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Versager der Geschichte (V)

Geboren wurde Karl May 1842, und zwar (nach eigener Angabe) in der kurdisch-skipetarischen Hauptstadt Sioux-City bzw. natürlich im Karl-May-Geburtshaus im sächsischen Ernstthal. Schon als Kind erwies sich sein mangelndes episches Talent: So berichtete der kleine Karl seinen Eltern beim Abendessen stundenlang vom Schulunterricht, bis er sich mit seinen angeblich "hervorragenden Leistungen" in den Fächern Goldwaschen, Priemen und Spucknapfspucken verdächtig machte – schnell kam raus, daß der feine Sohnemann überhaupt nicht in der Schule gewesen war! Zur Strafe bekam Karl den Schnurrbart langgezogen und wurde für eine halbe Stunde in den Fahrradschuppen gesperrt, wo er den "Schatz im Silbersee" schrieb. In den folgenden Jahren schuf Karl May schier unzählige Helden, die bis heute (leider) in der kollektiven Erinnerung weiterleben: Old Shatterhand, Pierre Brice, Tom Sawyer, Winnetou, Winnetou II, Kara Ben Kingsley, der betrunkene Alte aus dem Saloon, die dicke Squaw und das lustige Eichhörnchen, das immer der Nuß nachläuft. Karl Mays Oeuvre blockiert heute bis zu 75% der Regalmeter in Dorfbüchereien. Peinlich: Im Dritten Reich holte Adolf Hitler persönlich eine versehentlich der Bücherverbrennung zum Opfer gefallene Ausgabe von "Nscho-tschi und die Tschu-Tschu-Bahn" aus dem Feuer, weil er unbedingt wissen wollte, ob Nscho-tschi am Ende den Zug noch erwischt.
Karl May starb 1912. In seinen letzten Lebensjahren wurde er Pazifist und Friedensforscher, Ergebnis: Erster Weltkrieg (ab 1914). Bereits letzte Woche wäre Karl May 170 Jahre alt geworden. Nicht einmal für einen pünktlichen Würdigungsartikel hat's gereicht. Ein echter Versager! 

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Versager der Geschichte (IV)

Heute vor 25 Jahren wäre Andy Warhol 58 Jahre, 6 Monate und 16 Tage alt geworden, wenn er nicht just an jenem Tag verstorben wäre. So ging das bei ihm ein Leben lang: Wäre. Würde. Hätte können. Der Sohn russischstämmiger Eltern hatte z.B. den klangvollen Geburtsnamen Andrejewitsch Nepomukskaja Warholakowskinski mitbekommen, verstümmelte ihn jedoch zur Unkenntlichkeit, weil er sich so bessere Chancen auf eine Stelle als Filialleiter im Einzelhandel ausrechnete. Die bleiche Sonnenbrillenschlange mit dem merkwürdig verklemmten Benehmen scheiterte aber schon im Vorstellungsgespräch, mußte zur Strafe Künstler werden, weil da noch Ausbildungsplätze frei waren. An seiner Leidenschaft für die Dinge des täglichen Bedarfs hielt er trotzdem fest, ging in jeder freien Minute einkaufen (z.B. Dosensuppen, Scheuerschwämme, Bananen). Was er allerdings daheim malte, sah einfach lachhaft aus: keine Spur von künstlerischem Genie und expressiver Originalität! Alles wirkte einfach nur wie schlecht abgepaust und billig zusammenkopiert. So sattelte der Jüngling mit dem schlecht gefärbten Haar und der Problemhaut bald auf Druckgrafik und Werbung um, wollte sich unauffällig durch den Rest seines Lebens schlängeln. Statt dessen aber: Weltruhm, Plattendesigns für die größten Bands des Planeten, jede Nacht Koks- und Champagnerparty im Studio 54 mit Marylin Monroe, Truman Capote sowie Mick und Bianca Jagger. Was für ein verschissenes Leben.

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Versager der Geschichte (III)

