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Aus Eugen Egners Püppchenstudio

Der Reiseschriftsteller Kniefraß (nach RME Streuf)


 

Eine Jagdhieb-Landschaftsgeschichte

In der Landschaft draußen müssen wir gegebenenfalls den Jagdhieb einsetzen. Wir finden ihn bei Karl May ausgiebig und unaufhörlich beschrieben, daher muß er hier nicht eigens dargestellt werden. Stattdessen gehen wir tiefer in die Landschaft hinein, was entsprechende Geräusche verursacht. Ein Zoologe ist bei uns, Dr. Bartok von der Forschungsstation. Er kennt auch die Ordnung der Papageien, doch davon wollen wir jetzt nichts hören. Dr. Frankfurter kommt keuchend über das Hochplateau gelaufen und ruft schon von weitem etwas, das wie „Ein Eklat des Vertrauens“ klingt. Was kann er damit meinen? Er ist, als er uns endlich erreicht hat, so völlig außer Atem, daß er bis zum Ende dieses Textes kein Wort herauszubringen imstande ist. Wir schleifen ihn mit, immerhin ist er Dr. Frankfurter, und vielleicht können wir ihn noch einmal gebrauchen. Im Weitergehen betrachten wir die ausgezeichnete Wirkung der Anpassung von Gelände und Hintergrund. Was uns nicht gefällt, ist der Staub, der sich mit der Zeit auf Bäumen, Sträuchern und anderen Geländeteilen ansammelt. Dieser Staub stellt uns jedes Mal, wenn wir mit ihm konfrontiert werden, selbst auf allerkleinstem Raum, vor neue Probleme. Gerade hier, in der Landschaft, können wir ihn am wenigsten gebrauchen. Er bedeutet eine Geländestörung. Abfälle kann man immer und überall nutzbringend verwenden, Staub aber nicht. Der schnaufende, nach Luft ringende Dr. Frankfurter ist nach kurzer Zeit über und über davon bedeckt.
Doch es gibt noch anderes. Es nähern sich Geräusche in der Höhe, ein hohes Sausen und Pfeifen. Instinktiv nehmen alle die Stellung für den Jagdhieb ein. Dr. Bartok klärt uns auf: „Das sind nur kleine fliegende Teufel. Ganz harmlos. Sehen Sie!“ Wir lassen die Arme sinken und blicken nach oben. Der Schwarm fliegt über uns hinweg, zu erkennen ist nicht viel. Aber wir spüren die elektrischen Schwingungen, die die fliegenden kleinen Teufel erzeugen. Unter der Einwirkung gleichmäßiger mechanischer Quarzschwingungen werden mechanische Deformationen in stabilisierte Hochfrequenzschwingungen umgewandelt. Dadurch setzt sehr schnell die Dämmerung ein. Wir müssen uns um eine Übernachtungsmöglichkeit kümmern. Das ist in der Landschaft allerdings nicht so leicht wie in der Stadt. „Am Bahnhofsplatz gibt es fast immer einige Hotels, wenigstens doch eines“, schwärmt Frau Dr. Brandenburg, eine starke Raucherin. Ja, am Bahnhofsplatz könnten wir im Licht energiesparender Leuchten mühelos einen modernen Hotelbau finden. Doch davon haben wir jetzt nichts. Der Wind trägt Krähengeschrei heran, ein Hund bellt in der Ferne, eine Kirchenglocke schlägt in unregelmäßigen Abständen immer wieder. Ein paar Schüsse fallen, die Kugeln pfeifen an uns vorbei. Strömender Regen setzt ein, die Zigarette von Dr. Brandenburg verlischt, unsere Stimmen klingen gurgelnd. Dr. Frankfurter droht nun auch noch zu ertrinken. Es geht beim besten Willen nicht anders, wir müssen den Jagdhieb einsetzen, um die Landschaft zu erledigen.




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Briefe an die Leser

 Du, »Hörzu Wissen«,

weißt, wie Werbung geht! Mit »Die Sucht zu töten« machtest Du so richtig Lust auf Deine aktuelle Ausgabe, um erläuternd nachzulegen: »Bestialisch, sadistisch, rätselhaft: Was Menschen zu mordenden Monstern macht – acht Täter und die Geschichten ihrer grausamen Verbrechen.«

Wer kann sich da der Faszination der »dunklen Welt der Serienkiller« noch entziehen? Aber am Ende, liebe Hörzu Wissen, ist in diesem Zusammenhang doch die Implikation Deines Slogans »Hörzu Wissen – das Magazin, das schlauer macht!« das Allergruseligste!

Da erschauert sogar

Die True-Crime-resistente Redaktion der Titanic

 Rrrrr, Jesus von Nazareth!

Rrrrr, Jesus von Nazareth!

