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"Darum bin ich Innenministerin geworden"

Der massive Anstieg von Straftaten in 2023 war für Nancy Faeser ein schwerer Schlag. Warum sie das Strafmündigkeitsalter lieber anheben statt senken möchte und weshalb eine neue innerdeutsche Grenze sich positiv auf die Sicherheit im Land auswirken würde, verrät sie exklusiv im TITANIC-Interview.

TITANIC: Hallo Frau Faeser! Sie sind ja völlig aus der Puste. Alles okay?

FAESER: Nicht wirklich. Mir wurde heute Nacht mein Dienstwagen geklaut und ich musste zu Fuß in Ihre Redaktion kommen. Dabei habe ich mich verlaufen und wurde im Frankfurter Bahnhofsviertel fast noch ausgeraubt.

TITANIC: Echt jetzt? Wo waren denn Ihre Leibwächter?

FAESER: Haben die erstbeste Gelegenheit genutzt, um dem Carelli-Clan beizutreten. Die verdienen dort das Dreifache. Verbrechen lohnt sich heutzutage scheinbar doch. Mist!

TITANIC: Sie sprechen auf die neue polizeiliche Kriminalstatistik an. Da haben die Gesetzesübertretungen mit 426 000 Ladendiebstählen und 620 000 Körperverletzungen neue Höchststände erreicht. Dass es nur 78 000 Einbrüche gab, lag wohl eher daran, dass die Bundesregierung beim Wohnungsbau bisher kaum aus dem Quark kam. Nicht gerade ein Qualitätszeugnis für Ihr Ministerium, oder?

FAESER: Na, gemessen an Mali, Afghanistan, Haiti und den USA ist Deutschland dank meiner Führung nach wie vor ein vergleichsweise sicheres Land. Wegen der angeblichen Masse an Delikten machen Sie sich mal keine Sorgen. Ich habe ein Sofortprogramm auf den Weg gebracht, das die Zahlen in Rekordzeit zum Purzeln bringen wird.

TITANIC: Hört sich spannend an.

FAESER (begeistert): Ja, oder? Zunächst einmal habe ich eine neue Formel entwickelt, um die Verbrechens-Gesamtzahl möglichst akkurat zu berechnen. Dabei wird die Quersumme von migrantischer und fremdenfeindlich motivierter Kriminalität durch den Rang Deutschlands im Korruptionswahrnehmungsindex geteilt und mit Null multipliziert.

TITANIC: Äh, sorry. Bei der Methode kann unterm Strich doch gar nichts anderes als Null herauskommen.

FAESER: Exakt darum geht es bei der Verbrechensbekämpfung doch. Hören Sie mir überhaupt zu? Natürlich gibt es auch hieb- und stichfeste Maßnahmen, um zweifelnde Nörgler wie Sie zufriedenzustellen. Die Anhebung des Alters für Strafmündigkeit auf 95 zum Beispiel. Damit fällt die große Gruppe der Senioren, die am Rande des Existenzminimums leben und ihre Rente mit Raubüberfällen aufbessern müssen, schon mal komplett aus der Statistik heraus.

TITANIC: Fadenscheinig, aber nicht unclever. Haben Sie noch mehr?

FAESER: Klaro! Eine weitere tragende Säule meines Konzepts ist die schrittweise Erhöhung der Dunkelziffer durch konstant niedrige Aufklärungsquoten und eine bessere Ausbildung der Delinquenten. Sie glauben gar nicht, wie blöd sich manche Leute bei ihren Gaunereien anstellen. Als würden sie es geradezu darauf anlegen, erwischt zu werden. Schrecklich!

TITANIC: Dass in 2023 wesentlich mehr Tatverdächtige mit nichtdeutschem Pass ermittelt wurden, hat in der deutschen Öffentlichkeit zu kontroversen Diskussionen geführt und dürfte im Superwahljahr eher den Populisten in die Hände spielen. Womit wollen die Sozialdemokraten punkten?

FAESER: Zunächst einmal muss man wissen, dass die Polizei für die Berechnung auch Straftaten erfasst hat, für die nur Ausländer infrage kommen. Unerlaubte Einreise oder Verstöße gegen das Aufenthaltsrecht, zum Beispiel. Damit deutsche Straftäter in der Statistik prozentual aufschließen können, bedarf es natürlich gewisser föderalistischer Anpassungen. Im Moment liebäugele ich mit einer neuen innerdeutschen Grenze rund um den Freistaat Bayern. Um ehrlich zu sein, würde ich mir mit dieser Regelung auch selbst einen lang gehegten Traum erfüllen.