Seit sechzig Jahren (in Worten: 60) sitzt sie nun schon auf dem Thron und verstopft die britische Monarchie: Queen Elizabeth II. Die zäheste aller Krampfhennen hat von ihrer Mutter (Queen Mum) die Unverwüstlichkeit geerbt, aber so etwas Grundsympathisches wie deren Ginsüffeltum sich nie angeeignet. Bieder, blaß und triefend vor Deppenwürde stinkt sie gegenüber allen ihren Vorgängen auf dem hochsubventionierten Monarchensessel ab: Nicht einen einzigen Lebensabschnittspartner hat sie aufs Schafott gebracht – und sollte sie doch je ein Mitglied ihres Boulevardfressenhofstaates beseitigt haben, dann geschah das gemäß ihres Schoßhündchengemüts: unauffällig und ohne Respekt für die spektakuläre Mörderhistorie ihres Amtes. Auch in Sachen Folter blieb sie stets eine Null – sieht man einmal davon ab, daß sie die Öffentlichkeit mit den einzigen Gestalten foltert, die noch schlimmer sind als sie: ihrer Familie. Der früh vergreiste Trottelgatte, der schamlose wie peinliche Sohn mit der Goofy-Visage... Und erst die Enkel: die fickrige Pub-Nase, der debile Vorzeige-Schwiegersohn. Von dem angeheirateten Genmüll mal ganz zu schweigen! Ihre Zähigkeit und die Brut, die sie mal hinterlassen wird, wird ihre Schreckensherrschaft noch auf Jahre hinaus sichern. Glückwunsch!

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Versager der Geschichte (II)

Geboren wurde Friedrich II. heute vor 300 Jahren in Berlin als "Friedrich der Große" bzw. "der Alte Fritz". Auf den Thron kam er nicht zuletzt, weil seine älteren Geschwister alle rechtzeitig tot waren. Aber ihm fehlte die Härte, statt dessen: Verachtung für den dominanten Vater und weibische Hobbys wie Flötenspiel (freiwillig!). Nach einem Fluchtversuch wird sein bester Freund hingerichtet, Fritz unternimmt dagegen nix und holt sich so eines seiner zahlreichen "Traumata" (Die Zeit). Wird eingesperrt und später verheiratet, bleibt aber kinderlos wg. schwul bzw. Tripper. Mit 27 – andere Berühmtheiten sind dann so gnädig zu sterben – schreibt er den "Antimachiavell", offensichtlich ein Kochbuch ("Welchʼ ein Unterschied zwischen diesen Neapolitanern und Lothringern"). Wird ihm als König, der er später ist, aber alles zu langweilig. Überfällt Schlesien, überfällt noch mal Schlesien, und dann noch mal, damit er es endlich behalten kann. Peinlich! Alsbald: Stetes Irrlichtern zwischen "aufgeklärtem Absolutismus" (das haben Historiker erfunden) und "Judenverfolgung" (das wahrscheins nicht), zwischen Kriegsphantasien und Kartoffelbefehlen. Was bleibt? Preußen gibt's nicht mehr, Schlesien gehört den Polen und Friedrich sitzt, von Tauben bekackt, auf einem Pferd in Berlin. Tolle Bilanz!

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Versager der Geschichte (I)

Am heutigen Freitag wäre Jeanne d'Arc 600 Jahre alt geworden. Während Altersgenossen wie Reinhard III. von Hanau (*22.04.1412) völlig in Vergessenheit geraten sind, ging das geisteskranke Franzosenflittchen als "Jungfrau von Orléans" in die Geschichtsbücher ein, von Künstlern verherrlicht und gar zur "Heiligen Johanna der Schlachthöfe" verklärt – wahrscheinlich in Bewunderung ihrer außergewöhnlich brutalen Kriegsführung. Denn ohne ihr Zutun hätte der Hundertjährige Krieg nur halb so lange gedauert (58 Jahre). Mit gerade einmal 17 Jahren – ein Alter, in dem ihre Mitschülerinnen noch mit Holzpuppen und Pestratten spielten – gründete sie einen Escortservice am französischen Hof und ließ den Dauphin an ihren »Visionen« teilhaben. Zum Dank wurde Frl. d'Arc in eine speckige Rüstung gesteckt und zur Führerin einer debilen Freischärlertruppe gemacht. Nachdem sich tatsächlich einige Erfolge eingestellt hatten (Zigeuner verscheucht, einem Kleinkind Bonbons geraubt), schlug Jeanne d'Arc Karl dem Siebten vor, endlich in die Hauptstadt vorzudringen und sich den Engländern zu stellen. Da sie aber bereits zu verrückt zum Argumentieren geworden war, ließ der König sie verhaften. Unter anderem wegen Dämonenanbetung, Alraunenzauberei und Cross-Dressing wurde Jeanne d'Arc am 30. Mai 1431 – viel zu spät – verbrannt. Heute ist sie die Schutzpatronin der Frösche, der Hörspielkassetten und der Schizophrenen.

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Aktuelle Startcartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Könnte es sein, »ARD-Deutschlandtrend«,

dass Dein Umfrageergebnis »Mehrheit sieht den Frieden in Europa bedroht« damit zusammenhängt, dass seit über zwei Jahren ein Krieg in Europa stattfindet?

