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Versager der Geschichte (XX)

Vor fast auf den Tag genau 60 Jahren verstarb Deutschlands Literaturaushängeschild, The Last Großbürger Standing und Erfinder der dreifach quadrierten Hypotaxe, (Paul) Thomas Mann. Bereits in jungen Jahren sah der ständig vor sich hin kränkelnde Kaufmannssohn und Schulversager sich gezwungen, seine Seele in einem Pakt mit dem Teufel zu verkaufen, um überhaupt ein normales Leben als weltbekannter Autor mit Frau und Lustknaben bestreiten zu können. Dafür zahlte er einen hohen Preis: Der Teufel verwandelte alle seine Liebsten ausnahmslos in leblose Schriftsteller. Thomas Mann beeinflußte eine ganze Generation von bisexuellen Autoren, von Thomas Anders bis Thomas Gottschalk, sein Werk war Quell der Inspiration für Hochstapler wie Karl-Theodor zu Guttenberg und Günther Jauch und legte den Grundstein für eine ganze Flut von im höheren Bürgertum angesiedelten, zeitgenössischen Familienromanen wie "Die Geißens – Verfall einer Familie" oder der Gesellschaftssatire "Sturm der Liebe". Zeitlebens zerrissen von den Gegensätzen von Bürgertum und Kunst, ging der stets etwas jenseitig angehauchte Thomas Mann zuletzt und unerwartet einen gänzlich anderen Weg und starb. Er entschied sich auf einer Reise in Venedig den Schriftstellertod zu sterben und einer Sehnenscheidenentzündung zu erliegen. Noch heute wird Thomas Mann weltweit geschätzt, seinen Tod aber werden ihm viele wohl nie verzeihen.

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Versager der Geschichte (XIX)

Und jetzt auch noch Bastian Sick (50). Wegen dem seinem runden Geburtstag gestern, vor allem aber wegen dem seinem Rumgenerve mit falsch und richtig und so. Immer alle verbessern, aber selbst keinen schönen Satz schreiben können. Und dann der Name allein schon: Sick. Das nimmt echt langsam Überhand mit dem Englischen in der deutschen Sprache. Fand natürlich auch Sick, aber beim Namens Änderungs Center schauten sie nur verständnislos, obwohl oder gerade weil der kleine Streber sein Anliegen mit einer launigen Anekdote unterhaltsam aufzubereiten versuchte, herrje. Das war krank, aber nicht genug, um auch so zu heißen, entschied Wolf Tailor, der oberste Namens-Hüter von der örtlichen Center Filiale. So entstand sein, Sick's, Trauma.

Flashback: Bastian Sick wird vor genau 50 Jahren als Sohn von seinem Vater (einem Sprachraumpfleger) und als Sohn von seiner Mutter (einer D'englischlehrerin) in Lübeck, eines Ortes in Nord-Deutschland, geboren. Von klein auf wird an allem rumgemäkelt, freilich stets an eines hübschen Beispiels illustriert: Kinder können so grausam sein! Falsches Apostroph in der Buchstabensuppe: Tobsuchtsanfall, aber auf spielerische Art und Weise. Die Firma Kellogg's erreicht aus nämlichen Gründen eine geharnischte Reklamation samt pointierter Verbesserungsvorschläge, aber zum Glück werden deutschsprachige Faxe dort sofort geschreddert. Ein Mitschüler: "Willst Du die Hälfte von meinem Pausenbrot, schön mit Margarine beschmiert und dick mit Fleischsalat belegt?" Bastian Sick, hilfsbereit: "Es heißt natürlich korrekt 'meines Pausenbrotes'. Ich möchte dir deine Fehlleistung einmal anschaulich erläu---, aua, aua, aua, meines Schmerzes Ursache liegt in deiner Hände Ohrfeigen, so halte doch ein!" Die Ignoranz von dem Pöbel eben. Von einer Klassenfahrt nach Brighton schließlich kehrt Bastian schockiert zurück: Überall Anglizismen! Zuviele Kränkungen für dem kleinen Krämer seine Seele: Sick schwört sich selbst den Eid, fortan stets Schaden abzuwenden zu wollen vom deutschen Worte, hey, why not?