TITANIC: Nämlich?

FAESER: Den bayerischen Ministerpräsidenten bei jeder Einreise nach Preußen wegen angeblicher Drogenvergehen stundenlang festhalten und ihn seine Nobelkarosse komplett auseinanderbauen lassen. Oder kennen Sie den Film "Terminal", in dem Tom Hanks als Viktor Navorski mehrere Jahre auf dem Airport leben muss, weil sein Heimatland von einem Tag auf den anderen nicht mehr diplomatisch anerkannt wird? Die Vorstellung von Markus Söder im Schlafsack auf dem Flughafen Berlin Brandenburg lässt mich seitdem nicht mehr los. Darum bin ich Innenministerin geworden.

TITANIC: Soso. Warum ziehen Sie denn jetzt eine Beretta-9mm-Pistole aus Ihrer Handtasche?

FAESER: Ich bin gerade ziemlich blank und würde mir auf dem Rückweg zum Hotel gerne noch ein Croissant und eine Latte besorgen. Wenn Sie wohl so freundlich wären, mir eben mit ein paar Fünfzigern auszuhelfen? Ein bisschen plötzlich, wenn ich bitten darf!

TITANIC: Da.

FAESER: So ist's fein, hehehe.

TITANIC: Frau Faeser, vielen Dank für das Gespräch.

Patric Hemgesberg 

Kategorie: Allgemein



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Die Besten gehen immer zu früh …

Weiß Titanic

 Ein Vorschlag, Clemens Tönnies …

Ein Vorschlag, Clemens Tönnies …

Während Ihrer Zeit im Aufsichtsrat bei Schalke 04 sollen Sie in der Halbzeitpause einmal wutentbrannt in die Kabine gestürmt sein und als Kommentar zur miserablen Mannschaftsleistung ein Trikot zerrissen haben. Dabei hätten Sie das Trikot viel eindrücklicher schänden können, als es bloß zu zerfetzen, Tönnies!

Sie hätten es, wie Sie es aus Ihrem Job kennen, pökeln, durch den verschmutzten Fleischwolf drehen und schließlich von unterbezahlten Hilfskräften in minderwertige Kunstdärme pressen lassen können.

Aber hinterher ist man immer schlauer, gell?

Dreht Sie gern durch den Satirewolf: Titanic

 Ah, »Galileo«!

Über die Arbeit von Türsteher/innen berichtest Du: »Viele Frauen arbeiten sogar als Türsteherinnen«. Wir setzen noch einen drauf und behaupten: In dieser Branche sogar alle!

Schmeißen diese Erkenntnis einfach mal raus:

Deine Pointen-Bouncer von Titanic

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»Springer hatte im Januar bundesweit für Entsetzen gesorgt«, zwischentiteltest Du mit einem Mal überraschend selbstreferenziell. Und schriebst weiter: »Nach der Enthüllung des Potsdamer ›Remigrations‹-Treffens von AfD-Politikern und Rechtsextremisten postete Springer: ›Wir werden Ausländer zurückführen. Millionenfach. Das ist kein Geheimnis. Das ist ein Versprechen.‹« Und: »In Jüterbog wetterte Springer jetzt gegen ›dahergelaufene Messermänner‹ und ›Geld für Radwege in Peru‹«.

Dass es in dem Artikel gar nicht um Dich bzw. den hinter Dir stehenden Arschverlag geht, sondern lediglich der Brandenburger AfD-Vorsitzende René Springer zitiert wird, fällt da kaum auf!

Zumindest nicht Titanic

 Ganz schön unentspannt, Giorgia Meloni!

Ganz schön unentspannt, Giorgia Meloni!

Nachdem Sie eine Klage wegen Rufschädigung eingereicht haben, wird nun voraussichtlich ein Prozess gegen den britischen Rockstar Brian Molko eingeleitet. Dieser hatte Sie bei einem Konzert seiner Band Placebo in Turin als Nazi und Faschistin bezeichnet.

Wir finden, da könnten Sie sich mal etwas lockermachen. Wer soll denn bitte noch durchblicken, ob Sie gerade »Post-«, »Proto-« oder »Feelgood-« als Präfix vor »Faschistin« bevorzugen? Und: Wegen solcher Empflichkeiten gleich vor Gericht zu gehen, kostet die Justiz so viel wertvolle Zeit. Die könnte sie doch auch nutzen, um Seenotretter/innen dingfest zu machen oder kritische Presse auszuschalten. Haben Sie darüber schon mal nachgedacht, Sie Snowflake?

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