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Abschiedsgespräche mit Bundespräsident Joachim Gauck (6)

Heute: "Arbeit"

TITANIC: Monsieur le Président, bonsoir!

Gauck: Ich spreche kein Französisch.

TITANIC: Pardon?

Gauck: Habe ich nie gelesen.

TITANIC: Pas de problème!

Gauck: Geht es Ihnen heute nicht gut? Sie können gerne wann anders wiederkommen. Oder auch gar nicht.

TITANIC: Nein, alles bestens. Wir möchten mit Ihnen über die Wirtschaft in unserem, vor allem ja aber Ihrem Land sprechen. Das Statistische Bundesamt hat jüngst verkündet, die Zahl der Erwerbstätigen sei so hoch wie noch nie seit der Wiedervereinigung. Zählen Sie sich eigentlich zu den Beschäftigten oder den Arbeitslosen?

Gauck: Na, hören Sie mal, ich bin Bundespräsident! Das ist eine ehrliche Arbeit!

TITANIC: Sie fläzen hier doch nur auf der Couch und palavern über Gott und die Welt.

Gauck: Sie machen doch nichts anderes!

TITANIC: Touché!

Gauck: Was?

TITANIC: Haben Sie früher mal gearbeitet?

Gauck: Ich habe Theologie studiert! Ein Heidengeschäft, das eine Menge Selbstdisziplin und...

TITANIC: Aber Sie wollen doch nicht ernsthaft behaupten...

Gauck: Wenn Sie mich mal...

TITANIC: ...daß so ein Theologiestudium ein sinnvoller...

Gauck: ...ausreden lassen würden, dann...

TITANIC: ...Beitrag zum Gemeinwesen ist.

Gauck: ...könnte ich Ihnen vielleicht...

TITANIC: Befürworten Sie ein staatlich finanziertes, bedingungsloses Grundeinkommen?

Gauck: Ich selbst lebe jedenfalls ganz gut davon.

TITANIC: Träumen Sie von einer Welt, in der sich Roboter um alles kümmern und kein Mensch mehr schuften muss?

Gauck: Na ja, mir ist es im Grunde egal, ob Maschinen oder Menschen für mich arbeiten. Außerdem verstehe ich nicht, weshalb so viele Bürger Angst davor haben, ihren Arbeitsplatz zu verlieren. Ich bin meinen ja auch bald los und stelle mich nicht so an, bloß weil ich dann nur noch vom Ehrensold leben soll.

TITANIC: Mit Verlaub: Der Ehrensold wurde erst vor vier Jahren von 199 999 Euro auf 217 000 Euro pro Jahr erhöht.

Gauck: Der Mindestlohn ja aber kürzlich auch. Um 34 Cent! Pro Stunde! Das sind gut 700 Euro mehr am Jahresende!

TITANIC: Sie wollen aber Ehrensold und Mindestlohn nicht miteinander vergleichen. Für eines von beiden muß man doch was tun.

Gauck: Ich will Ihnen ein Gleichnis mit Worten malen: Stellen Sie sich vor, man würde mir meinen Lebensstil von heute auf morgen nehmen! Ich fiele in ein tiefes, düsteres Loch. Es würde Jahre dauern, bis meine Augen sich an die Dunkelheit gewöhnt hätten. Ein erbärmliches, hilfloses Häufchen Gauck wäre ich. Keine aufrichtige Menschenseele ertrüge diesen Anblick! Wenn Sie aber jemandem, der seit Ewigkeiten da unten haust, ein Streichholz runterwerfen, kann der sich für ein paar Sekunden durchaus an dessen Licht erfreuen. "Une goutte de lumière vaut mieux à donner ou à recevoir qu'un océan d'obscurités" – das ist von Joseph Joubert, der war Franzose!

TITANIC: Wow, Herr Gauck, vielen Dank für alles, was wir schon von Ihnen lernen durften.

Gauck: Gleichfalls! Wie Sie gehört haben, spreche ich dank Ihnen sogar schon ein bißchen Französisch!

TITANIC: Respekt! Wir müssen jetzt leider wieder zurück ins Loch! Au revoir!

Gauck: Renault!

Kategorie: Allgemein



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Briefe an die Leser

 Bild.de!

»Springer hatte im Januar bundesweit für Entsetzen gesorgt«, zwischentiteltest Du mit einem Mal überraschend selbstreferenziell. Und schriebst weiter: »Nach der Enthüllung des Potsdamer ›Remigrations‹-Treffens von AfD-Politikern und Rechtsextremisten postete Springer: ›Wir werden Ausländer zurückführen. Millionenfach. Das ist kein Geheimnis. Das ist ein Versprechen.‹« Und: »In Jüterbog wetterte Springer jetzt gegen ›dahergelaufene Messermänner‹ und ›Geld für Radwege in Peru‹«.