Der Mega-Erfolg gibt ihm recht: Un-Mengen verkaufter Bücher, World Record Auftritt im Olympiastadion ("größte Deutschstunde von der ganzen Welt!!!"), ein Mario Barth für Leute, die manchmal Zeitung lesen. Ein klassisches Eigentor unterläuft Sick allerdings mit dem Titel von seinem Bestseller "Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod." Richtig müßte es nämlich "Der Dativ ist des Genitivs Tod" heißen. Ganz schön peinlich für das erfolgsversaute Grinsgesicht, aber selbiges trotzdem voll so: weitergrins. Kleiner Personality Check von dem Typen: Sick ist totally selbstbegeistert, hat aber nur das Charisma von einem Karpfen, genauer: von einem Zwiebelfisch, deshalb ja auch der Name von der Kolumne. Große Literatur hat die Ablette nachweis- wie offensichtlich nie gelesen, immer nur Speisekarten ostdeutscher Imbiss'e auf der Suche nach dem falschen Punkt, Komma, Strich. Beflissene Kleinbürger in Multifunktionskleidung in Multifunktionshallen multimedial und unterhaltsam darüber belehren, wie man fehlerfrei mediokres Deutsch schreibt: die trostlose Bilanz von sein Leben. Am Ende des Tages muß man sich Basty S'ick trotz allem als eines glücklichen Menschens vorstellen. Das macht doch keinen Sinn!

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Versager der Geschichte (XVIII)

Vor fast genau 200 Jahren verstarb der Franzosenlümmel und Pornofan Donatien-Alphonse-Françoise, Marquis de Sade – Erfinder des Sadismus, der Sadellen und der Markisen – bei einer bizarren Sexorgie; rücklings nackt auf einen Holzbock gefesselt, die Geschlechtsteile verknotet, erstickt an heißem Kerzenwachs. Ironie seiner eigenen Biographie? Fangen wir ganz von vorne an: Geboren wurde der spätere Tortur-Literat als Sohn eines adeligen Peitschenhändlers und einer Hundedompteuse in Bondy, Frankreich. In seiner Kindheit interessierte er sich für Knotentechniken, quälte gerne Tiere, knebelte die Nachbarsmädchen und pikste sie endlos mit seinem Angelhaken – kurz: ein ganz normaler Junge.

Erstmals auffällig wurden seine speziellen erotischen Vorlieben in der Hochzeitsnacht, als es ihm trotz hingebungsvollen Bemühens seitens seiner Angetrauten nicht gelang, in Stimmung zu kommen; erst nachdem er seine schwerreiche Gattin über mehrere Stunden gedemütigt und sie dem Heer seiner stattlich gewachsenen Bediensteten zur Verfügung gestellt hatte, konnte er den Akt ein paar Minuten lang vollziehen, mit dem attraktiven Zimmermädchen, vor den Augen seiner Gattin. Machten sich da nicht erste Anzeichen einer Perversion bemerkbar? Es kam, wie es kommen mußte: De Sades angeheirateter Reichtum verschaffte ihm etwas zu viel Tagesfreizeit und damit die Gelegenheit, Romane und ähnlich lasterhaftes Zeug zu schreiben. "Zärtlichkeit" blieb de Sade dabei Zeit seines Lebens ein Fremdwort – die deutsche Sprache hatte er nie erlernt. In immer wildere Phantasien verstieg er sich, ließ seinen Worten schließlich auch Taten folgen und veröffentlichte seine schmutzigen Gedanken. Von besonnener Seite verhaftet und eingekerkert, nahm er dies nur zum Ansporn seine widerlichen Schriften bisweilen sogar ins grob Sexuelle abdriften zu lassen.

