"Das Ziel ist der Klassenerhalt" – Gespräch mit Bayern-Trainer Jupp Heynckes (93)
TITANIC: Herr Heynckes, Sie werden wieder Trainer bei den Bayern. Wieso tun Sie sich das an?
Heynckes: Uli Hoeneß hat angerufen und mich vollgeheult. Er sagte: "Wenn du es nicht machst, dann habe ich nur noch die Wahl zwischen drei Irren: Klopp, Tuchel und Matthäus." Uli drohte, ansonsten zurück ins Gefängnis zu gehen.
TITANIC: Aber Klopp trainiert doch den FC Liverpool!
Heynckes: (altersweise) Ja, aber nur noch bis zu seiner Entlassung Mitte Oktober.
TITANIC: Was wollen Sie anders machen als Ihr Vorgänger Carlo Ancelotti?
Heynckes: Für den Carlo ist es unglücklich gelaufen. Aber er ist halt noch ein junger Spaghetti, einfach zu unerfahren mit seinen 58 Jahren. Überhaupt ist der Jugendwahn beim FC Bayern jetzt vorbei! Nachwuchstalente wie Manuel Neuer – er ist ja gerade mal 31 – sind zwar wichtig, aber die Ziele erreichst du nur, wenn du auch ein paar Routiniers in der Mannschaft hast. Deshalb werde ich als erstes Oliver Kahn reaktivieren. Und später noch den Mario Basler. Beckenbauer ist ebenfalls eine Option.
TITANIC: Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Heynckes: Ach, wissen Sie: Ich übernehme eine Mannschaft, die fünf Mal in Folge Meister geworden ist. Beim sechsten Mal sagen alle: "Na, das ist doch nix Besonderes!" Deshalb habe ich mir diesmal vorgenommen, bis zum letzten Spieltag um den Klassenerhalt zu kämpfen.
TITANIC: Damit Sie am Ende als der große Bayern-Retter dastehen können?
Heynckes: Ja, ich hoffe es. Noch weiß ich ja nicht, ob die Mannschaft dem Druck gewachsen ist, ob sie auch "Abstiegskampf kann", wie man heute so schön sagt. Außerdem ist die Konkurrenz dort unten sehr groß. Die halbe Liga mischt mit, Werder Bremen, Köln und der HSV natürlich. Aber auch die Schalker sind nicht zu unterschätzen – ich rechne ganz fest mit ihnen.
TITANIC: Na dann viel Erfolg!
Heynckes: Danke! Wo ist mein Pfleger?
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