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Versager der Geschichte (XII)

Seit fünfzig Jahren ist sie so tot wie die Augen von Sonya Kraus: Marilyn Monroe. Ach, hätte sie doch länger gelebt! Wäre sie doch unwürdig gealtert, hätte sie sich mit Tonnen Schminke und wagemutigen OPs an die Reste ihrer Schönheit geklammert und mit vollalkoholisierten Talkshow-Auftritten den Ruf heimlicher Intelligenz zerstört! Man müßte heute nicht ihre Lebensgeschichte und die langweiligen Erlebnisse irgendwelcher Leute, die sie mal fotografieren oder ihr die Tabletten bringen durften, zum abertausendstenmal hören. Es blieben einem die ganzen Doubles erspart, die Lindsay Lohans, Christina Aguileras, Veronica Ferres', die ihren Mangel an Ausstrahlung mit schmarotzter Fünfziger Jahre-Erotik zu überspielen versuchen. Und sind wir doch mal ehrlich: Soo toll war die Monroe auch nicht. Eine Arbeitsmoral wie Silvana Koch-Mehrin, ein Talent zur Partnerwahl wie Nadja Drygalla – und neben Tony Curtis in Frauenklamotten sexy zu wirken, gelänge womöglich sogar Heidi Klum. Obwohl... 

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Versager der Geschichte (XI)

Heute würde der Star-Ökonom Milton Friedman seinen 100. Geburtstag feiern, hätte die Nachfrage von Gevatter Tod nicht schon 2006 das Angebot an Friedmans Leben weit überstiegen. Damit dürfte der Marktliberale gerechnet haben, wiewohl das Kalkulieren sonst nicht seine Stärke war: 1912 wurde der Liberalradikale trotz Widerstands gegen so viel staatliche Bevormundung kurz nach der Geburt eingebürgert, begann nach einem Zahlendreher bereits 1908 zu studieren. 1944: Zyklustage falsch abgezählt, Frau schwanger. 1975 verlor er im Eckenrechnen gegen Pinochet und mußte dessen Wirtschaftsberater werden.

Friedman propagierte die totale Marktfreiheit; er wollte sonntags Fernsehgeräte und Drogen beim Gemüsehändler kaufen, Sklaven bei Obi und dem Notenbankchef den Schneid ab. Zwischenzeitlich war er stolzes Mitglied eines besonders freizügigen Stricher-Rings ("Chicago Boys"). Sternstunden im Leben des liberalmarktigen Ökonomen: der Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften und ein zweiter Platz beim Marcel-Reich-Ranicki-Ähnlichkeitswettbewerb, obwohl er als Michail Gorbatschow angetreten war. Freiheit war sein Lebensthema, auch und gerade die, sich wie eine entfesselte Pottsau zu benehmen. Das Erbe Friedmans lebt weiter. Erweisen Sie ihm die Ehre und tanzen Sie auf seinem Grab (bei "Spiegel online" nach dem Weg fragen, die schreiben, er würde sich dort regelmäßig umdrehen).

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Versager der Geschichte (X)

Heute wäre Josef Neckermann, Erfinder der Quelle-Shops und des Beate Uhse-Versandkatalogs, 100 Jahre alt geworden, hätte ihn der Teufel nicht vor 25 Jahren bestellt. Natürlich kam es zu Lieferschwierigkeiten, wurde Neckermann erst fünf Jahre danach in die Versandkiste gesteckt. Neckermann war nicht nur Pionier der Ramschüberlandverschickung, somit wichtigster Kopf des sogenannten "Wirtschaftsplunders" der fünfziger Jahre, sondern führte besonders den Arschlochsport Pferdequälen zu in Deutschland ungekannten Höhen. Deswegen ist er nun für die höllischen Stallungen zuständig. Es sollte sich also niemand wundern, wenn die apokalyptischen Reiter demnächst mit Traversale, Passage und Piaffe dahergeritten kommen.

