Animal Hoarding – wenn Tiere nicht loslassen können
Katzen, die leere Konservendosen nach Haltbarkeitsdatum sortiert im Hausflur stapeln; Chihuahuas, deren Körbchen von ganzen Jahrgängen der Zeitschrift Dogs überquellen; Hamster, die statt Vorrat lieber Unrat "hamstern" – was nach skurrilen Steckenpferden klingt, ist für die Betroffenen nicht selten ein Hundeleben, daß es die Sau graust. Wer schon einmal mit einem Wellensittich gesprochen hat, der sich längst verfallene Treuepunkte der Firma Vitakraft auch dann nicht weglasern läßt, wenn er von Artgenossen als "kranker Freak" verspottet wird, vermag die seelische Not zu ermessen, welche Menschen empfinden, die aus Soziophobie das Haus nicht mehr verlassen – und nur noch mit dem Federvieh parlieren. Was wir als Messietum kennen (benannt nach dem pathologischen Toresammler Lionel Messie), wird neuerdings in der Tierwelt als "Animal Hoarding" bezeichnet, zumindest in der alphabetisierten englischsprachigen. Trauriges Symptom für zunehmende Vereinzelung oder beunruhigendes Indiz für abnehmende Verdoppelung oder alarmierendes Zeichen der Zeit – Fuchs und Hase diskutieren noch, sammeln Argumente. Sammeln, verstehen Sie? Hahaha! Naja.
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