Newsticker

Nur diese Kategorie anzeigen:Gärtners Sonntagsfrühstück Eintrag teilenEintrag per Email versenden Mit Facebook-Freunden teilen Twittern mit Google+ teilen

Gärtners kritisches Sonntagsfrühstück: Überfordert

Der Deutsche ist ja gern mal überfordert, und wenn er überfordert ist, passiert was: „Nicht nur die Konflikte in Tröglitz sind darauf zurückzuführen“, auf diesen deutschen Hang zum Überfordertsein nämlich. „Auch Pegida speist sich aus dem Zulauf aus Dresdner Vororten und sächsischen Kleinstädten, die sich überrumpelt vorkommen“, und zwar von unwiderstehlichen Flüchtlingsmassen (40 Menschen, Tröglitz), mit denen die „Gefahr einer Überforderung der Bevölkerung“ anreist, „wenn etwa ein kleiner Ort über Nacht damit konfrontiert wird, daß eine hohe Zahl von Flüchtlingen kommt“. Diese Sätze stammen, wie auch nicht, von unserem liebsten Konfliktforscher Jasper von Altenbockum, bis auf den bedingenden Satz mit der hohen Zahl allerdings, denn da hat der Geschäftsführer von Pro Asyl, ein Herr Burkhardt, die Stimmung im Land, die sich im Jahr 2014 zu 150 Anschlägen auf Flüchtlingsunterkünfte verdichtet hat, anscheinend gut genug begriffen, um bei den Volksgenossen nicht noch das letzte bißchen Verständnis zu verspielen.

„The Hun is always either at your throat or at your feet.“ Churchill, 1943

„Die Ängste“, kann Altenbockum da mit grimmiger Genugtuung zitieren, „seien nachvollziehbar, die dann entstehen“, und wäre ich nicht der, der diesen einsamen und sinnlosen Kampf gegen den schlimmsten aller Wortskandale führt, ich müßte sagen, „nachvollziehbar“ fände ich das kein Stück, und daß drei Dutzend Menschen, die vor Bürgerkrieg und Elend Schutz suchen, bei mir absolut keine Ängste auslösen, außer jener vielleicht, der Herrgott werde mich beizeiten dafür strafen, immer bloß auf meinem kritischen Faularsch sitzen geblieben zu sein, statt selbst mal Suppe auszuteilen oder Flüchtlingskindern beizubringen, daß „nachvollziehen“ vielleicht Landessprache, aber deshalb noch lange nicht Deutsch ist.  

Diesen Kindern das Dach über dem Kopf anzustecken ist also schlimm, ein „Verbrechen“ (Altenbockum), aber halt auch irgendwie nachvollziehbar, weil man ja Realist bleiben muß, nicht wahr, und sich nicht dagegen wehren soll, „multikulturelle Naivität gegen handlungsfähigen Realismus einzutauschen“, denselben nämlich, den die von den lokalen Bürgerwehren ermunterten Nazis mit dem Streichholz in der Hand bewiesen haben, um eben jener Überforderung Ausdruck zu verleihen, die die Landsleute durch ihre Geschichte seit spätestens Luther begleitet: Erst waren sie mit Politik per se überfordert und damit, auch mal selbst mal was zu entscheiden, dann mit der frivolen Zivilisation französisch-angelsächsischen Zuschnitts, dann mit Versailles (aber sowas von), dann neuerlich mit der westlichen Demokratie, dann mit den Juden, dann damit, sie umgebracht zu haben, dann (nachdem man mit dem nationalen Sozialismus schon überfordert gewesen war, jedenfalls im Rückblick) mit dem realen Sozialismus, dann, als der passé war, mit dem ganzen Ausländerpack, das zu jagen und anzuzünden lt. bekanntlich M. Walser als Überforderungsreaktion gelten mußte auf die Auschwitzkeule und die emotionale Verlorenheit der nationalen Jugend, die mit der Dauerpräsentation unserer Schande ganz einfach nicht mehr einverstanden war. Bzw. eben: überfordert.

Sollte es da wunder nehmen, daß es wiederum mich bisweilen überfordert, diesem Volk der zur Einsicht unfähigen, wehleidigen, brutalen Mimosen anzugehören?




Eintrag versenden Newstickereintrag versenden…
Felder mit einem * müssen ausgefüllt werden.

optionale Mitteilung an den Empfänger:

E-Mail-Adresse des Absenders*:

E-Mail-Adresse des Empfängers*
(mehrere Adressen durch Semikolon trennen, max. 10):

Aktuelle Startcartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Helen Fares, c/o »SWR« (bitte nachsenden)!

Sie waren Moderatorin des Digital-Formats MixTalk und sind es nun nicht mehr, nachdem Sie ein launiges kleines Video veröffentlicht haben, in dem Sie zum Boykott israelischer Produkte aufriefen, mit Hilfe einer eigens dafür programmierten App, die zielsicher anzeigt, wo es in deutschen Supermärkten noch immer verjudet zugeht (Eigenwerbung: »Hier kannst Du sehen, ob das Produkt in Deiner Hand das Töten von Kindern in Palästina unterstützt oder nicht«).

