Newsticker

Nur diese Kategorie anzeigen:Überschätzte Lebensmittel Eintrag teilenEintrag per Email versenden Mit Facebook-Freunden teilen Twittern mit Google+ teilen

Überschätzte Lebensmittel (XVII)

Heute: Joghurt

Unschuldige Kinder werden dazu gezwungen, ihn im Schulranzen mitzuführen, um ihn dann nach dem unweigerlichen Zerplatzen seiner umweltzerstörenden Plastik- und Aluverpackung schleimig und schimmlig aus Mathebuchseiten zu kratzen, traurige, alte Frauen mit gestörter Körperwahrnehmung streichen ihn sich auf Gesicht und Gesäß: Joghurt. Einfach ekelhaft! Aber Gesundheitsfanatiker behaupten immer wieder, er gehöre zu jeder ausgewogenen Mahlzeit und sei außerdem ein überaus leicht bekömmlicher und leckerer Nachtisch. Dabei wird das Zeug aus verdickter Milch und Säurebakterien hergestellt! Und als wäre das nicht genug, gibt es ihn auch mit Stücken. Ja, Stücken! Dazu werden einfach obskure Brocken aus aromatisierter Baumrinde beigemischt – ein klägliches Substitut, das dem gutgläubigen Konsumenten als schleimig-fades "Obst" verkauft wird. So hat die widerwärtige Masse aber wenigstens gleich die Konsistenz, die sie bei ihrem notwendigen Erbrechen sowieso erlangt.

Nur diese Kategorie anzeigen:Überschätzte Lebensmittel Eintrag teilenEintrag per Email versenden Mit Facebook-Freunden teilen Twittern mit Google+ teilen

Überschätzte Lebensmittel (XVI)

Heute: Trüffel

Eine Zutat, deren einzige Eigenschaft es ist, den Preis jeder beliebigen Speise um das Zwanzigfache zu steigern – das ist der Trüffel. Haggis, Pflaumenmus und Pfälzer Leberwurst, mit einer Messerspitze Trüffel "verfeinert", landen sofort auf der Karte eines Dreisternerestaurants. Die Dooferen Zehntausend lassen sich's natürlich andrehen; die würden sich wohl auch Einhorngalle als Delikatesse kredenzen lassen, nur weil es sich um eine exotische Rarität handelt. Wie Trüffel genau schmeckt, kann natürlich niemand sagen, denn in seinem üblichen kleingehäckselten Zustand wird der Eigengeschmack zwangsläufig von allem anderen übertüncht. Einen vollständigen Trüffel haben die wenigsten Menschen schon einmal gesehen, doch es existieren Fotos: Wie verwucherte menschliche Organe schauen diese Edelpilze aus. Trüffel – die Tumore des Waldes. Gesucht werden sie heutzutage mithilfe von Spürhunden (Trüffelschweine, schlau wie sie sind, pflegen das Zeug an Ort und Stelle zu zerbeißen), dann werden sie auf Auktionen gekarrt, von verrückten Japanern für 10.000 $ je Pfund ersteigert und schließlich in Abertausende Teile geraspelt. Wir sollten unsere Kinder frühzeitig lehren, Trüffelstückchen aus jedem Mahl, in dem sie enthalten sind, zu entfernen ("Das sind Gnomenpopel!"). Dann sinken Nachfrage und Preis, und irgendwann ist wieder genug da für die lieben Trüffelschweine. 

Nur diese Kategorie anzeigen:Überschätzte Lebensmittel Eintrag teilenEintrag per Email versenden Mit Facebook-Freunden teilen Twittern mit Google+ teilen

Überschätzte Lebensmittel (XV)

Heute: Crème brûlée 

Verchromt, vernickelt, emailliert, gerne auch mit ergonomisch geformten Handgriffen und Piezozünder: So stehen sie in den Regalen der Fachhandelsgeschäfte für überflüssigen Küchenschnickschnack, die Crème-brûlée-Brenner. Aber wozu dieses Zeug kaufen und verwenden? Der Geschmackstest zeigt: glibbrig und süß in der Kopfnote, dann zur Abwechslung glibbrig und süß im Abgang, dazwischen verkokelter Zucker. Mundgefühl zwischen Sputum und Schmirgelpapier. Die Frage muß also erlaubt sein: Sind die Liebhaber dieses Desserts nicht imstande, wie jeder andere auch ihren Pudding einfach anbrennen zu lassen?

