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Versager der Geschichte (XIX)

Und jetzt auch noch Bastian Sick (50). Wegen dem seinem runden Geburtstag gestern, vor allem aber wegen dem seinem Rumgenerve mit falsch und richtig und so. Immer alle verbessern, aber selbst keinen schönen Satz schreiben können. Und dann der Name allein schon: Sick. Das nimmt echt langsam Überhand mit dem Englischen in der deutschen Sprache. Fand natürlich auch Sick, aber beim Namens Änderungs Center schauten sie nur verständnislos, obwohl oder gerade weil der kleine Streber sein Anliegen mit einer launigen Anekdote unterhaltsam aufzubereiten versuchte, herrje. Das war krank, aber nicht genug, um auch so zu heißen, entschied Wolf Tailor, der oberste Namens-Hüter von der örtlichen Center Filiale. So entstand sein, Sick's, Trauma.

Flashback: Bastian Sick wird vor genau 50 Jahren als Sohn von seinem Vater (einem Sprachraumpfleger) und als Sohn von seiner Mutter (einer D'englischlehrerin) in Lübeck, eines Ortes in Nord-Deutschland, geboren. Von klein auf wird an allem rumgemäkelt, freilich stets an eines hübschen Beispiels illustriert: Kinder können so grausam sein! Falsches Apostroph in der Buchstabensuppe: Tobsuchtsanfall, aber auf spielerische Art und Weise. Die Firma Kellogg's erreicht aus nämlichen Gründen eine geharnischte Reklamation samt pointierter Verbesserungsvorschläge, aber zum Glück werden deutschsprachige Faxe dort sofort geschreddert. Ein Mitschüler: "Willst Du die Hälfte von meinem Pausenbrot, schön mit Margarine beschmiert und dick mit Fleischsalat belegt?" Bastian Sick, hilfsbereit: "Es heißt natürlich korrekt 'meines Pausenbrotes'. Ich möchte dir deine Fehlleistung einmal anschaulich erläu---, aua, aua, aua, meines Schmerzes Ursache liegt in deiner Hände Ohrfeigen, so halte doch ein!" Die Ignoranz von dem Pöbel eben. Von einer Klassenfahrt nach Brighton schließlich kehrt Bastian schockiert zurück: Überall Anglizismen! Zuviele Kränkungen für dem kleinen Krämer seine Seele: Sick schwört sich selbst den Eid, fortan stets Schaden abzuwenden zu wollen vom deutschen Worte, hey, why not?

Der Mega-Erfolg gibt ihm recht: Un-Mengen verkaufter Bücher, World Record Auftritt im Olympiastadion ("größte Deutschstunde von der ganzen Welt!!!"), ein Mario Barth für Leute, die manchmal Zeitung lesen. Ein klassisches Eigentor unterläuft Sick allerdings mit dem Titel von seinem Bestseller "Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod." Richtig müßte es nämlich "Der Dativ ist des Genitivs Tod" heißen. Ganz schön peinlich für das erfolgsversaute Grinsgesicht, aber selbiges trotzdem voll so: weitergrins. Kleiner Personality Check von dem Typen: Sick ist totally selbstbegeistert, hat aber nur das Charisma von einem Karpfen, genauer: von einem Zwiebelfisch, deshalb ja auch der Name von der Kolumne. Große Literatur hat die Ablette nachweis- wie offensichtlich nie gelesen, immer nur Speisekarten ostdeutscher Imbiss'e auf der Suche nach dem falschen Punkt, Komma, Strich. Beflissene Kleinbürger in Multifunktionskleidung in Multifunktionshallen multimedial und unterhaltsam darüber belehren, wie man fehlerfrei mediokres Deutsch schreibt: die trostlose Bilanz von sein Leben. Am Ende des Tages muß man sich Basty S'ick trotz allem als eines glücklichen Menschens vorstellen. Das macht doch keinen Sinn!

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Versager der Geschichte (XVIII)

Vor fast genau 200 Jahren verstarb der Franzosenlümmel und Pornofan Donatien-Alphonse-Françoise, Marquis de Sade – Erfinder des Sadismus, der Sadellen und der Markisen – bei einer bizarren Sexorgie; rücklings nackt auf einen Holzbock gefesselt, die Geschlechtsteile verknotet, erstickt an heißem Kerzenwachs. Ironie seiner eigenen Biographie? Fangen wir ganz von vorne an: Geboren wurde der spätere Tortur-Literat als Sohn eines adeligen Peitschenhändlers und einer Hundedompteuse in Bondy, Frankreich. In seiner Kindheit interessierte er sich für Knotentechniken, quälte gerne Tiere, knebelte die Nachbarsmädchen und pikste sie endlos mit seinem Angelhaken – kurz: ein ganz normaler Junge.

