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Gärtners kritisches Sonntagsfrühstück: Zum Geleit

Daß alles immer schlimmer wird, versteht sich auch im neuen Jahr von selbst und hat noch immer nichts mit Verschwörung zu tun, sondern mit allen, die ihre Arbeit nach bestem Wissen und Gewissen verrichten: „Doch auch die Reaktion darauf“, auf den Pariser Anschlag, „kennt jetzt oft kein Maß mehr. Alles wird in einen Topf geworfen und zu einer großen Verschwörung von Politik und Medien verkocht, deren Ziel es sei, ,das Volk’ dumm und devot zu halten. Das ist nicht nur eine Beleidigung des ,dummen’ Volkes und der vielen Journalisten, die ihre Arbeit nach bestem Wissen und Gewissen verrichten, selbstverständlich ohne Weisungen aus Washington oder dem Kanzleramt zu erhalten.“

Es ist freilich mißlich, dem Berthold Kohler (FAZ) mal recht geben zu müssen, aber allein deshalb angezeigt, damit die gängige kritisch-theoretische Linksanalyse, das Volk sei keins aus mündigen Bürgern, sondern aus devoten Kunden von Springer und Jauch, nicht mit einer verwechselt wird, die verkennt, daß der Pegida-Hammel, der sie vorträgt, Fleisch vom Fleische ist. Selbstverständlich kriegt der Kohler keine Weisung aus dem Kanzleramt, z.B. den Mindestlohn nicht schön zu finden, den findet er eh nicht schön, weil es sein Klasseninteresse ist, und wenn überhaupt einer Weisungen erhält, dann umgekehrt das Kanzleramt von der FAZ, „eine Art reziproker Prawda“ (Gremliza).

Das hatten wir aber schon, und wenn ich es hier noch mal notiere, dann wegen des Schocks, der mich ankam, als das ZDF auf seinen „Event-Dreiteiler“ titels „Tannbach“ aufmerksam machte: „Tannbach – das Schicksal eines Dorfes, das Schicksal einer Nation“ und so nämlich zu der Erkenntnis zwang, daß derlei braune Soße nicht einmal mehr aus manipulativer Überlegung angerührt wird, sondern dem nächstbesten Werbe- oder Fernsehesel einfach so aus der Rübe rinnt. Weil, man redet und denkt wieder so, und man denkt sich nichts dabei, denn Nation ist super, und was ein Schicksal ist, ein nämlich unverdientes, das weiß kein Arsch.

„Tannbach“, eigentlich das von der Staatsgrenze West der DDR geteilte Mödlareuth, also ein Schicksalsort, weil das Schicksal der deutschen Nation darin bestand, 30 Millionen Menschen nach bestem Wissen und Gewissen massakriert zu haben, um dann auch noch 800 Volksgenossen an einer widernatürlichen, vom Bolschewisten grundlos verordneten Demarkationslinie zu verlieren.

„Und wir wissen: Vor uns liegt Deutschland, in uns marschiert Deutschland, und hinter uns kommt Deutschland!“ Hitler, 1934   

Und niemand sagt nein. Der dumme Heiner Lauterbach natürlich eh nicht, aber auch Martina Gedeck, der wir ein wenigstens resthaft linksliberales Bewußtsein zugetraut hätten, vollrohr dabei, Nadja Uhl und Natalia Wörner sowieso, vom jungen Darstellervolk zu schweigen, den Ludwig Trepte und die Henriette Confurius kennen wir ja schon aus „Unsere Mütter, unsere Väter“, und das ist die gute alte Zeit aus Ludwig und Henriette und Viktoria und Heinrich, und sie marschiert und kräht und grunzt und brunzt, und wieder hält sie keiner auf.

Stimmt zum Glück nicht. „Dreiteiler in der Kritik“, meldet focus.de. „Trotz Top-Quote: Dialekt-Debakel in ZDFs ,Tannbach’“. Weil Mödlareuth fränkisch ist, Tannbach aber bayerisch sprach. Was dann wiederum ein so schändlicher Verrat an Heimat und Scholle ist, daß ein notabene aus Akademiker- oder wenigstens Abiturientenhand stammender, agrammatischer Dummsatzhammer wie „Dialekt-Debakel in ZDFs ,Tannbach’“ gottlob nicht auffällt. Denn daß alles immer schlimmer wird, versteht sich auch im neuen Jahr von selbst.




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Briefe an die Leser

 Moin, Hamburger Craft-Brauerei ÜberQuell!

Dein Firmenname zeugt ja bereits von überschäumender Wortspiellust, aber so richtig freidrehend auf die Kacke haust Du erst bei den Bezeichnungen Deiner einzelnen Biersorten: Die heißen nämlich zum Beispiel »Supadupa IPA«, »Palim Palim Pale Ale«, »Pille Palle Alkoholfreies Ale« oder sogar »Franzbrewtchen Imperial Pastry Brown Ale«. Auweia!

Gerade bei Letzterem, das außerhalb Hamburgs von vielen gar nicht zu entschlüsseln sein dürfte, mussten wir, obschon viel gewohnt, dann doch schlucken, weil uns allein der Name innerhalb von Sekunden pappsatt und sturzbetrunken machte. Er erschien uns einfach zu brewtal, fast schon brauenhaft! Auf Dein Bier haben wir dann lieber verzichtet.

Aus der Ausnüchterungszelle grüßt trotzdem: Titanic

 Einfach mal kreativ sein, Rishi Sunak!

