Aus Eugen Egners Püppchenstudio
Die Ouvertüre zur Oper "Das Moloch und die Pygmäe" begann am Anfang still und verhalten. Durch die leere Fläche klangen die Musikgeräusche. Das Orchester spielte in abwechslungsreicher Besetzung, und sogleich wurde allen klar: An mangelndem Selbstbewußtsein hatte es dem Komponisten nicht gefehlt. Er hatte die Oper klanglich vertont und damit Markensteine gesetzt. Aber konnte er damit die Kluft aushebeln? Kam ihm diese Rolle zuteil? Spielte es überhaupt eine Bedeutung? "Ich bin schon immer begeistert an Musik", soll der Mann gesagt haben, "aber für Fettleibigkeit beim Hörer bin ich nicht schuld." Tatsächlich war er wesentlich vielfältiger, hatte aller Schwierigkeiten zum Trotz immer die Bildungskrise unterstützt. Auf die Frage "Kommen auch junge Menschen in Ihre Vorstellungen?" antwortete er: "Junge Menschen kann man noch gar nicht sagen, es sind Kinder!" Er selbst war 1954 in Hagen geboren und aufgewachsen, an diesem Abend erreichte er sein sechsundvierzigstes Lebensjahr.
Der Vorhang hob sich. Gefahr lag im Raum und setzte den Operbetrieb lahm, so daß er an allen Ecken und Kanten fehlte. Höchstens für eine Sonatine hätte es jetzt noch gereicht, also für eine leichtfertiger angelegte Sonate. Wegen der großen Gefahr beendete der mit weißen Handschuhen bekleidete Dirigent die Darbietung mit Bedachtheit. Das hätte ich mir nicht erträumen lassen. Die Hinterbliebenen der Greueltaten aber dankten es ihm.
(Das hier im Stil zeitgenössischer Journalistik zusammengehauene Originalmaterial stammt aus WDR-3-Hörfunk-Wortbeiträgen und der Wuppertaler Lokalpresse.)
Ab 24 Uhr leere Flaschen ins All werfen!
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