Newsticker

Nur diese Kategorie anzeigen:Dax Werners Debattenrückspiegel Eintrag teilenEintrag per Email versenden Mit Facebook-Freunden teilen Twittern mit Google+ teilen

Dax Werners Debattenrückspiegel KW 41

Liebe Leser:innen,

was mir an der Christian-Lindner-FDP in den letzten Jahren besonders gut gefällt, ist, dass sie das Wohl von Kindern und Jugendlichen immer öfter ins Zentrum ihres politischen Handelns rückt. Wir erinnern uns an die Diskussionen um Schulschließungen während der Corona-Krise ("Die Schulen müssen offen bleiben, das sind wir unseren Kindern schuldig!") oder die aktuellen Debatten um Entlastungspakete und Sozialausgaben ("Wir wollen unseren Kindern keine unnötigen Schulden hinterlassen!"). Nur zufällig fällt der FDP das Wohl von Kindern und Jugendlichen immer genau dann ein, wenn es sich gut mit freiem Markt und schwarzer Null kombinieren lässt. Nicht umsonst zählen 18-jährige Bitcoin-Fans inzwischen zur Kernwählerschaft. Gegen die liberale Betüddelung der Jüngsten regt sich jedoch langsam Widerstand.

Zum Beispiel in der taz am Wochenende. In dem Aufsatz "Halbe Kraft voraus!" berichtet Simone Schmollack von vielen befreundeten Personalverantwortlichen, die sich endlich ungehemmt über verweichlichte Millennials auslassen dürfen. Denn die kämen in den Bewerbungsgesprächen nun immer häufiger mit traumtänzerischen Forderungen wie flexiblen Arbeitszeiten, Homeoffice und Teilzeit um die Ecke. Hallo, es ist Krieg!? Kaum zu glauben: Die 40-Stunden-Woche mit Überstunden und Pendeln scheint – so der Eindruck – an Attraktivität eingebüßt zu haben. Womit könnte das zu tun haben?

Ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Gewiss hat es Nullkommanull damit zu tun, dass so etwas wie Vermögensaufbau oder das Eigenheim für viele Millennials wenig mehr als ein frommer Wunsch bleiben wird und man sich stattdessen mehr auf ein bisschen gutes Leben im Schlechten konzentriert. Der taz-Text liefert im letzten Absatz eine tolle Erklärung: Die "Boomer-Eltern [...] haben alles dafür getan, um Probleme von ihren Kindern fernzuhalten. Zu viele jüngere Menschen sind wohlbehütet, mit viel Elternlob und wenigen Einschränkungen zu Hause aufgewachsen. Im Mittelpunkt der elterlichen Gedanken stand eines: das vermeintliche Kindeswohl." Im Kontext der Analyse klingt das schon fast wie etwas Schlechtes.

Die Schriftstellerin Jagoda Marinić zeigt sich auf Twitter angetan : "Ein sehr guter und wichtiger Text über 'Young fragility' – also junge Leute, die auf Kosten anderer Leute gute Lebensstandards haben wollen." Auf den Einwand, dass der Lebensstandard der Boomer-Generation für Millennials eigentlich schon nicht mehr erreichbar ist, heißt es bei ihr nur: "Ne, das sind die, die den Lebensstandard der boomer ohne großes Zutun erben werden."

Soso. Vielleicht eine gute Gelegenheit, dass die FDP sich mal wieder für jüngere Menschen stark macht?

Träumt nach wie vor den Traum vom Eigenheim: Euer Dax Werner




Eintrag versenden Newstickereintrag versenden…
Felder mit einem * müssen ausgefüllt werden.

optionale Mitteilung an den Empfänger:

E-Mail-Adresse des Absenders*:

E-Mail-Adresse des Empfängers*
(mehrere Adressen durch Semikolon trennen, max. 10):

Aktuelle Startcartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 LOL, Model Anna Ermakova!

Im Interview mit der Süddeutschen Zeitung verrieten Sie Ihre sprachlichen Ambitionen: »Ich möchte unbedingt lernen, Witze auf Deutsch zu machen. Ich will die Leute zum Lachen bringen, ohne dass sie nur über mich lachen«. In Deutschland fühlten Sie inzwischen »eine solche Wärme«.

Der war schon mal gut!

Loben die Witzeprofis von Titanic

 Etwas unklar, mallorquinische Demonstrant/innen,

war uns, warum wir Euch bei den Demos gegen den Massentourismus immer wieder palästinensische Flaggen schwenken sehen. Wir haben lange darüber nachgedacht, welchen logischen Zusammenhang es zwischen dem Nahostkonflikt und Eurem Anliegen geben könnte, bis es uns einfiel: Na klar, Ihr macht Euch sicherlich stark für eine Zwei-Staaten-Lösung, bei der der S’Arenal-Streifen und das West-Malleland abgeteilt werden und der Rest der Insel Euch gehört.

