Aus Eugen Egners Püppchenstudio
Die Erfindung der Katze (2)
Auf dem unteren der beiden Klingelschilder stand der Name der Auftraggeber, und der junge Elektriker drückte den Knopf. Im selben Moment hatte er ein Gefühl, als erwache er aus einer Ohnmacht. Philipp wußte nicht, wo er war und warum er soeben an dieser Haustür geläutet hatte. Wenn nun jemand öffnete! Er hatte keine Ahnung, was er dann tun sollte. Und schon geschah es: Die Tür ging auf, und eine vierzig- bis fünfzigjährige Frau erschien.
„Ja, bitte?“ fragte sie. Irgendwie erinnerte sie Philipp an seine Mutter, aber er hatte jetzt nicht die Muße, darüber nachzudenken, weil er doch etwas antworten mußte. Gleichermaßen mit Staunen und Erschrecken hörte er sich in der nächsten Sekunde sagen: „Wissen Sie denn auch, daß Frauen und Mädchen in aller Welt häkeln und stricken?“
Als wäre das die vereinbarte Losung gewesen, wurde er aufgefordert, einzutreten. Die Frau, die auf sonderbare Weise Ähnlichkeit mit seiner Mutter hatte, führte ihn in einen ziemlich dunklen Wohnraum. Der Rolladen vor dem Fenster war zu drei Vierteln heruntergelassen, ein Lämpchen in einer Ecke spendete etwas Licht. Sie setzten sich an den Tisch in der Mitte des Zimmers. Philipp versuchte angestrengt, dahinterzukommen, was er hier zu suchen hatte.
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