Erstmals auffällig wurden seine speziellen erotischen Vorlieben in der Hochzeitsnacht, als es ihm trotz hingebungsvollen Bemühens seitens seiner Angetrauten nicht gelang, in Stimmung zu kommen; erst nachdem er seine schwerreiche Gattin über mehrere Stunden gedemütigt und sie dem Heer seiner stattlich gewachsenen Bediensteten zur Verfügung gestellt hatte, konnte er den Akt ein paar Minuten lang vollziehen, mit dem attraktiven Zimmermädchen, vor den Augen seiner Gattin. Machten sich da nicht erste Anzeichen einer Perversion bemerkbar? Es kam, wie es kommen mußte: De Sades angeheirateter Reichtum verschaffte ihm etwas zu viel Tagesfreizeit und damit die Gelegenheit, Romane und ähnlich lasterhaftes Zeug zu schreiben. "Zärtlichkeit" blieb de Sade dabei Zeit seines Lebens ein Fremdwort – die deutsche Sprache hatte er nie erlernt. In immer wildere Phantasien verstieg er sich, ließ seinen Worten schließlich auch Taten folgen und veröffentlichte seine schmutzigen Gedanken. Von besonnener Seite verhaftet und eingekerkert, nahm er dies nur zum Ansporn seine widerlichen Schriften bisweilen sogar ins grob Sexuelle abdriften zu lassen.

In den Wirren der oralen Revolution von 1789 konnte er der Gefangenschaft und seinen Häschern schließlich entkommen und widmete sich nun umso enthemmter der Ausgestaltung abgründigster Buchstabenorgien und Grammatikexzesse – sofern ihm die Bestrafung seiner zahlreichen unartigen Kurtisanen und die ausschweifenden Feiern gewaltsamer Wollust überhaupt die Zeit dazu ließen. Mit einigem Recht wurde er schließlich für den Rest seines Lebens in ein Irrenhaus verbracht, wo er als Opfer seiner eigenen Schriften nun seinerseits von den grausamen, nur notdürftig in Lack und Leder gehüllten Aufseherinnen bis zu seinem verstörenden Tod gefoltert und geschändet wurde. Auf daß sich sein abschreckendes Beispiel nicht wiederhole, sei die Lektüre seiner Werke der heranreifenden Jugend wärmstens ans Herz gelegt.

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Versager der Geschichte (XVII)

Der italienische Astrologe Galileo Galilei, der am vergangenen Wochenende seinen 450. Geburtstag wegen Totsein nicht feiern konnte, war ein Totalversager, ein Volltrottel, ein absolutes Opfer, das weiß mittlerweile jedes Kind. Die Gründe liegen auf der Hand, auf meiner Hand, denn dort liegt Galileos ausgedruckter Wikipedia-Eintrag. Der ist 37 Seiten lang, da sitzt man ja Stunden dran, fuck! Eigentlich muß man nur eines über den Typen wissen: Er glaubte allen Ernstes, unser Planet wäre eine Kugel! Ja, richtig gehört, 'ne Kugel, haha. Dabei ist die Straße vor meinem Haus völlig ebenerdig. Wenn Goleo recht hätte, müßte ja wohl alles total gewölbt sein, Straßen, Felder, Häuser, Mediamarkt, ihr wißt schon. Ist es halt aber nicht. Da hatte sich der Landsmann von Berlusconi mal so richtig verspekuliert. Hatte wahrscheinlich mit Korruption zu tun, oder Wichtigmachen. Aber der Mathe-Freak war ja auch blind, jedenfalls zeitweise, da passiert es schon mal, daß man das mit Scheibe oder Kugel nicht so richtig auf den Schirm kriegt, man sieht ja praktisch nichts. Also seid nicht zu streng mit dem Honk, der wurde schon genug gehatet in seinem Leben, verbrachte Jahre im Italo-Knast (Vergewaltigung an der Tagesordnung!), bekam sogar Hausarrest. Ey, und das als Erwachsener, geht's eigentlich noch?! Das Peinlichste kommt aber jetzt: Er wollte dann als Erfinder bigstylen, dachte wohl, er wäre 'ne Art Daniel Düsentrieb oder so. Und was brachte er an den Start? "Einen automatischen Tomatenpflücker, einen Taschenkamm, der auch als Eßbesteck verwendet werden konnte, und eine Art Vorläufer des Kugelschreibers" (steht original bei Wikipedia!). Im Ernst: Wer braucht denn so was, geht's noch bitterer? Heute moderiert er glaub ich auf Pro 7 diese behinderte Sendung, die immer nach den Simpsons läuft.