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Versager der Geschichte (IX)

Heute vor 30 Jahren starb die Film- und Fernsehdiva Romy Schneider (bekannt aus TV Spielfilm). Mit ihrer Geburt am 23. September 1938 schloß sich eine Lücke, die ungefähr 200 000 Jahre bestanden hatte; bis dahin wurde Romy Schneider von ihren zahlreichen Fans aus aller Welt schmerzlich vermißt. Ihre späteren Schauspielkollegen Karlheinz Böhm, Michel Piccoli und Wolf Albach-Retty vertrieben sich die Zeit u.a. mit Durchhaltefilmen, Regisseur Ernst Marischka baute derweil das Set für Sissi I – III auf. Und dann war es endlich soweit: Unter Fanfarenklängen wurde Romy Schneider geboren und für ihre Darstellung der Tochter von Magda Schneider mit einer Goldenen Palme ausgezeichnet. Danach: Kindheit. Das Lieblingsspiel der kleinen Romy war Rommé, und schon mit 16 Jahren debütierte sie als frecher Backfisch in einer TV-Werbung der Schnellrestaurantkette Nordsee. Der Rest ist rasch erzählt: Weltkarriere, Frankreich, Verwechslung mit Sydne Rome, Schluß. Romy Schneider wurde ungefähr 43, ihre späteren Jahre verbrachte sie tot. In Erinnerung bleiben wird sie für ihre vielen Bestellungen beim Tele-Shopping. Friede ihrer Asche!

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Versager der Geschichte (VIII)

Wahnsinn! Ganz Deutschland feiert: Axel C. Springer wäre heute 100 Jahre alt geworden. Aber gottlob vorher schon: Bumm, Zack, Klappe zu, Affe tot, und zwar bereits 1985. Der halbseidene Schmierfink mit den wachsweichen Augen: Jahrzehntelang lebte er in Saus und Braus. Gnadenlos zockte er seine Opfer ab – Arme, Alte, geistig Behinderte! Warum hat Gott das zugelassen? Sind die denn alle total bescheuert?
Der ursprüngliche Lebensplan des Axel Caesium Springer: Der Zweite Weltkrieg hatte ihn zutiefst beeindruckt, nun wollte er unbedingt den Dritten Weltkrieg – und alles Leben auf dem Planeten Erde endgültig auslöschen. Sein düsteres Inzest-Geheimnis: Er scheiterte. Statt dessen: Bild-Zeitung gegründet, Frau gekauft, Sohn umgebracht – Bilanz eines restlos verpfuschten Lebens. Mit fünfzig dann der Schock: Irgendwer hatte ihm das Gehirn rausgenommen und kräftig in den Kopf "gemacht"! Waren es Mallorca-Aliens beim Nackt-Yoga? Schamlose Hartz-IV-Betrüger im Schmuddel-Hafturlaub? Irre Islamisten beim Bussel-Knutsch-Schmatz-Intimpiercing? Da fragt man sich als Rentner, wofür man eigentlich das ganze Leben gearbeitet hat.

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Versager der Geschichte (VII)

Heute vor 560 Jahren wurde Leonardo da Vinci geboren bzw. von seinen Eltern "erfunden". Schon als frühreifes Kind beschäftigte er sich ausgiebig mit "anatomischen Studien", die ihm statt der ersehnten Befriedigung eine Maulschelle nach der anderen bescherten. Später erfand der Universaldilettant allerlei unbrauchbares Zeugs wie die Flugspirale, die Unendlichkeitsmaschine und das sich selbst entzündende Feuerzeug. Somit war er der erste in einer langen Reihe verrückter Erfinder, die die Welt mit ihren Spleens und Marotten quälten, aber nie etwas Taugliches zustandebrachten.
Sich selbst bezeichnete der Größenwahnsinnige allerdings als Genie. So behauptete er, er habe "im Prinzip" das Auto, die Glühbirne und die MP3 erfunden. Ja klar! Deshalb mußten die auch ein paar hundert Jahre später alle noch einmal neu entwickelt werden, nämlich von wirklich guten Erfindern wie Thomas Alva Edison, Gottfried Daimler und Karlheinz Brandenburg vom Fraunhofer-Institut Erlangen. Lediglich als leidlich begabter Kunsthandwerker wird er im Gedächtnis bleiben. Seine doof schmunzelnde "Mona Lisa" zieht auch heute noch jede Menge gaffende Spießertouris in den Louvre, und sein "Da Vinci Code" gilt als singuläres Meisterwerk der realistischen Literatur, vor dem sich alle Welt zu Recht verneigt. Nie zuvor und später niemals wieder wurde die Geworfenheit der modernen Existenz so schonungslos, einfühlsam und farbig in einem derart packenden Plot dargestellt – mitreißend von der ersten bis zur letzten Seite.
Aber als Erfinder? Vergiß ihn!