Nur diese Kategorie anzeigen:Überschätzte Lebensmittel Eintrag teilenEintrag per Email versenden Mit Facebook-Freunden teilen Twittern mit Google+ teilen

Überschätzte Lebensmittel (XIV)

Heute: Käsefondue 

Das kulinarische Manifest des sittlichen Untergangs aber ist das Käsefondue. Indem der Mensch – alle nützliche Hemmungen des gesellschaftlichen Miteinanders ablegend – unschuldige und nichts ahnende Rohkost in eine heiße, klebrige Blubbermasse tunkt, mit einer schamlosen Freude, als sei es ein gewagter Geschlechtsakt, reproduziert er die menschliche Schlechtigkeit an sich. Das Gute, das Natürliche, das Ehrliche, das Reine (die Rohkost) wird vom Schlechten, vom Widernatürlichen, vom Banalen, vom Inferioren (dem Käse) luftdicht versiegelt, auf diese Weise von der Außenwelt ausgeschlossen und – es ist nicht falsch dies zu behaupten – vergewaltigt. Ja, vergewaltigt! Das Heiße, das Fettige, das Ur-Abartige legt sich fürderhin über den Gaumen – nachdem es auf einem Rohkost-Phallus in den Rachen eingeführt wurde – und zerstört hier jeden Sinn für geschmacklich Subtileres und Ausdifferenzierteres. Die Rohkost ist schlichter Volumengeber für einen vulgären Fettpfropfen, der nach der Mundhöhle noch zäh und quälend langsam erst Magen, dann Darm, schlußendlich die Toilette verstopft. Wer sehenden Auges durch die Welt geht und nach einem Käsefondue vor Scham keine Eßstörung entwickelt, ist wohl dem Tiere näher als der Zivilisation. Finden Sie sich damit ab, selbst nichts als ein unbedeutendes, klägliches Häppchen im Buffet des Universums zu sein; versuchen Sie sich doch nicht mithilfe eines Eimers erhitzten Käsespermas unnötig aufzublähen, Mensch!

Nur diese Kategorie anzeigen:Überschätzte Lebensmittel Eintrag teilenEintrag per Email versenden Mit Facebook-Freunden teilen Twittern mit Google+ teilen

Überschätzte Lebensmittel (XIII)

Heute: Gänsebraten 

Erste Abscheu überkommt einen schon beim Gedanken daran, wie oft und in wie viele Öffnungen was alles in das Tier gestopft bzw. aus dem armen Vieh herausgepreßt wurde. Dann die Physiognomie: Die Haut der Gans ist nicht umsonst Metapher für das reine Grauen – die sprichwörtliche Gänsehaut eben. Da hilft auch das Einreiben mit einer penetranten Würzmischung wenig. Außerdem hat der Vogel einen derart vertrackten Knochenbau, daß man, so in der Not der Verzehr unumgänglich werden sollte, jederzeit mit einem plötzlichen und qualvollen Erstickungstod zu rechnen hat. Überlebt man den Verzehr, muß man dank Fett, Fett und nochmals Fett noch Tage danach mit einem Herzinfarkt rechnen. Fett übrigens, das der Esser mit zugereichten Klößen nur bedingt binden kann. Der einzige Vorteil der zähen Langstreckenflieger: Mit dem, was interdental davon hängen bleibt, hätte selbst Scott den Südpol erreicht!

Nur diese Kategorie anzeigen:Überschätzte Lebensmittel Eintrag teilenEintrag per Email versenden Mit Facebook-Freunden teilen Twittern mit Google+ teilen

Überschätzte Lebensmittel (XII)

Heute: Calamari-Ringe

Moby Dick, der grausame Wal? Dümmliches Seemannsgarn! Selbst dieser übel beleumundete Meeressäuger kackte sich jede Nacht vor Angst ein, wenn er an den Schrecken nur dachte, der tief unten im Eismeer auf ihn lauerte: Tintenfische. Tintenfische, groß wie VW-Busse, mit Erbsengehirnen, die nur Töten und Fressen kennen, mit elastischen kalten Leibern und mörderischen Fangarmen. Und was machen Sie? Was lassen Sie sich von einem schadenfroh grinsenden italienischen Kellner in einer letalen Knoblauchsauce servieren? Richtig: die glitschige Brut dieser vorsintflutlichen Seemonster, die auch nach einem unheiligen Bad im Friteusenfett nichts von ihrer Widerlichkeit verloren hat, höchstens an gummiartiger Konsistenz gewonnen. Oder schlimmer noch: dasselbe obszöne blauweiße Fleisch, nur eben halbroh.
Beißt man da hinein, kommt es unweigerlich zu einem Würgereflex, und weil man ja im Restaurant seinen Teller nicht mit angekauten Calamari-Leichen vollspucken darf, muß man schlucken. Häufigste begleitende Halluzination ist die eines ganzen Kopffüßerschwarms in Aufruhr, zuckend, schlängelnd, starrend. Selbst die goldgelbe Sonnenrad-Symbolik des tiefgefrorenen, panierten Calamari-Ringes vermag da nicht zu helfen, solche Travestie mindert keineswegs den urgesunden Ekel vor diesen garstigsten unter Gottes Geschöpfen. Unser Urteil: unbedingt meiden!

