Aus Eugen Egners Püppchenstudio
Radsport von der Thermostat
Ein Ding im Zustand A
(2. Teil der durchgesehenen und überarbeiteten Fassung)
Am späten Nachmittag wagen sich die Schatzgräber bis in die unmittelbare Nähe von Trabkins Bauernhof vor. "Wir machen eine experimentelle Beobachtung." Es gibt zwei Gebäude, das Wohnhaus und den Stall. Fröhlich lachend springt die Pflegetochter auf die achtzehn Besucher zu. Dabei veranschaulicht sie die Plastizität ihrer Anatomie. Sie kann Fragen beantworten, im Erkennen von Gestaltmustern ist sie gut. Die Truhe wird geöffnet. "Hat Ihr Vater so etwas schon einmal gesehen?" wird sie gefragt. "Nein", antwortet sie, "das kann ich mir nicht vorstellen." "Das glauben wir auch", sagen die Schatzgräber.
Ein Verhandlungsgespräch im Stall wird beantragt. Die Pflegetochter hüpft davon, um Trabkin vom Inhalt der Truhe zu berichten. Der Stall sieht furchtbar aus. Hühnermistberge ragen bis zur halben Höhe der Wände empor, von zwei alten Autos sind gerade noch die Dächer zu sehen. Auf einem der Berge steht ein angeketteter Foxterrier und bellt sich fast in Stücke. Sofort nimmt Trabkin den Schatzgräbern die Truhe weg. Zur Feier des Anlasses schlachtet er ein Schaf. Alle Tiere sind für ihn "Hund", der Ziegenbock z.B. heißt bei ihm "Mann Hund". Später sind die achtzehn Schatzgräber dann ausnahmslos überzeugt, einen Hund zu verspeisen. Sie vergleichen die Knochen des Bratens mit Abbildungen in Anatomiebüchern: So sehen Schafsknochen nicht aus. Die achtzehn Schatzgräber sind benommen von dem Rausch, den nur ihr Beruf zu bieten hat. "Vielleicht rührt es auch vom Genuss des Hundefleisches her?"
Wie sollen sie Trabkin die Sache mit dem Ding im Zustand A unter seinem Bauernhof begreifbar machen? Trabkin sitzt auf dem Boden und hält seinen rechten Fuß als Sonnenschirm über sich.
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