In den Wirren der oralen Revolution von 1789 konnte er der Gefangenschaft und seinen Häschern schließlich entkommen und widmete sich nun umso enthemmter der Ausgestaltung abgründigster Buchstabenorgien und Grammatikexzesse – sofern ihm die Bestrafung seiner zahlreichen unartigen Kurtisanen und die ausschweifenden Feiern gewaltsamer Wollust überhaupt die Zeit dazu ließen. Mit einigem Recht wurde er schließlich für den Rest seines Lebens in ein Irrenhaus verbracht, wo er als Opfer seiner eigenen Schriften nun seinerseits von den grausamen, nur notdürftig in Lack und Leder gehüllten Aufseherinnen bis zu seinem verstörenden Tod gefoltert und geschändet wurde. Auf daß sich sein abschreckendes Beispiel nicht wiederhole, sei die Lektüre seiner Werke der heranreifenden Jugend wärmstens ans Herz gelegt.

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Versager der Geschichte (XVII)

Der italienische Astrologe Galileo Galilei, der am vergangenen Wochenende seinen 450. Geburtstag wegen Totsein nicht feiern konnte, war ein Totalversager, ein Volltrottel, ein absolutes Opfer, das weiß mittlerweile jedes Kind. Die Gründe liegen auf der Hand, auf meiner Hand, denn dort liegt Galileos ausgedruckter Wikipedia-Eintrag. Der ist 37 Seiten lang, da sitzt man ja Stunden dran, fuck! Eigentlich muß man nur eines über den Typen wissen: Er glaubte allen Ernstes, unser Planet wäre eine Kugel! Ja, richtig gehört, 'ne Kugel, haha. Dabei ist die Straße vor meinem Haus völlig ebenerdig. Wenn Goleo recht hätte, müßte ja wohl alles total gewölbt sein, Straßen, Felder, Häuser, Mediamarkt, ihr wißt schon. Ist es halt aber nicht. Da hatte sich der Landsmann von Berlusconi mal so richtig verspekuliert. Hatte wahrscheinlich mit Korruption zu tun, oder Wichtigmachen. Aber der Mathe-Freak war ja auch blind, jedenfalls zeitweise, da passiert es schon mal, daß man das mit Scheibe oder Kugel nicht so richtig auf den Schirm kriegt, man sieht ja praktisch nichts. Also seid nicht zu streng mit dem Honk, der wurde schon genug gehatet in seinem Leben, verbrachte Jahre im Italo-Knast (Vergewaltigung an der Tagesordnung!), bekam sogar Hausarrest. Ey, und das als Erwachsener, geht's eigentlich noch?! Das Peinlichste kommt aber jetzt: Er wollte dann als Erfinder bigstylen, dachte wohl, er wäre 'ne Art Daniel Düsentrieb oder so. Und was brachte er an den Start? "Einen automatischen Tomatenpflücker, einen Taschenkamm, der auch als Eßbesteck verwendet werden konnte, und eine Art Vorläufer des Kugelschreibers" (steht original bei Wikipedia!). Im Ernst: Wer braucht denn so was, geht's noch bitterer? Heute moderiert er glaub ich auf Pro 7 diese behinderte Sendung, die immer nach den Simpsons läuft.

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Versager der Geschichte (XVI)

