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70 Jahre D-Day – Chronik eines dramatischen Tages

00:01 Uhr: Startschuß auf "Spiegel online". Eine voreingestellte Klickstrecke zum Thema "Hitlers Kopfkissen" erreicht das Internet. Die Deutschen sind in Alarmbereitschaft.
4:30 Uhr: Jan Fleischhauer und Jörg Kachelmann beziehen auf der "Achse des Guten" Stellung. Das wird ein heißer Tag. Laut Kachelmann sind Temperaturen von bis zu 42°C in seiner Unterhose möglich.
5:29 Uhr: Schon zu dieser frühen Stunde werden im aufziehenden Getwitter breite Netzabschnitte mit Hashtags zum D-Day bombardiert. #woistmeineeinheit erklimmt die Spitzenposition der Trends. Offenkundig wurde vergangene Nacht bei der Bundeswehr wieder ordentlich gebechert.
6:34 Uhr: Erste Artikel über "Die größten Fehlentscheidungen Hitlers" (Welt.de), "100 Gründe, die Bombe zu lieben" (Stern.de) und die "Idyllische Normandie" (abenteuer-reisen.de) laufen mutig ins offene Kommentarfeuer. In den darauffolgenden Meinungsgefechten sind viele Dachschäden zu verzeichnen, einige Argumente kommen unter die Räder.
8:05 Uhr: Frühstück in der Redaktion der Süddeutschen Zeitung! Es gibt Schrotbrei, gebratenen Artisellerie und Granatäpfel. Dazu werden Kimmelschnaps und Korn gereicht. Im Hintergrund hört man es im Blätterwald rattern. Immer neue Großberichte, Videos und Fotostorys schlagen krachend in die Köpfe der Nutzer ein.
9:48 Uhr: "Großes Frankreich-Strand-Spezial" bei Bild+. Welche Gefahren lauern im Meer? Wie schützt man sich vor Angelsachsen, die einem den Platz an der Sonne klauen wollen? Was muß man im Umgang mit Ausländern beachten? Erklärt wird das vom ballermannerfahrenen Strandfuchs Rommel. Vorerst ist alles zum D-Day gesagt.
17:16 Uhr: In der Redaktion der FAZ laufen die Farbschreiber der Morseapparate heiß. Jetzt erst erfährt man dort von der Invasion der Alliierten am 06.06.1944. Generalfeldmarschall der Reserve Jasper von Altenbockum schickt die Nachricht per Eilbote ins Büro von Frank Schirrmacher. "Brandaktuell, das bringen wir in drei Wochen als Schlagzeile", lacht der Zeitungsführer bereits fünf Tage später.
20:15 Uhr: Im ZDF beginnt die große D-Day-Dokumentation "Hätte, hätte, Panzerkette" von Prof. Dr. Dr. Guido Knopp. Minutiös zeichnet der brillante Historiker nach, wie alles hätte sein können, wäre es nicht gewesen, wie es war. Wieder einmal wird die völlige Unfähigkeit der Wehrmachtsführung überdeutlich. Zurück bleiben nach diesem letzten argumentativen Flächenbombardement schließlich nur noch verbrannte Hirne. Was für ein Tag!

Kategorie: Allgemein



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Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Rrrrr, Jesus von Nazareth!

Rrrrr, Jesus von Nazareth!

Im andalusischen Sevilla hast Du eine Kontroverse ausgelöst, der Grund: Auf dem Plakat für das Spektakel »Semana Santa« (Karwoche) habest Du zu freizügig ausgesehen, zu erotisch, ja zu hot!

Tja, und wie wir das besagte Motiv anschauen, verschlägt es uns glatt die Sprache. Dieser sehnsüchtige Blick, der kaum bedeckte anmutige Körper! Da können wir nur flehentlich bitten: Jesus, führe uns nicht in Versuchung!

Deine Dir nur schwer widerstehenden Ungläubigen von der Titanic

 Du, »Hörzu Wissen«,

weißt, wie Werbung geht! Mit »Die Sucht zu töten« machtest Du so richtig Lust auf Deine aktuelle Ausgabe, um erläuternd nachzulegen: »Bestialisch, sadistisch, rätselhaft: Was Menschen zu mordenden Monstern macht – acht Täter und die Geschichten ihrer grausamen Verbrechen.«

Wer kann sich da der Faszination der »dunklen Welt der Serienkiller« noch entziehen? Aber am Ende, liebe Hörzu Wissen, ist in diesem Zusammenhang doch die Implikation Deines Slogans »Hörzu Wissen – das Magazin, das schlauer macht!« das Allergruseligste!

