Newsticker

Nur diese Kategorie anzeigen:Dax Werners Debattenrückspiegel Eintrag teilenEintrag per Email versenden Mit Facebook-Freunden teilen Twittern mit Google+ teilen

Dax Werners Debattenrückspiegel KW 39

Liebe Freund:innen,

wenn ich dieser Tage mit meinen Freunden im politischen Berlin spreche, höre ich einen Satz sehr oft: Schade, dass der Wahlkampf schon vorbei ist. Für viele kommt jetzt die große Leere, das Loch danach: Wie verdient ein Triell-Moderator wie Oliver Köhr beispielsweise in den 4 Jahren zwischen einer Bundestagswahl sein Geld? Was macht das mit einem, wenn die Lichter ausgehen und du erst einmal nicht mehr gebraucht wirst? Auch ich hätte gefühlt noch ein paar Schlussrunden im ZDF vertragen können, bevor meine beiden Kreuze vergangene Woche bei "Team Todenhöfer - Die Gerechtigkeitspartei" gelandet sind, aber Demokratie ist am Ende vor allem eines: Eine Kompromissmaschine, ein gesamtgesellschaftliches Debattencamp, das ständig unbefriedigende Ergebnisse produziert, mit denen wirklich niemand gut und gerne leben kann.

Einer, der auf den ersten Blick auch nicht gut mit Ergebnissen leben kann, ist mein Ministerpräsident Armin Laschet. Und geht deswegen den aus meiner Sicht einzig richtigen Weg: Daran arbeiten, es besser zu machen. Was ist denn, wenn die Ampel plötzlich doch nicht mehr leuchtet? Für uns im ländlichen NRW nach 22 Uhr ohnehin schon lange brutale Realität. Niemand möchte Ja-Sager und Unterordner, die sich nur das zu sagen trauen, was ohnehin alle schon immer denken. Letztes trauriges Beispiel: Der Noch-Ostbeauftragte der Bundesregierung, Marco Wanderwitz, erregte die konservativen Gemüter, als er den Ostdeutschen vorwarf, diktatursozialisiert und demokratieunfähig zu sein.

"Würdelos" sei Laschets Performance am Wahlabend gewesen, ein "unwürdiges Schauspiel", so ließen sich diese Woche einige Kommentator*innen hinreißen, ins Internet zu schreiben. Wird nicht genau andersherum eine Aachener Printe daraus? Nämlich dann, wenn man den Unionskandidaten zu lesen lernt als einen Mann, der ähnlich wie Frank Thelen oder Elon Musk in schwindelerregenden Möglichkeitsräumen, weit weg von uns Normalsterblichen, denkt? So wird auch noch einmal zu reden sein über das denkwürdige Aufeinandertreffen von Laschet und Musk im Herbst des Wahlkampfes. Während in einer ersten Welle mal wieder kräftig über Laschets scheinbare Unkenntnis in Sachen Mobilität der Zukunft abgeLOLt wurde, haben die beiden am Ende doch mehr gemeinsam als man denkt: So kommen beide im Prinzip vom Bergbau (Laschets Vater Heinrich war Steiger auf der der Grube Anna des Eschweiler Bergwerks-Vereins in Alsdorf, Errol Musk soll Gerüchten zufolge die Hälfte einer Smaragdmine in Sambia gehört haben), haben Spaß an ausgefallenen Namen für den Nachwuchs (Joe Laschet, X AE A-XII Musk), doch vor allem eint sie, dass sie als Visionäre gegen jeden Widerstand für ihren jeweiligen Traum kämpfen: Musk für die Besiedlung des Weltalls, Laschet von der Jamaika-Koalition unter Laschet.

Jeder sucht sich seinen ganz eigenen Kampf im Leben.

Einen affenstarken Sonntag euch noch: Euer Dax Werner




Eintrag versenden Newstickereintrag versenden…
Felder mit einem * müssen ausgefüllt werden.

optionale Mitteilung an den Empfänger:

E-Mail-Adresse des Absenders*:

E-Mail-Adresse des Empfängers*
(mehrere Adressen durch Semikolon trennen, max. 10):

Aktuelle Startcartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Ho ho ho, Venezuelas Präsident Nicolás Maduro!

Ho ho ho, Venezuelas Präsident Nicolás Maduro!

Mitten im Streit um das wohl von Ihnen manipulierte Wahlergebnis bei der Präsidentschaftswahl haben Sie wieder einmal tief in die politische Trickkiste gegriffen: »Es ist September, und es riecht schon nach Weihnachten«, frohlockten Sie in einer Fernsehansprache. »Als Dank an das kämpferische Volk werde ich daher Weihnachten per Dekret auf den 1. Oktober vorziehen.«

Wir haben sogar eine noch bessere Idee, Maduro: Könnten Sie nicht per Dekret Weihnachten von Anfang Oktober bis Ende Dezember stattfinden lassen? Im Gegensatz zum Kanzler in seinem kapitalistischen Schweinesystem können Sie doch sicher bestimmen, dass die planwirtschaftliche Lebkuchen-Vanillekipferl-Produktion schon im Juni anläuft. So können Sie sich nicht nur ein paar Tage, sondern ganze drei Monate Ruhe zum Fest schenken!

Rät Titanic

 Und Du, »Braunschweiger Zeitung«,

hast uns mit Deiner Überschrift »Diese beiden tödlichen Keime bekämpfen Forscher aus Braunschweig« einen kleinen Schrecken eingejagt. Viel lieber wäre uns in eh schon schweren Zeiten die Headline »Forscher aus Braunschweig bekämpfen diese beiden tödlichen Keime« gewesen.