Gestern vor 180 Jahren wurde der schwedische Chemiker Alfred Nobel geboren, was rückblickend niemand gutheißen kann, der körperliche Unversehrtheit mehr schätzt als peinliche Preisreden. Sein erschütterndes Lebenswerk sprengt alle Dimensionen in die Luft, obwohl er bekennender Pazifist war, wie bigott ist das denn bitte? Als Kind mochte er Eisbomben und Minenspiel, als Greis hatte er die fehlzündende Idee, sein komplettes Erbe an Wissenschaft und Literatur zu verschenken, aber auch an Günter Grass. Dessen damit quersubventioniertes Spätwerk hat Alfred Nobel ebenso verschuldet wie Selbstmordanschläge in Tel Aviv, was sich kausal überlappt. Der sehr alte Schwede (180 Jahre, steht doch schon oben, Depp!) machte zeit seines Lebens mächtig Wirbel, danach aber auch noch, und wiederum danach auch. Wer ihn verteidigt, macht sich zum Advokaten von Elend, Zerstörung und "RTL Explosiv". Nobel erfand die entsetzlichen Onomatopoetika Kaboom!, Fetz! und Stockholm!, geht seit 1896 aber nicht mehr ans Telefon, wenn jemand kritische Fragen stellen will. Wer bei Google "Kollateralschaden nach Experiment mit Nitroglycerin" eingibt, erhält stattdessen 14 Millionen Einträge zu Alfred Nobel, aber was heißt hier stattdessen? Andererseits ist ja niemand so bescheuert, nämliches einzugeben, weshalb auch keiner mehr Alfred Nobel kennt, abgesehen von dem einmal im Jahr um seine ersprengten Millionen sich streitenden Haufen intriganter Profiteure und Explosionsgewinnler. Alles Liebe zum Geburtstag, Alfred.

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Versager der Geschichte (XV)

Gestern vor 25 Jahren verstarb 73-jährig nach langer Krankheit (73 Jahre) leider viel zu spät der überzeugte Metzgersohn und Adipositas-Fan Franz Josef Strauß, und zwar lustigerweise auf dem Weg zu einer Hirschjagd. Geschieht ihm nur recht, haben da nicht nur die Hirsche gedacht, sondern auch die Menschen; zumal Strauß nach Antlitz und Habitus von manchem (Politik-)Wissenschaftler eher den Schweineartigen (Suina) zugerechnet wurde. Er fraß mit Vorliebe Linke und Kommunisten, aber nicht mit Messer und Gabel, sondern mit Haut und Haaren, pfui Deibel. Vorher schrie er sie stundenlang zusammen, in einer archaischen Sprache, die niemand verstand. Genau deshalb machte der vorbestrafte Autoschieber groß Karriere: Minister für Atombomben, Minister für illegale Rüstungsgeschäfte, erst Starfighter-Affäre, dann Fibag-Affäre, dann Onkel-Aloys-Affäre, dann HS-30-Skandal, dann Spiegel-Affäre, dann seine Tagebücher im Stern.

FJS war begeisterter Bruchpilot, hat hunderte Menschenleben auf dem nicht vorhandenen Gewissen, ist aber selbst immer heile rausgekommen – vermutlich wegen seiner außergewöhnlichen Spezialpanzerung (Fett). Seine besten Freunde waren allesamt Diktatoren, und Strauß versorgte sie stets mit dem Allernötigsten. Kein Mensch ist eben NUR schlecht. Weiterer Pluspunkt: Im Dritten Reich hat er weniger gemordet als manch anderer, war meist damit beschäftigt, seinen Kameraden den Proviant wegzufressen. Später fand er dann eine Frau, die Unzucht mit Stiernacken aufgeschlossen gegenüberstand und ihm drei menschenartige Kinder gebar, in deren Physiognomie und Charakter er ungeniert bis heute weiterlebt. Anlagebetrug, Stimmenkauf und Steuerhinterziehung: Familientraditionen waren ihm stets heilig. 

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Versager der Geschichte (XIII und XIV)