Im andalusischen Sevilla hast Du eine Kontroverse ausgelöst, der Grund: Auf dem Plakat für das Spektakel »Semana Santa« (Karwoche) habest Du zu freizügig ausgesehen, zu erotisch, ja zu hot!

Tja, und wie wir das besagte Motiv anschauen, verschlägt es uns glatt die Sprache. Dieser sehnsüchtige Blick, der kaum bedeckte anmutige Körper! Da können wir nur flehentlich bitten: Jesus, führe uns nicht in Versuchung!

Deine Dir nur schwer widerstehenden Ungläubigen von der Titanic

 Warum, Internet?

Täglich ermöglichst Du Meldungen wie diese: »›Problematisch‹: Autofahrern droht Spritpreis-Hammer – ADAC beobachtet Teuer-Trend« (infranken.de).

Warum greifst Du da nicht ein? Du kennst doch jene Unsichtbar-Hand, die alles zum Kapitalismus-Besten regelt? Du weißt doch selbst davon zu berichten, dass Millionen Auto-Süchtige mit Dauer-Brummbrumm in ihren Monster-Karren Städte und Länder terrorisieren und zum Klima-Garaus beitragen? Und eine Lobby-Organisation für Immer-Mehr-Verbrauch Höher-Preise erst verursacht?

Wo genau ist eigentlich das Verständlich-Problem?

Rätselt Deine alte Skeptisch-Tante Titanic

 Clever, »Brigitte«!

Du lockst mit der Überschrift »Fünf typische Probleme intelligenter Menschen«, und wir sind blöd genug, um draufzuklicken. Wir lernen, dass klug ist: wer mehr denkt, als er spricht, wer sich ungeschickt im Smalltalk anstellt, wer sich im Job schnell langweilt, wer sich mit Entscheidungen schwertut, wer bei Streit den Kürzeren zieht und wer ständig von Selbstzweifeln geplagt wird.

Frustriert stellen wir fest, dass eigentlich nichts von alledem auf uns zutrifft. Und als die Schwachköpfe, die wir nun einmal sind, trauen wir uns fast gar nicht, Dich, liebe Brigitte, zu fragen: Waren das jetzt nicht insgesamt sechs Probleme?

Ungezählte Grüße von Deiner Titanic

 Hey, »Dyn Sports«!

Bitte für zukünftige Moderationen unbedingt merken: Die Lage eines Basketballers, der nach einem Sturz »alle Viere von sich streckt«, ist alles Mögliche, aber bestimmt nicht »kafkaesk«. Sagst Du das bitte nie wieder?

Fleht Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Konsequent

Die Welt steckt in der Spermakrise. Anzahl und Qualität der wuseligen Eileiter-Flitzer nehmen rapide ab. Schon in wenigen Jahren könnten Männer ihre Zeugungsfähigkeit vollständig verlieren. Grund hierfür sind die Verkaufsschlager aus den Laboren westlicher Großkonzerne. Diese Produkte machen den Schädling platt, das Plastik weich und das Braterlebnis fettfrei und wundersam. Erfunden wurden diese chemischen Erfolgsverbindungen von – Überraschung – Y-Chromosom-Trägern. Toll, dass sich Männer am Ende doch an der Empfängnisverhütung beteiligen.

Teresa Habild

 Im Institut für Virologie

Jeder Gang macht krank.

Daniel Sibbe

 Nicht lustig, bloß komisch

Während ich früher schon ein kleines bisschen stolz darauf war, aus einer Nation zu stammen, die mit Loriot und Heinz Erhardt wahre Zen-Meister der Selbstironie hervorgebracht hat, hinterfrage ich meine humoristische Herkunft aufgrund diverser Alltagserfahrungen jetzt immer öfter mit Gedanken wie diesem: Möchte ich den Rest meines Lebens wirklich in einem Land verbringen, in dem man während seiner Mittagspause in ein Café geht, das vor der Tür vollmundig mit »leckerem Hunde-Eis« wirbt, und auf seine Bestellung »Zwei Kugeln Labrador und eine Kugel Schnauzer« statt des fest eingeplanten Lachers ein »RAUS HIER!« entgegengebrüllt bekommt?

Patric Hemgesberg

 Tödliche Pilzgerichte (1/1)

Gefühlte Champignons.

Lukas Haberland

 Frage an die Brutschmarotzer-Ornithologie

Gibt es Kuckucke, die derart hinterhältig sind, dass sie ihre Eier anderen Kuckucken unterjubeln, damit die dann fremde Eier in fremde Nester legen?

Jürgen Miedl

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29.04.2024 Berlin, Berliner Ensemble Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
30.04.2024 Hamburg, Kampnagel Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
30.04.2024 Hannover, TAK Ella Carina Werner