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Todesstrafe bizarr

Darf man einen Mann im Rollstuhl hängen? Vor dieser Frage steht gerade das Land Pakistan. Ein Sprecher einer Menschenrechtsorganisation hatte in Hinblick auf die bevorstehende Hinrichtung eines inhaftierten Rollstuhlfahrers ein Veto eingelegt. "Mit so einer scheiß Querschnittslähmung ist der Alte doch schon genug gestraft", ließ die Organisation vor der Presse verlautbaren. Seitens der Justiz sah man sich bis dahin dem Kampf gegen Diskriminierung verpflichtet und wollte "dem Rollstuhlfahrer sein Recht auf eine ordentliche und gestandene Hinrichtung nicht vorenthalten, auch wenn der Angeklagte nicht gehen kann und diese im Sitzen stattfinden muß." Man halte sich in jedem Fall an die gegebenen Gesetze: "Eine Ausnahme? Das wäre ja voll behindert!" so ein pakistanischer Justizbeamter. Zwischenzeitlich wurde jedoch bereits ein erster Hinrichtungstermin durch den obersten Gerichtshof verschoben, da der Querschnittsgelähmte sich partout weigerte, wegen des zu kurz geratenen Seiles auch nur einmal kurz aufzustehen und seinen Kopf in die Schlinge zu legen. Ein kleiner Sieg für die Anwälte des Angeklagten, die bereits im Vorfeld darauf hinwiesen, daß das Erhängen eines Rollstuhlfahrers ohnehin barbarisch und würdelos sei. "Dieses grausame Schicksal werde ich meinem Mandanten mit allen mir durch das Gesetz gegebenen Mitteln zu verhindern wissen", so die Anwältin des Inhaftierten, "zur Not schieß ich ihn einfach tot!" Aber auch in der Bevölkerung gibt es Gegenstimmen. Gegenprotestler formierten sich bereits wenige Stunden nach Bekanntwerden des Falles auf den Straßen Pakistans zu einem groß angelegten symbolischen Sitzstreik. Man fordert die sofortige Freilassung des 43jährigen Straftäters, schließlich verstoße es gegen jede Vorstellung von Sitte und Moral, einen Mann im Rollstuhl zu hängen. Man solle doch Gnade vor Recht walten lassen und statt dessen einfach eine Frau im Rollstuhl hängen, wurde unter lautem Beifall aus einem Lautsprecherwagen heraus verkündet. Die Aktivisten der Hilfsorganisation zeigen sich derweil zuversichtlich, daß der Fall zu ihren Gunsten entschieden wird, und hoffen auf ein schnelles Ende. "Die Leute werden schon einsehen, daß es so etwas wie Menschenrechte gibt! Und ein Rollstuhlfahrer ist ja letzten Endes auch irgendwo ein Mensch, nur eben mit Rädern!"

Infokasten: Sterben im Vergleich
In Deutschland ist die Todesstrafe bereits seit 2011 Geschichte. Nur das rückständige Ausland regelt den Tod noch nach Gesetz, während hierzulande längst jeder irgendwann sterben muß. Statistisch gesehen stirbt die überwiegende Mehrheit in Deutschland auf dem elektrischen Rollstuhl.

Kategorie: Allgemein



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Briefe an die Leser

 Hä, »Spiegel«?

»Aber gesund machen wird diese Legalisierung niemanden!« schreibst Du in einem Kommentar zum neuen Cannabisgesetz. »Ach, echt nicht?« fragen wir uns da verblüfft. Wir waren bisher fest vom Gegenteil überzeugt. Immerhin haben Kiffer/innen oft sehr gute feinmotorische Fähigkeiten, einen gesunden Appetit und ärgern sich selten. Hinzu kommen die unzähligen Reggaesongs, in denen das Kiffgras als »Healing of the Nation« bezeichnet wird. All dies willst Du nun tatsächlich infrage stellen? Da lieber noch mal ganz in Ruhe drüber nachdenken!

Empfehlen Deine Blättchenfreund/innen von Titanic

 Eher unglaubwürdig, »dpa«,

erschien uns zunächst Deine Meldung, Volker Wissing habe nach dem tödlichen Busunglück auf der A9 bei Leipzig »den Opfern und Hinterbliebenen sein Beileid ausgesprochen«. Andererseits: Wer könnte die Verstorbenen auf ihrem Weg ins Jenseits noch erreichen, wenn nicht der Bundesverkehrsminister?

Tippt aufs Flugtaxi: Titanic

 Vielen Dank, Claudia Schiffer!

Vielen Dank, Claudia Schiffer!

Die Bunte zitiert Sie mit der Aussage: »Um zu überleben, muss man gesund sein, und wenn man am gesündesten ist, sieht man einfach auch am jüngsten aus!« Gut, dass Sie diese Erkenntnis an uns weitergeben!

Geht jetzt zur Sicherheit bei jeder neuen Falte, Cellulitedelle und grauen Strähne zum Arzt:

Ihre greise Redaktion der Titanic

 Ganz schön kontrovers, James Smith,

was Du als Mitglied der britischen Band Yard Act da im Interview mit laut.de vom Stapel gelassen hast. Das zu Werbezwecken geteilte Zitat »Ich feiere nicht jedes Cure-Album« hat uns jedenfalls so aufgewühlt, dass wir gar nicht erst weitergelesen haben.

Wir mögen uns nicht ausmalen, zu was für heftigen Aussagen Du Dich noch hast hinreißen lassen!

Findet, dass Provokation auch ihre Grenzen haben muss: Titanic

 Ach, Scheuer-Andi,

wie der Spiegel meldet, wird niemand für Sie in den Bundestag nachrücken. Da scheinen die Fußstapfen wohl einfach zu groß zu sein.

Die Besten gehen immer zu früh …

Weiß Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 100 % Maxx Dad Pow(d)er

Als leidenschaftlicher Kraftsportler wünsche ich mir, dass meine Asche eines Tages in einer dieser riesigen Proteinpulverdosen aufbewahrt wird. Auf dem Kaminsims stehend, soll sie an mich erinnern. Und meinen Nachkommen irgendwann einen köstlichen Shake bieten.

Leo Riegel

 Spielregeln

Am Ende einer Mensch-ärgere-dich-nicht-Partie fragt der demente Herr, ob er erst eine Sechs würfeln muss, wenn er zum Klo will.

Miriam Wurster

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Wenn ich bei meiner langjährigen Hausbank anrufe, meldet sich immer und ausnahmslos eine Raiffeisenstimme.

Theobald Fuchs

 Tödliche Pilzgerichte (1/1)

Gefühlte Champignons.

Lukas Haberland

 Frage an die Brutschmarotzer-Ornithologie

Gibt es Kuckucke, die derart hinterhältig sind, dass sie ihre Eier anderen Kuckucken unterjubeln, damit die dann fremde Eier in fremde Nester legen?

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23.05.2024 Bielefeld, Theaterlabor Max Goldt
24.05.2024 Dresden, Buchladen Tante Leuk Thomas Gsella
30.05.2024 Frankfurt, Museum für Komische Kunst »POLO«
30.05.2024 Frankfurt, Museum für Komische Kunst Hans Traxler: »Die Dünen der Dänen«