Dass es in dem Artikel gar nicht um Dich bzw. den hinter Dir stehenden Arschverlag geht, sondern lediglich der Brandenburger AfD-Vorsitzende René Springer zitiert wird, fällt da kaum auf!

Zumindest nicht Titanic

 Vielen Dank, Claudia Schiffer!

Vielen Dank, Claudia Schiffer!

Die Bunte zitiert Sie mit der Aussage: »Um zu überleben, muss man gesund sein, und wenn man am gesündesten ist, sieht man einfach auch am jüngsten aus!« Gut, dass Sie diese Erkenntnis an uns weitergeben!

Geht jetzt zur Sicherheit bei jeder neuen Falte, Cellulitedelle und grauen Strähne zum Arzt:

Ihre greise Redaktion der Titanic

 Prophetisch, »Antenne Thüringen«?

Oder wie sollen wir den Song verstehen, den Du direkt nach der von Dir live übertragenen Diskussion zwischen Mario Voigt und Björn Höcke eingespielt hast? Zwar hat der Thüringer CDU-Fraktionschef Höckes Angebot einer Zusammenarbeit nach der Wahl ausgeschlagen. Aber es wettet ja so manche/r darauf, dass die Union je nach Wahlergebnis doch noch machthungrig einknickt. Du jedenfalls lässt im Anschluss den Musiker Cyril mit seinem Remake des Siebziger-Lieds »Stumblin’ in« zu Wort kommen: »Our love is alive / I’ve fallen for you / Whatever you do / Cause, baby, you’ve shown me so many things that I never knew / Whatever it takes / Baby, I’ll do it for you / Whatever you need / Baby, you got it from me.« Wenn das nicht mal eine Hymne auf eine blau-schwarze Koalition ist!

Hätte sich dann doch eher »Highway to Hell« gewünscht: Titanic

 Hey, »Dyn Sports«!

Bitte für zukünftige Moderationen unbedingt merken: Die Lage eines Basketballers, der nach einem Sturz »alle Viere von sich streckt«, ist alles Mögliche, aber bestimmt nicht »kafkaesk«. Sagst Du das bitte nie wieder?

Fleht Titanic

 Warum, Internet?

Täglich ermöglichst Du Meldungen wie diese: »›Problematisch‹: Autofahrern droht Spritpreis-Hammer – ADAC beobachtet Teuer-Trend« (infranken.de).

Warum greifst Du da nicht ein? Du kennst doch jene Unsichtbar-Hand, die alles zum Kapitalismus-Besten regelt? Du weißt doch selbst davon zu berichten, dass Millionen Auto-Süchtige mit Dauer-Brummbrumm in ihren Monster-Karren Städte und Länder terrorisieren und zum Klima-Garaus beitragen? Und eine Lobby-Organisation für Immer-Mehr-Verbrauch Höher-Preise erst verursacht?

Wo genau ist eigentlich das Verständlich-Problem?

Rätselt Deine alte Skeptisch-Tante Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Frage an die Brutschmarotzer-Ornithologie

Gibt es Kuckucke, die derart hinterhältig sind, dass sie ihre Eier anderen Kuckucken unterjubeln, damit die dann fremde Eier in fremde Nester legen?

Jürgen Miedl

 Empfehlung für die Generation Burnout

Als eine günstige Methode für Stressabbau kann der Erwerb einer Katzentoilette – auch ohne zugehöriges Tier – mit Streu und Siebschaufel den Betroffenen Abhilfe verschaffen: Durch tägliches Kämmen der Streu beginnt nach wenigen Tagen der entspannende Eintritt des Kat-Zengarteneffekts.

Paulaner

 Mitgehört im Zug

»Prostitution ist das älteste Gewerbe der Welt!« – »Ja, aber das muss es ja nicht bleiben.«

Karl Franz

 Spielregeln

Am Ende einer Mensch-ärgere-dich-nicht-Partie fragt der demente Herr, ob er erst eine Sechs würfeln muss, wenn er zum Klo will.

Miriam Wurster

 Dual Use

Seit ich meine In-Ear-Kopfhörer zugleich zum Musikhören und als Wattestäbchen verwende, stört es mich gar nicht mehr, wenn beim Herausnehmen der Ohrstöpsel in der Bahn getrocknete Schmalzbröckelchen rauspurzeln.

Ingo Krämer

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
27.04.2024 Schwerin, Zenit Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
28.04.2024 Lübeck, Kolosseum Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
29.04.2024 Berlin, Berliner Ensemble Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
30.04.2024 Hamburg, Kampnagel Martin Sonneborn mit Sibylle Berg