Drücken die diplomatischen Daumen: Eure Friedenstauben von Titanic

 Whaaaaaat, Michael Kretschmer?

Whaaaaaat, Michael Kretschmer?

»Tausende Bürgergeldempfänger könnten arbeiten, verweigern dies jedoch und bekommen so Geld vom Staat, für das die Steuerzahler hart arbeiten.«

Oha, Tausende Menschen? Das ist natürlich skandalös! Das sind ja Zahlen im vierstelligen Bereich. Wie soll sich ein Land wie Deutschland mit einer Einwohnerzahl im lediglich achtstelligen Bereich (das ist nur doppelt so viel!) das leisten können? Unter Umständen sind das ungefähr so viele Menschen, wie in Großröhrsdorf wohnen! Ein Glück, dass Sie, Kretschmer, Geld vom Staat bekommen, um solche Zahlen fachmännisch für uns einzuordnen!

Zählt zur Sicherheit noch mal an den eigenen Fingern nach:

Ihre Titanic

 Hello, tagesschau.de!

All Deinen Leser/innen, die von Tim Walz, der für die US-Demokraten als Vizekandidat in den Wahlkampf ziehen soll, bisher noch nicht allzu viel gehört hatten, wusstest Du doch immerhin zu berichten, er sei ein ehemaliger »Lehrer und gilt als einer, der die einfache Sprache der Menschen spricht«. Und nichts für ungut, tagesschau.de, aber dass ein Kandidat im US-Wahlkampf, ein einstiger Lehrer zudem, Englisch spricht, das haben selbst wir uns schon beinahe gedacht.

Deine einfachen Menschen von Titanic

 Tagesschau.de!

»Sei nicht immer so negativ!« wollten wir Dir schon mit auf den Weg geben, als Du vermeldetest: »Juli stellt knapp keinen Temperaturrekord auf«. Auf Schlagzeilen wie »Zehnkämpfer Leo Neugebauer erringt in Paris knapp keine Goldmedaille«, »Rechtsextremer Mob erstürmt im nordenglischen Rotherham knapp kein potentiell als Asylunterkunft genutztes Hotel« oder »19jähriger Islamist richtet bei Taylor-Swift-Konzerten in Wien knapp kein Massaker an« hast Du dann aber doch verzichtet.

Es gibt sie also noch, die positiven Nachrichten.

Vor allem von Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Abwesenheit

Vielen Dank für Ihre E-Mail. Ich bin vom 02.–05.09. abweisend. Ab 06.09. bin ich dann wieder freundlich.

Norbert Behr

 Verdrehte Welt

Vermehrt las ich in letzter Zeit, bei Männern werde die Kombination aus langen Haaren und Dreitagebart als besonders attraktiv wahrgenommen. Da bin ich kurz davor wohl doch wieder falsch abgebogen. Dafür bin ich jetzt stolzer Träger eines langen Bartes und Dreitagehaars.

Dennis Boysen

 Fachmann fürs Leben

Im Gegensatz zur Schule hat man im Zivildienst viele nützliche Dinge gelernt. Zum Beispiel, dass man die Körper von Menschen, die sich selbst nicht mehr bewegen können, regelmäßig umlagert, damit keine Seite wund wird. Um anhaltenden Druck auf die Haut zu minimieren, wende ich auch heute noch die Pfirsiche in der Obstschale alle paar Stunden.

Friedrich Krautzberger

 Schock total

Wenn im Freibad dieser eine sehr alte Rentner, der sich beim Schwimmen kaum fortzubewegen scheint, der bei seinen zeitlupenartigen Zügen lange untertaucht und von dem man dachte, dass er das Becken schon vor langer Zeit verlassen hat, plötzlich direkt vor einem auftaucht.

Leo Riegel

 Abschied

Juckeljuckeljuckel,
Das Meer liegt hinterm Buckel,
Dort vorne, da ist Dover,
Da ist die Reise over.

Gunnar Homann

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

  • 12.09.:

    "Heute detoxe ich im Manager-Retreat im Taunus": TITANIC-Chefredakteurin Julia Mateus im Interview mit dem Medieninsider.

Titanic unterwegs
14.09.2024 Frankfurt, Museum für Komische Kunst Bernd Pfarr: »Knochenzart«
16.09.2024 Wiedensahl, Wilhelm-Busch-Geburtshaus Hilke Raddatz mit Tillmann Prüfer
17.09.2024 Stadthagen, Wilhelm-Busch-Gymnasium Wilhelm-Busch-Preis Hilke Raddatz mit Bernd Eilert
18.09.2024 Bonn, Rheinbühne Thomas Gsella