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Versager der Geschichte (VI)

Jahaha Wernher von Braun, der legendäre Raketenforscher der Nazis! Wie dieser jämmerliche Wicht mit der Fußfehlstellung und den Schweinsäuglein diesen Ruf überhaupt erringen konnte, sollen die Historiker klären. Welch großartige Anlagen hatte der Mann! Eine adelige Herkunft, eine erlesene Erziehung – er nutzt sie, um Knallfrösche zu basteln, eine überteuerte Mondmission herbeizuphantasieren und sich beinahe von Hitler erschießen zu lassen. Was hat man dem Mann nicht alles gegeben! Zwangsarbeiter, geheime Labors, gestohlene Forschungsdaten, Geld ohne Ende! Eigentlich hätte so auch einem dressierten Frettchen die Vergeltungswaffe gelingen müssen - aber nichts hat getroffen von dem Mist, bei der Produktion kamen mehr ums Leben als beim Einsatz an der Front, die Alliierten lachten sich ins Fäustchen. Er arbeitete mit den schlimmsten der Schlimmen zusammen: Heinrich Himmler, John F. Kennedy, Walt Disney. Aber haben diese Superschurken irgendwie auf ihn abgefärbt, hat er von ihnen lernen können? Ach was! Seine schlimmsten Untaten: die Hochzeit mit seiner eigenen Cousine und eine siebenstellige Nazi-Mitgliedsnummer. Von Braun, eine Schande für die Wissenschaft, eine Schande für jeden anständigen SS-Mann; ein Nerd-Nazi, ein Kasperkopf im Weißkittel, Hitlers Clown Nummer eins.

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Aktuelle Startcartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Bild.de!

»Springer hatte im Januar bundesweit für Entsetzen gesorgt«, zwischentiteltest Du mit einem Mal überraschend selbstreferenziell. Und schriebst weiter: »Nach der Enthüllung des Potsdamer ›Remigrations‹-Treffens von AfD-Politikern und Rechtsextremisten postete Springer: ›Wir werden Ausländer zurückführen. Millionenfach. Das ist kein Geheimnis. Das ist ein Versprechen.‹« Und: »In Jüterbog wetterte Springer jetzt gegen ›dahergelaufene Messermänner‹ und ›Geld für Radwege in Peru‹«.

Dass es in dem Artikel gar nicht um Dich bzw. den hinter Dir stehenden Arschverlag geht, sondern lediglich der Brandenburger AfD-Vorsitzende René Springer zitiert wird, fällt da kaum auf!

Zumindest nicht Titanic

 Rrrrr, Jesus von Nazareth!

Rrrrr, Jesus von Nazareth!

Im andalusischen Sevilla hast Du eine Kontroverse ausgelöst, der Grund: Auf dem Plakat für das Spektakel »Semana Santa« (Karwoche) habest Du zu freizügig ausgesehen, zu erotisch, ja zu hot!

Tja, und wie wir das besagte Motiv anschauen, verschlägt es uns glatt die Sprache. Dieser sehnsüchtige Blick, der kaum bedeckte anmutige Körper! Da können wir nur flehentlich bitten: Jesus, führe uns nicht in Versuchung!

Deine Dir nur schwer widerstehenden Ungläubigen von der Titanic

 Gute Frage, liebe »Süddeutsche«!