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Versager der Geschichte (XVI)

Gestern vor 180 Jahren wurde der schwedische Chemiker Alfred Nobel geboren, was rückblickend niemand gutheißen kann, der körperliche Unversehrtheit mehr schätzt als peinliche Preisreden. Sein erschütterndes Lebenswerk sprengt alle Dimensionen in die Luft, obwohl er bekennender Pazifist war, wie bigott ist das denn bitte? Als Kind mochte er Eisbomben und Minenspiel, als Greis hatte er die fehlzündende Idee, sein komplettes Erbe an Wissenschaft und Literatur zu verschenken, aber auch an Günter Grass. Dessen damit quersubventioniertes Spätwerk hat Alfred Nobel ebenso verschuldet wie Selbstmordanschläge in Tel Aviv, was sich kausal überlappt. Der sehr alte Schwede (180 Jahre, steht doch schon oben, Depp!) machte zeit seines Lebens mächtig Wirbel, danach aber auch noch, und wiederum danach auch. Wer ihn verteidigt, macht sich zum Advokaten von Elend, Zerstörung und "RTL Explosiv". Nobel erfand die entsetzlichen Onomatopoetika Kaboom!, Fetz! und Stockholm!, geht seit 1896 aber nicht mehr ans Telefon, wenn jemand kritische Fragen stellen will. Wer bei Google "Kollateralschaden nach Experiment mit Nitroglycerin" eingibt, erhält stattdessen 14 Millionen Einträge zu Alfred Nobel, aber was heißt hier stattdessen? Andererseits ist ja niemand so bescheuert, nämliches einzugeben, weshalb auch keiner mehr Alfred Nobel kennt, abgesehen von dem einmal im Jahr um seine ersprengten Millionen sich streitenden Haufen intriganter Profiteure und Explosionsgewinnler. Alles Liebe zum Geburtstag, Alfred.

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Versager der Geschichte (XV)

Gestern vor 25 Jahren verstarb 73-jährig nach langer Krankheit (73 Jahre) leider viel zu spät der überzeugte Metzgersohn und Adipositas-Fan Franz Josef Strauß, und zwar lustigerweise auf dem Weg zu einer Hirschjagd. Geschieht ihm nur recht, haben da nicht nur die Hirsche gedacht, sondern auch die Menschen; zumal Strauß nach Antlitz und Habitus von manchem (Politik-)Wissenschaftler eher den Schweineartigen (Suina) zugerechnet wurde. Er fraß mit Vorliebe Linke und Kommunisten, aber nicht mit Messer und Gabel, sondern mit Haut und Haaren, pfui Deibel. Vorher schrie er sie stundenlang zusammen, in einer archaischen Sprache, die niemand verstand. Genau deshalb machte der vorbestrafte Autoschieber groß Karriere: Minister für Atombomben, Minister für illegale Rüstungsgeschäfte, erst Starfighter-Affäre, dann Fibag-Affäre, dann Onkel-Aloys-Affäre, dann HS-30-Skandal, dann Spiegel-Affäre, dann seine Tagebücher im Stern.

FJS war begeisterter Bruchpilot, hat hunderte Menschenleben auf dem nicht vorhandenen Gewissen, ist aber selbst immer heile rausgekommen – vermutlich wegen seiner außergewöhnlichen Spezialpanzerung (Fett). Seine besten Freunde waren allesamt Diktatoren, und Strauß versorgte sie stets mit dem Allernötigsten. Kein Mensch ist eben NUR schlecht. Weiterer Pluspunkt: Im Dritten Reich hat er weniger gemordet als manch anderer, war meist damit beschäftigt, seinen Kameraden den Proviant wegzufressen. Später fand er dann eine Frau, die Unzucht mit Stiernacken aufgeschlossen gegenüberstand und ihm drei menschenartige Kinder gebar, in deren Physiognomie und Charakter er ungeniert bis heute weiterlebt. Anlagebetrug, Stimmenkauf und Steuerhinterziehung: Familientraditionen waren ihm stets heilig. 