50 Jahre ist es dieser Tage her, daß John F. Kennedy die Kubakrise versemmelte. Geheime Sowjet-Raketen, heiße karibische Nächte und die Menschheit am Rande des Dritten Weltkrieges: Was hätte ein begabter US-Präsident wie Nixon oder Bush junior aus diesem Stoff gemacht! Das Riesenbaby Kennedy hingegen zaudert herum, beruft erst einmal endlose Kabinettssitzungen ein und erörtert Maßnahmen wie "Seeblockade" und "bei der UNO petzen". Hätte er auf russischer Seite wenigstens einen furchteinflößenden Gegner gehabt, Stalin z.B. oder Zar Iwan den Nuklearen, dann wäre aus der Kuba-"Krise" evtl. noch etwas rauszuholen gewesen! Leider sitzt Nikita Chruschtschow im Kreml – ein rundlicher Softie mit Frauennamen, der höchstens mal beleidigt mit seinem Schuh auf Pulten herumklopft. Kennedy droht mit zittrigem Stimmchen eine "Invasion Kubas" an, Chruschtschow zieht ängstlich seine Raketen ab. Das Weltkriegs-Potential wird einzig vom Supermacho Fidel Castro erkannt, der Atombomben fliegen sehen will. Statt dessen: Friede, Freude, Weicheierkuchen. Kennedy begeht ein Jahr später Auftrags-Selbstmord, Chruschtschow läßt sich abwählen und wird DJ bei Radio Moskau. Castro lebt heute immer noch, raucht dreißig Zigarren am Tag, hat regelmäßig Sex im Freien und joggt in seinem Trainingsanzug zweimal pro Woche nach Puerto Rico rüber. So wird's gemacht, Ihr Hosenscheißer! 

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Aktuelle Startcartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Clever, »Brigitte«!

Du lockst mit der Überschrift »Fünf typische Probleme intelligenter Menschen«, und wir sind blöd genug, um draufzuklicken. Wir lernen, dass klug ist: wer mehr denkt, als er spricht, wer sich ungeschickt im Smalltalk anstellt, wer sich im Job schnell langweilt, wer sich mit Entscheidungen schwertut, wer bei Streit den Kürzeren zieht und wer ständig von Selbstzweifeln geplagt wird.

Frustriert stellen wir fest, dass eigentlich nichts von alledem auf uns zutrifft. Und als die Schwachköpfe, die wir nun einmal sind, trauen wir uns fast gar nicht, Dich, liebe Brigitte, zu fragen: Waren das jetzt nicht insgesamt sechs Probleme?

Ungezählte Grüße von Deiner Titanic

 Weiter so, uruguayischer Künstler Pablo Atchugarry!

Eine angeblich von Ihnen geschaffene Bronzeskulptur im englischen Cambridge soll an Prinz Philip erinnern, der dort von 1977 bis 2011 Kanzler der Universität war. Allerdings wird das Kunstwerk, das im Auftrag eines reichen Bauträgers angefertigt wurde, von vielen als verunglückt empfunden und zieht seit nunmehr zehn Jahren Spott auf sich.

Dass Sie mittlerweile die Urheberschaft leugnen, um Ihr Renommee als Künstler zu schützen, ist zwar verständlich, aber aus unserer Sicht völlig unnötig. Wenn sich das Konzept durchsetzt, lästige Promis, die uns über Jahrzehnte viel Zeit, Geld und Nerven gekostet haben, mit langlebigen Schrott-Monumenten zu schmähen, werden Sie sich vor Aufträgen bald kaum noch retten können. Und das Beste: Weil andere Großkopferte sich mit ihren Eskapaden zurückhalten würden, um nicht von Ihnen verewigt zu werden, sorgten Sie auch noch für Ruhe und gesellschaftlichen Frieden.

Hofft, dass dieser Vorschlag einen Stein ins Rollen bringt: Titanic

 Könnte es sein, »ARD-Deutschlandtrend«,

dass Dein Umfrageergebnis »Mehrheit sieht den Frieden in Europa bedroht« damit zusammenhängt, dass seit über zwei Jahren ein Krieg in Europa stattfindet?

Nur so eine Vermutung von Titanic

 Prophetisch, »Antenne Thüringen«?