Nur so eine Vermutung von Titanic

 Ganz schön kontrovers, James Smith,

was Du als Mitglied der britischen Band Yard Act da im Interview mit laut.de vom Stapel gelassen hast. Das zu Werbezwecken geteilte Zitat »Ich feiere nicht jedes Cure-Album« hat uns jedenfalls so aufgewühlt, dass wir gar nicht erst weitergelesen haben.

Wir mögen uns nicht ausmalen, zu was für heftigen Aussagen Du Dich noch hast hinreißen lassen!

Findet, dass Provokation auch ihre Grenzen haben muss: Titanic

 Recht haben Sie, Uli Wickert (81)!

Recht haben Sie, Uli Wickert (81)!

Die Frage, weshalb Joe Biden in seinem hohen Alter noch mal für das Präsidentenamt kandidiert, anstatt sich zur Ruhe zu setzen, kommentieren Sie so: »Warum muss man eigentlich loslassen? Wenn man etwas gerne macht, wenn man für etwas lebt, dann macht man halt weiter, soweit man kann. Ich schreibe meine Bücher, weil es mir Spaß macht und weil ich nicht Golf spielen kann. Und irgendwie muss ich mich ja beschäftigen.«

Daran haben wir, Wickert, natürlich nicht gedacht, dass der sogenannte mächtigste Mann der Welt womöglich einfach keine Lust hat, aufzuhören, auch wenn er vielleicht nicht mehr ganz auf der Höhe ist. Dass ihn das Regieren schlicht bockt und ihm obendrein ein Hobby fehlt. Ja, warum sollte man einem alten Mann diese kleine Freude nehmen wollen!

Greifen Sie hin und wieder doch lieber zum Golfschläger statt zum Mikrofon, rät Titanic

 Ah, »Galileo«!

Über die Arbeit von Türsteher/innen berichtest Du: »Viele Frauen arbeiten sogar als Türsteherinnen«. Wir setzen noch einen drauf und behaupten: In dieser Branche sogar alle!

Schmeißen diese Erkenntnis einfach mal raus:

Deine Pointen-Bouncer von Titanic

 Bild.de!

»Springer hatte im Januar bundesweit für Entsetzen gesorgt«, zwischentiteltest Du mit einem Mal überraschend selbstreferenziell. Und schriebst weiter: »Nach der Enthüllung des Potsdamer ›Remigrations‹-Treffens von AfD-Politikern und Rechtsextremisten postete Springer: ›Wir werden Ausländer zurückführen. Millionenfach. Das ist kein Geheimnis. Das ist ein Versprechen.‹« Und: »In Jüterbog wetterte Springer jetzt gegen ›dahergelaufene Messermänner‹ und ›Geld für Radwege in Peru‹«.

Dass es in dem Artikel gar nicht um Dich bzw. den hinter Dir stehenden Arschverlag geht, sondern lediglich der Brandenburger AfD-Vorsitzende René Springer zitiert wird, fällt da kaum auf!

Zumindest nicht Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Dual Use

Seit ich meine In-Ear-Kopfhörer zugleich zum Musikhören und als Wattestäbchen verwende, stört es mich gar nicht mehr, wenn beim Herausnehmen der Ohrstöpsel in der Bahn getrocknete Schmalzbröckelchen rauspurzeln.

Ingo Krämer

 Back to Metal

Wer billig kauft, kauft dreimal: Gerade ist mir beim zweiten Sparschäler innerhalb von 14 Tagen die bewegliche Klinge aus ihrer Plastikaufhängung gebrochen. Wer Sparschäler aus Kunststoff kauft, spart also am falschen Ende, nämlich am oberen!

Mark-Stefan Tietze

 Finanz-Blues

Wenn ich bei meiner langjährigen Hausbank anrufe, meldet sich immer und ausnahmslos eine Raiffeisenstimme.

Theobald Fuchs

 100 % Maxx Dad Pow(d)er

Als leidenschaftlicher Kraftsportler wünsche ich mir, dass meine Asche eines Tages in einer dieser riesigen Proteinpulverdosen aufbewahrt wird. Auf dem Kaminsims stehend, soll sie an mich erinnern. Und meinen Nachkommen irgendwann einen köstlichen Shake bieten.

Leo Riegel

 Frage an die Brutschmarotzer-Ornithologie

Gibt es Kuckucke, die derart hinterhältig sind, dass sie ihre Eier anderen Kuckucken unterjubeln, damit die dann fremde Eier in fremde Nester legen?

Jürgen Miedl

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
02.05.2024 Dresden, Schauburg Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
03.05.2024 Mettingen, Schultenhof Thomas Gsella
03.05.2024 Stuttgart, Im Wizemann Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
04.05.2024 Gütersloh, Die Weberei Thomas Gsella