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Versager der Geschichte (XIII und XIV)

50 Jahre ist es dieser Tage her, daß John F. Kennedy die Kubakrise versemmelte. Geheime Sowjet-Raketen, heiße karibische Nächte und die Menschheit am Rande des Dritten Weltkrieges: Was hätte ein begabter US-Präsident wie Nixon oder Bush junior aus diesem Stoff gemacht! Das Riesenbaby Kennedy hingegen zaudert herum, beruft erst einmal endlose Kabinettssitzungen ein und erörtert Maßnahmen wie "Seeblockade" und "bei der UNO petzen". Hätte er auf russischer Seite wenigstens einen furchteinflößenden Gegner gehabt, Stalin z.B. oder Zar Iwan den Nuklearen, dann wäre aus der Kuba-"Krise" evtl. noch etwas rauszuholen gewesen! Leider sitzt Nikita Chruschtschow im Kreml – ein rundlicher Softie mit Frauennamen, der höchstens mal beleidigt mit seinem Schuh auf Pulten herumklopft. Kennedy droht mit zittrigem Stimmchen eine "Invasion Kubas" an, Chruschtschow zieht ängstlich seine Raketen ab. Das Weltkriegs-Potential wird einzig vom Supermacho Fidel Castro erkannt, der Atombomben fliegen sehen will. Statt dessen: Friede, Freude, Weicheierkuchen. Kennedy begeht ein Jahr später Auftrags-Selbstmord, Chruschtschow läßt sich abwählen und wird DJ bei Radio Moskau. Castro lebt heute immer noch, raucht dreißig Zigarren am Tag, hat regelmäßig Sex im Freien und joggt in seinem Trainingsanzug zweimal pro Woche nach Puerto Rico rüber. So wird's gemacht, Ihr Hosenscheißer! 

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Versager der Geschichte (XII)

Seit fünfzig Jahren ist sie so tot wie die Augen von Sonya Kraus: Marilyn Monroe. Ach, hätte sie doch länger gelebt! Wäre sie doch unwürdig gealtert, hätte sie sich mit Tonnen Schminke und wagemutigen OPs an die Reste ihrer Schönheit geklammert und mit vollalkoholisierten Talkshow-Auftritten den Ruf heimlicher Intelligenz zerstört! Man müßte heute nicht ihre Lebensgeschichte und die langweiligen Erlebnisse irgendwelcher Leute, die sie mal fotografieren oder ihr die Tabletten bringen durften, zum abertausendstenmal hören. Es blieben einem die ganzen Doubles erspart, die Lindsay Lohans, Christina Aguileras, Veronica Ferres', die ihren Mangel an Ausstrahlung mit schmarotzter Fünfziger Jahre-Erotik zu überspielen versuchen. Und sind wir doch mal ehrlich: Soo toll war die Monroe auch nicht. Eine Arbeitsmoral wie Silvana Koch-Mehrin, ein Talent zur Partnerwahl wie Nadja Drygalla – und neben Tony Curtis in Frauenklamotten sexy zu wirken, gelänge womöglich sogar Heidi Klum. Obwohl... 

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Aktuelle Startcartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Erinnerst Du Dich, Adobe,

an das Titelbild unserer letzten Ausgabe? Wir nämlich schon, und da fragen wir uns glatt, ob Du neuerdings die Betreffzeilen für Deine Werberundmails ungeprüft vom Digitalisierungs-Ausschuss der AfD übernimmst!

Nichts für ungut. Titanic

 Ob das eine gute Idee ist, British Telecommunications?

Als einer von Großbritanniens größten Kommunikationsdienstleistern betreibst Du unter anderem die berühmten roten Telefonzellen, die allerdings außer für Lösegeldforderungen und Rauschmitteldeals keinem Zweck mehr dienen. Darum hast Du nun angekündigt, die pittoresken Blickfänger für einen symbolischen Betrag den britischen Kommunen zu verkaufen, damit diese einen neuen Verwendungszweck für sie finden. Es ist also nur eine Frage der Zeit, bis wir lesen werden, dass die Tories die erste Telefonzelle in eine Mehrbettunterkunft für Geflüchtete umgewandelt haben.

Orakeln Deine politischen Hellseher/innen von Titanic

 Grüß Dich, Stachelbeere!

