Das sind die neuen Youtube-Stars
Sie heißen Y-Titty, Gronkh oder ApeCrime und repräsentieren eine neue Generation von Entertainern: Deutsche Videokünstler erobern das Netz – und verdienen damit zum Teil richtiges Geld. Die kommenden Youtube-Stars im Kurzporträt.
SchmalzBoyz Die drei 17- bis 50-jährigen Gesamtschüler aus Bottrop haben spätestens Kultstatus, seit sie mit ihrer frechen Macklemore-Parodie im August 2013 in "Eltons Ulk Parade" auftraten. Dann ging es Schlag auf Schlag: Platz 41 bei den Youtube-Wochencharts im Bereich "Sport", Blitzinterview in der Bravo, Steueraffäre. Nächsten Monat erscheint der Film "300: Rise of an Empire". Die SchmalzBoyz werden sich ihn ansehen – und vielleicht eine witzige "Web-Verarsche" dazu drehen.
Tante Käthe Ganz im Geiste Marina Abramovićs hat sich die Mittdreißigerin, die im richtigen Leben an der Volkshochschule Konstanz Ikebana und Taschenrechner-BASIC unterrichtet, der etwas abseitigen Performancekunst verschrieben. Auf ihrem nur volljährigen Usern zugänglichen Kanal schneidet Tante Käthe stundenlang Zwiebeln mit einem Geodreieck, liest aus rumänischen Faulkner-Übersetzungen vor oder spielt "Menschen bei Maischberger" mit anatomischen Puppen nach. Sie ist auch die Erfinderin der "Morbier-Nominierung": Dabei fordert sie eine zufällig ausgewählte Person auf, ein Stück Morbier-Käse auf ex zu verspeisen; kommt man der Aufgabe innerhalb von sieben Tagen nicht nach, stirbt man. Innovativ!
DerEimer95 Er ist der erste sogenannte "LW-LPer" der Welt. "LW LP" steht für "Let's watch Let's Plays", das heißt: DerEimer95 filmt sich dabei, wie er anderen zuschaut, die sich beim Videospielen filmen. Ist das langweilig? Ja. Ist es kreativ? Nein. Muß man trotzdem manchmal lachen, wenn der dickliche Albinojunge "Krassomat!" und "Wooooaaaaahh!" brüllt, während ihm Fanta-Fontainen aus den Nasenlöchern schießen? Nicht mal das. Trotzdem schön, daß das vernachlässigte Scheidungskind ("Versetzungsgefährdet!") eine sinnvolle kostengünstige Beschäftigung gefunden hat.
Les deux Mofos Geschmacklose Mediensatire oder genialischer Scheißdreck? Die Kritiker sind sich noch uneins darüber, was von dem "Reinsteck-Roulette" der zwei Jungs aus dem Sauerland zu halten sei. Fakt ist: Durchschnittlich 50 000 Menschen sind Tag für Tag dabei, wenn die beiden "Mofos" zuerst durch Glücksrad-Drehung einen Gegenstand ermitteln, sodann mit einem zweiten Rad eine Körperöffnung auswählen und schließlich ersteres mit zweiterem kombinieren. "Stachelbeeren in Ohr", "Xbox in Anus" und "Muffenventil in Bauchnabel" gehören momentan zu den meistgeklickten Videos. "Comedy mit Suchtfaktor!" (Georg Seeßlen)
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