Nach Ihrem Rauswurf verteidigten Sie sich in einem weiteren Video auf Instagram: »Wir sind nicht antisemitisch, weil wir es boykottieren, Produkte von Unternehmen zu kaufen, die Israel unterstützen. Ein Land, das sich vor dem Internationalen Gerichtshof wegen Genozid verantworten muss, weil es Zehntausende von Menschen abgeschlachtet hat.« Da sich aber auch Deutschland vor dem Internationalen Gerichtshof wegen Beihilfe zum Genozid verantworten muss, war Ihre Kündigung beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk ja ohnehin einvernehmlich, oder?

Kann es sich nicht anders vorstellen: Titanic

 Aha bzw. aua, Voltaren!

Das wussten wir gar nicht, was da in Deiner Anzeige steht: »Ein Lächeln ist oft eine Maske, die 1 von 3 Personen aufsetzt, um Schmerzen zu verbergen. Lass uns helfen. Voltaren.«

Mal von der Frage abgesehen, wie Du auf die 1 von 3 Personen kommst, ist es natürlich toll, dass Du offenbar eine Salbe entwickelt hast, die das Lächeln verschwinden lässt und den Schmerz zum Vorschein bringt!

Gratuliert salbungsvoll: Titanic

 Ein Vorschlag, Clemens Tönnies …

Ein Vorschlag, Clemens Tönnies …

Während Ihrer Zeit im Aufsichtsrat bei Schalke 04 sollen Sie in der Halbzeitpause einmal wutentbrannt in die Kabine gestürmt sein und als Kommentar zur miserablen Mannschaftsleistung ein Trikot zerrissen haben. Dabei hätten Sie das Trikot viel eindrücklicher schänden können, als es bloß zu zerfetzen, Tönnies!

Sie hätten es, wie Sie es aus Ihrem Job kennen, pökeln, durch den verschmutzten Fleischwolf drehen und schließlich von unterbezahlten Hilfskräften in minderwertige Kunstdärme pressen lassen können.

Aber hinterher ist man immer schlauer, gell?

Dreht Sie gern durch den Satirewolf: Titanic

 Wir wollten, »SZ«,

nur mal schnell Deine Frage »Gedenkbäume absägen. Hinweistafeln mit Hakenkreuzen beschmieren. Wer macht sowas?« beantworten: Nazis.

Für mehr investigative Recherchen wende Dich immer gerne an Titanic

 Ach, Scheuer-Andi,

wie der Spiegel meldet, wird niemand für Sie in den Bundestag nachrücken. Da scheinen die Fußstapfen wohl einfach zu groß zu sein.

Die Besten gehen immer zu früh …

Weiß Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Vom Feeling her

Es hat keinen Sinn, vor seinen Gefühlen wegzulaufen. Man muss sich schon auch mal hinter einem Baum verstecken und warten, dass die das nicht merken und an einem vorbeiziehen, sonst bringt das ja alles nichts.

Loreen Bauer

 Mitgehört im Zug

»Prostitution ist das älteste Gewerbe der Welt!« – »Ja, aber das muss es ja nicht bleiben.«

Karl Franz

 Konsequent

Die Welt steckt in der Spermakrise. Anzahl und Qualität der wuseligen Eileiter-Flitzer nehmen rapide ab. Schon in wenigen Jahren könnten Männer ihre Zeugungsfähigkeit vollständig verlieren. Grund hierfür sind die Verkaufsschlager aus den Laboren westlicher Großkonzerne. Diese Produkte machen den Schädling platt, das Plastik weich und das Braterlebnis fettfrei und wundersam. Erfunden wurden diese chemischen Erfolgsverbindungen von – Überraschung – Y-Chromosom-Trägern. Toll, dass sich Männer am Ende doch an der Empfängnisverhütung beteiligen.

Teresa Habild

 100 % Maxx Dad Pow(d)er

Als leidenschaftlicher Kraftsportler wünsche ich mir, dass meine Asche eines Tages in einer dieser riesigen Proteinpulverdosen aufbewahrt wird. Auf dem Kaminsims stehend, soll sie an mich erinnern. Und meinen Nachkommen irgendwann einen köstlichen Shake bieten.

Leo Riegel

 Finanz-Blues

Wenn ich bei meiner langjährigen Hausbank anrufe, meldet sich immer und ausnahmslos eine Raiffeisenstimme.

Theobald Fuchs

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
27.04.2024 Schwerin, Zenit Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
28.04.2024 Lübeck, Kolosseum Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
29.04.2024 Berlin, Berliner Ensemble Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
30.04.2024 Hamburg, Kampnagel Martin Sonneborn mit Sibylle Berg