Von Dir dachten wir bisher, wir wüssten einigermaßen Bescheid. Keine Ahnung hatten wir! Bis wir die NZZ in die Hände bekamen: »Die Stachelbeere galt lange als spießigste aller Sommerbeeren.« Wie konnte das an uns vorbeigehen? »Im Gegensatz zu ihrem Namen tut ihr Stachel gar nicht weh.« Toll, Du bist die erste Beere der Naturgeschichte, deren Name wehtut. »Stachelbeeren werden geputzt, indem der Stiel und die Blütenenden mit einer Küchenschere abgeschnitten und dann kurz mit Wasser abgebraust werden.« Dann sind zwar Stiel und Blütenenden nass, aber wie wirst Du davon sauber? »Der Gaumen erinnert sich beim Verspeisen an einen süßen Sirup, der als Kind besonders gut geschmeckt hat.« Außer, der Gaumen ist etwas zerstreut und hat vergessen, dass der Sirup mal ein Kind war.

»Stachelbeeren haben einen schönen Knack.« Wir aber haben jetzt einen schönen Knacks, Stachelbeere, nämlich einen Stachelbeeren-Knacks, und rühren Dich bizarres Früchtchen auf keinen Fall mehr an. Oder zumindest nicht die NZZ-Kulinarikseiten. Die machen nämlich Sodbrennen.

Stichelt gern: Titanic

 Haha, Daniel Günther!

Haha, Daniel Günther!

Sie haben tatsächlich im Juni dieses Jahres auf der Kieler Woche »Layla« mitgegrölt? Auf der Bühne euphorisch »Schöner, jünger, geiler!« ins Mikro gejohlt? Also unsereins hat ja schon eine lange Leitung, wenn uns das bis jetzt entgangen ist. Aber mit einer solchen Verzögerung und mit beiden Beinen ins Vorjahres-Fettnäpfchen zu springen, da können wir nicht mithalten – Chapeau!

Rechnen mit einer Reaktion in zwei bis drei Werkjahren:

Ihre Puffmütter von Titanic

 Huhu, hessische FDP!

Zunächst hatten wir es ja auf das Unwissen des jungen Kandidaten bei uns im Viertel geschoben, aber spätestens zur Septembermitte dann verstanden, dass Dein eminenter Powerslogan für die gesamte hessische Landtagswahl tatsächlich »Feuer und Flamme für Hessen« lautet. Anschließend hatten wir gedacht, Ihr wärt vielleicht allesamt zu dumm oder unbelesen, um zu wissen, dass »Feuer und Flamme für diesen Staat« seit den frühen achtziger Jahren ein beliebter Schlachtruf von Linksradikalen und Autonomen war, gerade in Hessen, wo die Kämpfe um die Startbahn West blutig eskalierten.

Aber Du, FDP, hast den Slogan gewiss mit Bedacht und einem kräftigen Augenzwinkern gewählt, denn Du besitzt ja auch einen anarcho-libertären Flügel, der jede staatliche Ordnung abschaffen und alle Belange vom Markt regeln lassen will, also vom Gesetz des Stärkeren.

Und dass Du diese gewaltversessenen Hooligans zur Wahl noch mal vor unseren inneren Augen durch die Straßen Frankfurts marodieren lässt, dafür danken Dir die gesetzlosen Chaot/innen von der Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Präzision

Fine-Dining-Restaurants schließen nicht, sie fermétieren.

Ronnie Zumbühl

 After-Life-Hack

Auf meinem Organspendeausweis ist vermerkt, dass ich posthum nur ausgeschlachtet werden darf, wenn mein Ableben, egal wie mysteriös, blutrünstig, effektvoll, erheiternd, generationenkonfliktelösend, krebsheilend oder die messianische Zeit einläutend es auch stattgefunden haben werden mag, niemals in einem True-Crime-Podcast vorkommen darf.

Sebastian Maschuw

 In between lifestyles

Silberner BMW, quer über die Heckscheibe der Schriftzug »Moskovskaya«, vorn auf der Ablage: Anwohner-Parkausweis Nr. 05.

Frank Jakubzik

 Rentner mit Humor

Ich bin im Bus für einen deutlich Jüngeren aufgestanden.

Uwe Becker

 Verödungsalarm

Deutliches Zeichen dafür, dass ein Ort langsam stirbt: Wenn im kommunalen Veranstaltungskalender eine Blutspende-Aktion unter »Events« angekündigt wird.

Jürgen Miedl

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
08.10.2023 Frankfurt, Elfer Hauck & Bauer mit Julia Mateus
08.10.2023 Berlin, BAIZ Katharina Greve
10.10.2023 Cuxhaven, Ringelnatz-Museum Thomas Gsella
10.10.2023 Frankfurt am Main, Club Voltaire »TITANIC-Peak-Preview«