Bitte auf uns arme Seelen achten, wünscht sich

Deine Titanic

 Adieu, Hvaldimir!

Adieu, Hvaldimir!

Als Belugawal hast Du Dich jahrelang vor der norwegischen Küste herumgetrieben und Dich mit Kameraausrüstung am Leib angeblich als russischer Spion betätigt, was Dir viel mediale Aufmerksamkeit und Deinen Decknamen, Hvaldimir, beschert hat. Jetzt bist Du leider tot in der Risavika-Bucht gefunden worden, und da fragen wir uns, Hvaldimir: Hast Du nicht rechtzeitig die Flossen hochbekommen, oder warst Du einfach nicht geübt in der Kunst des Untertauchens?

Mit einem Gläschen Blubberwasser gedenkt Deiner heute: Titanic

 Puh, Lars Klingbeil!

Gerade wollten wir den Arbeitstag für beendet erklären und auch die SPD mal in Ruhe vor sich hin sterben lassen, da quengeln Sie uns auf web.de entgegen, dass es »kein Recht auf Faulheit gibt«. Das sehen wir auch so, Klingbeil! Und halten deshalb jeden Tag, an dem wir uns nicht über Ihren Populismus lustig machen, für einen verschwendeten.

Die Mühe macht sich liebend gern: Titanic

 Stefan Schlatt, Reproduktionsbiologe an der Uni Münster!

Sie gaben im Zeit-Wissensteil ein ganzseitiges Interview, das wie folgt betitelt wurde: »Der Hoden ist der Kanarienvogel des Mannes«. Eine billige Masche der Zeit, mit einer bizarren Überschrift Neugier zu wecken, das war uns sofort klar. Dennoch wollten wir natürlich wissen, in welchem Zusammenhang Sie das oben Zitierte von sich gaben.

»Der Testosteronspiegel des Mannes geht nur langsam zurück, vor allem, weil er im Alter immer dicker wird und nicht mehr so gesund ist wie mit 25. Dies zeigt sich dann an der Hormonproduktion im Hoden. Bergleute haben früher Kanarienvögel mit unter Tage genommen, die Alarm schlugen, wenn die Luft dünner wurde. Man könnte sagen: Der Hoden ist der Kanarienvogel des Mannes.«

Wo sollen wir anfangen, Schlatt? Der Kanarienvogel diente Bergleuten als Indikator für die sinnlich nicht wahrnehmbare Gefahr der Kohlenmonoxidvergiftung. Diese soll in Ihrer Metapher wohl der niedrige Testosteronspiegel sein, der nicht etwa durch das Übergewicht, sondern nur durch den Hoden zu erkennen ist. Und das geschieht wie, Schlatt? Schlägt der Hoden Alarm, indem er laut zwitschert? Sind die Kanarienvögel unter Tage nicht vielmehr verstummt und tot umgefallen? Und was ist in Ihrer Analogie eigentlich der Käfig für den singenden Hoden?

Fest steht hier im Grunde nur eins: Bei Ihnen piept es gehörig – im Kopf und in der Hose.

Tirili: Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Alle meine Aversionen

Was ich überhaupt nicht schätze:
»Mädchen, ich erklär dir ...«-Sätze.

Was ich nicht so super finde:
Bluten ohne Monatsbinde.

Was ich gar nicht leiden kann:
Sex mit einem Staatstyrann.

Den Rest, auch Alkoholkonzerne,
mag ich eigentlich ganz gerne.

Ella Carina Werner

 Im Unterzucker

Wenn man sich bei seinem Lieblingsitaliener keine Pizza bestellen kann, weil man nicht alle Vespas auf den Fotos gefunden hat – liegt das dann am nicht bestandenen Turin-Test?

Lara Wagner

 Jeder kennt ihn

Die Romantrilogie auf der Geburtstagsfeier, das Raclettegerät auf der Taufe, die Gartenfräse zur Beerdigung: Ich bin der Typ in deinem Bekanntenkreis, der dir geliehene Sachen in den unmöglichsten Situationen zurückgibt.

Leo Riegel

 Quo vadis, Fortschritt?

Unfassbar: Nach so vielen Jahren des Horrorfilms gruseln sich die Leute noch vor der Nosferatu-Spinne. Wann taucht in unseren Breiten endlich die Slasher- oder Zombie-Spinne auf?!

Mark-Stefan Tietze

 Unangenehm

Auch im Darkroom gilt: Der Letzte macht das Licht aus.

Sebastian Maschuw

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

  • 03.10.: Der MDR kramt bei der Debatte, ob Ostdeutschland in den Medien schlechtgeredet wird, die Zonen-Gaby wieder hervor.
  • 26.09.:

    Noch-Grünenchefin Ricarda Lang retweetet "ihren" Onlinecartoon vom 25.09.

  • 18.09.: TITANIC-Zeichnerin Hilke Raddatz ("Briefe an die Leser") ist mit dem Wilhelm-Busch-Preis geehrt worden. Die SZLZ und der NDR berichten.
  • 12.09.:

    "Heute detoxe ich im Manager-Retreat im Taunus": TITANIC-Chefredakteurin Julia Mateus im Interview mit dem Medieninsider.

  • 29.08.:

    Die FR erwähnt den "Björnout"-Startcartoon vom 28.08.

Titanic unterwegs
14.10.2024 Augsburg, Parktheater im Kurhaus Göggingen Hauck & Bauer und Thomas Gsella
15.10.2024 Tuttlingen, Stadthalle Hauck & Bauer und Thomas Gsella
16.10.2024 München, Volkstheater Moritz Hürtgen mit Max Kersting und Maria Muhar
16.10.2024 Hamburg, Centralkomitee Ella Carina Werner