Der BBC sagten Sie: »Ich bin nicht sicher, ob sich die Leute so sehr für meine Ernährung interessieren, aber ich versuche, zu Beginn jeder Woche etwas zu fasten.« Wir glauben, dass Ihre Unsicherheit berechtigt ist: An Ihren Beliebtheitswerten kann man ablesen, dass sich das Interesse an Ihren Gewohnheiten in Grenzen hält.

Das ließe sich aber leicht ändern: Bei den ganzen verschiedenen Varianten wie TV-, Auto- und Plastikfasten gäbe es bestimmt auch für Sie etwas, durch das Sie die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit »eight days a week« auf sich zögen. Wie wäre es z. B. mit Abschiebungsfasten, Verbrennerverbotverzögerungsfasten oder Zweiteamtszeitfasten?

Nur dass Sie gerade beim Thema »Neuwahlen« dem Verzicht huldigen, sollten Sie nach Ansicht der Mehrheit Ihrer Landsleute schleunigst ändern. Zwischendurch kann man sich doch auch ruhig mal was gönnen, oder?

Mampft Ihre Scones mit Clotted Cream und reichlich Marmelade gleich mit: Titanic

 Bonjour, Marine Le Pen!

Bonjour, Marine Le Pen!

Das Potsdamer Treffen der AfD mit anderen extremen Rechten war selbst Ihnen zu heftig: Sie seien nie für eine »Remigration« in dem Sinne gewesen, dass Französinnen und Franzosen ihre Nationalität entzogen würde, selbst wenn die Einbürgerung unter fragwürdigen Bedingungen geschehen sei, meinten Sie und fügten hinzu: »Ich denke also, dass wir, wenn es denn so ist, eine krasse Meinungsverschiedenheit mit der AfD haben.«

Keine Ahnung, Le Pen, ob Sie mit dieser Haltung eine Chance aufs französische Präsidentenamt haben. Ministerpräsidentin von Thüringen würden Sie mit diesem Weichei-Schlingerkurs aber ganz sicher nicht!

Schon ein bisschen enttäuscht: Titanic

 Dir, Tod,

gefiel es im Jahr 2010, im Abstand von einem Tag Bärbel Bohley (11. September) und Claude Chabrol (12. September) abzuberufen, worauf wir damals in unserer Online-Rubrik »Fakt vs. Frage« scharfsinnig spekulierten, als Nächstes treffe es nun wohl Dieter Dehm, Erhard Eppler und Frank Farian. Knapp daneben! Denn Frank Farian holtest Du erst dieses Jahr, am 23. Januar – nicht ohne vorher noch die Büchnerpreisträgerin Elke Erb (22. Januar) abzuräumen.

Und langsam durchschauen wir Dich, Gevatter: A darf leben, B und C müssen sterben; D darf leben, E und F müssen sterben …

Um es kurz zu machen: Gundula Gause ist, trotz ihres boulevardmedial großflächig breitgetretenen Schwächeanfalls vom Dezember (Bild: »total unnötig«, »hätte mich krankmelden sollen«), fürs Erste fein raus, während Heimatsänger Hansi Hinterseer und Malertochter Ida Immendorff sich lieber schon mal das letzte Hemd anziehen sollten. Stimmt’s?

Gruselt sich vor der Antwort: Titanic

 Na, na, na, welt.de!

»Warum ›Barbie‹ klüger ist als alle anderen nominierten Filme zusammen«, titeltest Du in Deinem Feuilleton bezüglich der diesjährigen Oscar-Kandidaten. Allein: Wir haben noch mal den Taschenrechner gezückt, und wenn man auch die Dokumentar-, Kurz- und Dokumentarkurzfilme berücksichtigt, sind alle anderen nominierten Filme zusammen exakt 1,76 Klugheitspunkte klüger als »Barbie«.

Welches Medium dümmer ist als alle anderen Medien zusammen, braucht hingegen nicht nachzurechnen: Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Authentisch

Jedes Mal, wenn mir ein bekennender Feinschmecker erklären will, wie aufwendig ein echt italienisches Risotto zubereitet gehört, habe ich das Gefühl, es würde stundenlang um den heißen Brei herumgeredet!

Mark-Stefan Tietze

 Und das Brot erst!

Einen Krankenwagen rufen, ohne sich in Schulden zu stürzen, mehr Urlaubs- als Arbeitstage, Bier zum Frühstück: Deutschland ist toll. Mit solchen Takes können US-amerikanische Influencerinnen hierzulande natürlich punkten. Aber betreiben sie damit nicht einfach nur billiges Kraut-Pleasing?

Alexander Grupe

 Pandemisches Passionsspiel

Die Erfahrungen aus der Coronazeit wirken teils immer noch nach. So fragt man sich heute bei der Ostergeschichte: Hat Pontius Pilatus, als er seine Hände in Unschuld wusch, dabei zweimal »Happy Birthday« gesungen?

Jürgen Miedl

 Lauf, Junge!

Die Ordner bei einem Fußballspiel würden sich wesentlich mehr Mühe geben, wenn sie bei der Jagd nach dem Flitzer auch nackt sein müssten.

Rick Nikolaizig

 Nach Explosion in der Molkerei

Alles in Butter.

Loreen Bauer

Vermischtes

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Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
21.03.2024 Bamberg, Konzerthalle Martin Sonneborn
21.03.2024 Hamburg, Centralkomitee Ella Carina Werner
22.03.2024 Bayreuth, Zentrum Martin Sonneborn
22.03.2024 Winterthur, Bistro Alte Kaserne »Der Unsinn des Lebens« mit Pause ohne Ende