04.2024 Schwerin, Zenit Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
28.04.2024 Lübeck, Kolosseum Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
29.04.2024 Berlin, Berliner Ensemble Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
30.04.2024 Hamburg, Kampnagel Martin Sonneborn mit Sibylle Berg