»Warum haben wir so viele Dinge und horten ständig weiter? Und wie wird man diese Gier wieder los?« teast Du Dein Magazin an, dasselbe, das einzig und allein als werbefreundliches Vierfarb-Umfeld für teuren Schnickschnack da ist.

Aber löblich, dass Du dieses für Dich ja heißeste aller Eisen anpackst und im Heft empfiehlst: »Man kann dem Kaufimpuls besser widerstehen, wenn man einen Schritt zurücktritt und sich fragt: Wer will, dass ich das haben will?«

Und das weiß niemand besser als Du und die Impulskundschaft von Titanic

 Recht haben Sie, Uli Wickert (81)!

Recht haben Sie, Uli Wickert (81)!

Die Frage, weshalb Joe Biden in seinem hohen Alter noch mal für das Präsidentenamt kandidiert, anstatt sich zur Ruhe zu setzen, kommentieren Sie so: »Warum muss man eigentlich loslassen? Wenn man etwas gerne macht, wenn man für etwas lebt, dann macht man halt weiter, soweit man kann. Ich schreibe meine Bücher, weil es mir Spaß macht und weil ich nicht Golf spielen kann. Und irgendwie muss ich mich ja beschäftigen.«

Daran haben wir, Wickert, natürlich nicht gedacht, dass der sogenannte mächtigste Mann der Welt womöglich einfach keine Lust hat, aufzuhören, auch wenn er vielleicht nicht mehr ganz auf der Höhe ist. Dass ihn das Regieren schlicht bockt und ihm obendrein ein Hobby fehlt. Ja, warum sollte man einem alten Mann diese kleine Freude nehmen wollen!

Greifen Sie hin und wieder doch lieber zum Golfschläger statt zum Mikrofon, rät Titanic

 Könnte es sein, »ARD-Deutschlandtrend«,

dass Dein Umfrageergebnis »Mehrheit sieht den Frieden in Europa bedroht« damit zusammenhängt, dass seit über zwei Jahren ein Krieg in Europa stattfindet?

Nur so eine Vermutung von Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Spielregeln

Am Ende einer Mensch-ärgere-dich-nicht-Partie fragt der demente Herr, ob er erst eine Sechs würfeln muss, wenn er zum Klo will.

Miriam Wurster

 100 % Maxx Dad Pow(d)er

Als leidenschaftlicher Kraftsportler wünsche ich mir, dass meine Asche eines Tages in einer dieser riesigen Proteinpulverdosen aufbewahrt wird. Auf dem Kaminsims stehend, soll sie an mich erinnern. Und meinen Nachkommen irgendwann einen köstlichen Shake bieten.

Leo Riegel

 Dual Use

Seit ich meine In-Ear-Kopfhörer zugleich zum Musikhören und als Wattestäbchen verwende, stört es mich gar nicht mehr, wenn beim Herausnehmen der Ohrstöpsel in der Bahn getrocknete Schmalzbröckelchen rauspurzeln.

Ingo Krämer

 Citation needed

Neulich musste ich im Traum etwas bei Wikipedia nachschlagen. So ähnlich, wie unter »Trivia« oft Pub-Quiz-Wissen gesammelt wird, gab es da auf jeder Seite einen Abschnitt namens »Calia«, voll mit albernen und offensichtlich ausgedachten Zusatzinformationen. Dank Traum-Latinum wusste ich sofort: Na klar, »Calia« kommt von »Kohl«, das sind alles Verkohl-Facts! Ich wunderte mich noch, wo so ein Quatsch nun wieder herkommt, wusste beim Aufwachen aber gleich, unter welcher Kategorie ich das alles ins Traumtagebuch schreiben konnte.

Alexander Grupe

 Gute Nachricht:

Letzte Woche in der Therapie einen riesigen Durchbruch gehabt. Schlechte Nachricht: Blinddarm.

Laura Brinkmann

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
27.04.2024 Schwerin, Zenit Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
28.04.2024 Lübeck, Kolosseum Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
29.04.2024 Berlin, Berliner Ensemble Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
30.04.2024 Hamburg, Kampnagel Martin Sonneborn mit Sibylle Berg