Da erschauert sogar

Die True-Crime-resistente Redaktion der Titanic

 Hoppla, Berliner Gefängnischefs!

Drei von Euch haben laut Tagesspiegel wegen eines Fehlers der schwarz-roten Regierungskoalition statt einer Gehaltserhöhung weniger Geld bekommen. Aber der Ausbruch von Geldnöten soll durch einen Nachtragshaushalt verhindert werden. Da ja die Freundschaft bekanntlich beim Geld endet: Habt Ihr drei beim Blick auf Eure Kontoauszüge mal kurz über eine Ersatzfreiheitsstrafe für die nachgedacht, die das verbrochen haben?

Wollte diese Idee nur mal in den Raum stellen: Titanic

 Weiter so, uruguayischer Künstler Pablo Atchugarry!

Eine angeblich von Ihnen geschaffene Bronzeskulptur im englischen Cambridge soll an Prinz Philip erinnern, der dort von 1977 bis 2011 Kanzler der Universität war. Allerdings wird das Kunstwerk, das im Auftrag eines reichen Bauträgers angefertigt wurde, von vielen als verunglückt empfunden und zieht seit nunmehr zehn Jahren Spott auf sich.

Dass Sie mittlerweile die Urheberschaft leugnen, um Ihr Renommee als Künstler zu schützen, ist zwar verständlich, aber aus unserer Sicht völlig unnötig. Wenn sich das Konzept durchsetzt, lästige Promis, die uns über Jahrzehnte viel Zeit, Geld und Nerven gekostet haben, mit langlebigen Schrott-Monumenten zu schmähen, werden Sie sich vor Aufträgen bald kaum noch retten können. Und das Beste: Weil andere Großkopferte sich mit ihren Eskapaden zurückhalten würden, um nicht von Ihnen verewigt zu werden, sorgten Sie auch noch für Ruhe und gesellschaftlichen Frieden.

Hofft, dass dieser Vorschlag einen Stein ins Rollen bringt: Titanic

 Clever, »Brigitte«!

Du lockst mit der Überschrift »Fünf typische Probleme intelligenter Menschen«, und wir sind blöd genug, um draufzuklicken. Wir lernen, dass klug ist: wer mehr denkt, als er spricht, wer sich ungeschickt im Smalltalk anstellt, wer sich im Job schnell langweilt, wer sich mit Entscheidungen schwertut, wer bei Streit den Kürzeren zieht und wer ständig von Selbstzweifeln geplagt wird.

Frustriert stellen wir fest, dass eigentlich nichts von alledem auf uns zutrifft. Und als die Schwachköpfe, die wir nun einmal sind, trauen wir uns fast gar nicht, Dich, liebe Brigitte, zu fragen: Waren das jetzt nicht insgesamt sechs Probleme?

Ungezählte Grüße von Deiner Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Tödliche Pilzgerichte (1/1)

Gefühlte Champignons.

Lukas Haberland

 Mitgehört im Zug

»Prostitution ist das älteste Gewerbe der Welt!« – »Ja, aber das muss es ja nicht bleiben.«

Karl Franz

 Immerhin

Für mich das einzig Tröstliche an komplexen und schwer zugänglichen Themen wie etwa Quantenmechanik, Theodizee oder den Hilbertschen Problemen: Letztlich ist das alles keine Raketenwissenschaft.

Michael Ziegelwagner

 Altersspezifisch

Ich gehöre noch zu einer Generation, deren Sätze zu häufig mit »Ich gehöre noch zu einer Generation« anfangen.

Andreas Maier

 Nicht lustig, bloß komisch

Während ich früher schon ein kleines bisschen stolz darauf war, aus einer Nation zu stammen, die mit Loriot und Heinz Erhardt wahre Zen-Meister der Selbstironie hervorgebracht hat, hinterfrage ich meine humoristische Herkunft aufgrund diverser Alltagserfahrungen jetzt immer öfter mit Gedanken wie diesem: Möchte ich den Rest meines Lebens wirklich in einem Land verbringen, in dem man während seiner Mittagspause in ein Café geht, das vor der Tür vollmundig mit »leckerem Hunde-Eis« wirbt, und auf seine Bestellung »Zwei Kugeln Labrador und eine Kugel Schnauzer« statt des fest eingeplanten Lachers ein »RAUS HIER!« entgegengebrüllt bekommt?

Patric Hemgesberg

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
04.05.2024 Gütersloh, Die Weberei Thomas Gsella
04.05.2024 Jena, F-Haus Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
05.05.2024 Bonn, Rheinbühne Thomas Gsella
05.05.2024 Magdeburg, Factory Martin Sonneborn mit Sibylle Berg