Oder wie sollen wir den Song verstehen, den Du direkt nach der von Dir live übertragenen Diskussion zwischen Mario Voigt und Björn Höcke eingespielt hast? Zwar hat der Thüringer CDU-Fraktionschef Höckes Angebot einer Zusammenarbeit nach der Wahl ausgeschlagen. Aber es wettet ja so manche/r darauf, dass die Union je nach Wahlergebnis doch noch machthungrig einknickt. Du jedenfalls lässt im Anschluss den Musiker Cyril mit seinem Remake des Siebziger-Lieds »Stumblin’ in« zu Wort kommen: »Our love is alive / I’ve fallen for you / Whatever you do / Cause, baby, you’ve shown me so many things that I never knew / Whatever it takes / Baby, I’ll do it for you / Whatever you need / Baby, you got it from me.« Wenn das nicht mal eine Hymne auf eine blau-schwarze Koalition ist!

Hätte sich dann doch eher »Highway to Hell« gewünscht: Titanic

 Chillax, Friedrich Merz!

Sie sind Gegner der Cannabislegalisierung, insbesondere sorgen Sie sich um den Kinder- und Jugendschutz. Dennoch gaben Sie zu Protokoll, Sie hätten »einmal während der Schulzeit mal einen Zug dran getan«.

Das sollte Ihnen zu denken geben. Nicht wegen etwaiger Spätfolgen, sondern: Wenn ein Erzkonservativer aus dem Sauerland, der fürs Kiffen die Formulierung »einen Zug dran tun« wählt, schon in der Schulzeit – und trotz sehr wahrscheinlichem Mangel an coolen Freund/innen – an Gras kam, muss dann nicht so ziemlich jedes andere System besseren Jugendschutz garantieren?

Sinniert

Ihre Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Finanz-Blues

Wenn ich bei meiner langjährigen Hausbank anrufe, meldet sich immer und ausnahmslos eine Raiffeisenstimme.

Theobald Fuchs

 In Würde altern

Früher hätte mich der riesige Pickel mitten auf meinem Hals stark gestört. Heute trage ich den wohl niedlichsten ausgeprägten Adamsapfel, den die Welt je gesehen hat, mit großem Stolz ein paar Tage vor mir her.

Ronnie Zumbühl

 Citation needed

Neulich musste ich im Traum etwas bei Wikipedia nachschlagen. So ähnlich, wie unter »Trivia« oft Pub-Quiz-Wissen gesammelt wird, gab es da auf jeder Seite einen Abschnitt namens »Calia«, voll mit albernen und offensichtlich ausgedachten Zusatzinformationen. Dank Traum-Latinum wusste ich sofort: Na klar, »Calia« kommt von »Kohl«, das sind alles Verkohl-Facts! Ich wunderte mich noch, wo so ein Quatsch nun wieder herkommt, wusste beim Aufwachen aber gleich, unter welcher Kategorie ich das alles ins Traumtagebuch schreiben konnte.

Alexander Grupe

 Nicht lustig, bloß komisch

Während ich früher schon ein kleines bisschen stolz darauf war, aus einer Nation zu stammen, die mit Loriot und Heinz Erhardt wahre Zen-Meister der Selbstironie hervorgebracht hat, hinterfrage ich meine humoristische Herkunft aufgrund diverser Alltagserfahrungen jetzt immer öfter mit Gedanken wie diesem: Möchte ich den Rest meines Lebens wirklich in einem Land verbringen, in dem man während seiner Mittagspause in ein Café geht, das vor der Tür vollmundig mit »leckerem Hunde-Eis« wirbt, und auf seine Bestellung »Zwei Kugeln Labrador und eine Kugel Schnauzer« statt des fest eingeplanten Lachers ein »RAUS HIER!« entgegengebrüllt bekommt?

Patric Hemgesberg

 Back to Metal

Wer billig kauft, kauft dreimal: Gerade ist mir beim zweiten Sparschäler innerhalb von 14 Tagen die bewegliche Klinge aus ihrer Plastikaufhängung gebrochen. Wer Sparschäler aus Kunststoff kauft, spart also am falschen Ende, nämlich am oberen!

Mark-Stefan Tietze

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
28.04.2024 Lübeck, Kolosseum Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
29.04.2024 Berlin, Berliner Ensemble Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
30.04.2024 Hamburg, Kampnagel Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
30.04.2024 Hannover, TAK Ella Carina Werner