Nur diese Kategorie anzeigen:Überschätzte Lebensmittel Eintrag teilenEintrag per Email versenden Mit Facebook-Freunden teilen Twittern mit Google+ teilen

Überschätzte Lebensmittel (XI)

Heute: Milch 

Traditionell wird angenommen, daß vor allem der Ostasiat perverse Nahrungsmittel zu sich nimmt. Was dabei gerne übersehen wird, ist unsere eigene Neigung, hochgradig suspekte Dinge zu uns zu nehmen. Zum Beispiel Milch! Schon in frühester Kindheit suggerieren uns die Eltern, daß dieses Gemisch aus ein wenig Fett und jeder Menge Wasser gut für unsere Gesundheit sei. Also saufen wir naiv (schließlich tarnt sie sich in einem hygienisch-unschuldigen Weiß) kübelweise das Zeug, das aus dem entzündeten Euter eines eingesperrten Wiederkäuers massiert wird. Doch braucht es nur ein wenig gesunden Menschenverstand, um zu wissen, daß nichts Gesundes aus einem Wesen kommen kann, welches uns Tag für Tag dem Weltuntergang entgegenfurzt (Klimaerwärmung, Sie wissen schon). 
Jaja: Die Milch macht's... Aber was macht sie eigentlich? Genau: Darmtuberkulose, wenn man sie nicht fachmännisch hitzebehandelt! Selbst schuld, wer an der Ekelzitze nuckelt, die nicht von ungefähr in der Nähe des Melkviech-Rektums baumelt…

1 2 3 4 5 6 7 8

Aktuelle Startcartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Ganz schön kontrovers, James Smith,

was Du als Mitglied der britischen Band Yard Act da im Interview mit laut.de vom Stapel gelassen hast. Das zu Werbezwecken geteilte Zitat »Ich feiere nicht jedes Cure-Album« hat uns jedenfalls so aufgewühlt, dass wir gar nicht erst weitergelesen haben.

Wir mögen uns nicht ausmalen, zu was für heftigen Aussagen Du Dich noch hast hinreißen lassen!

Findet, dass Provokation auch ihre Grenzen haben muss: Titanic

 Chillax, Friedrich Merz!

Sie sind Gegner der Cannabislegalisierung, insbesondere sorgen Sie sich um den Kinder- und Jugendschutz. Dennoch gaben Sie zu Protokoll, Sie hätten »einmal während der Schulzeit mal einen Zug dran getan«.

Das sollte Ihnen zu denken geben. Nicht wegen etwaiger Spätfolgen, sondern: Wenn ein Erzkonservativer aus dem Sauerland, der fürs Kiffen die Formulierung »einen Zug dran tun« wählt, schon in der Schulzeit – und trotz sehr wahrscheinlichem Mangel an coolen Freund/innen – an Gras kam, muss dann nicht so ziemlich jedes andere System besseren Jugendschutz garantieren?

Sinniert

Ihre Titanic

 Ein Vorschlag, Clemens Tönnies …

Ein Vorschlag, Clemens Tönnies …

Während Ihrer Zeit im Aufsichtsrat bei Schalke 04 sollen Sie in der Halbzeitpause einmal wutentbrannt in die Kabine gestürmt sein und als Kommentar zur miserablen Mannschaftsleistung ein Trikot zerrissen haben. Dabei hätten Sie das Trikot viel eindrücklicher schänden können, als es bloß zu zerfetzen, Tönnies!

Sie hätten es, wie Sie es aus Ihrem Job kennen, pökeln, durch den verschmutzten Fleischwolf drehen und schließlich von unterbezahlten Hilfskräften in minderwertige Kunstdärme pressen lassen können.

Aber hinterher ist man immer schlauer, gell?

Dreht Sie gern durch den Satirewolf: Titanic

 Prophetisch, »Antenne Thüringen«?

Oder wie sollen wir den Song verstehen, den Du direkt nach der von Dir live übertragenen Diskussion zwischen Mario Voigt und Björn Höcke eingespielt hast? Zwar hat der Thüringer CDU-Fraktionschef Höckes Angebot einer Zusammenarbeit nach der Wahl ausgeschlagen. Aber es wettet ja so manche/r darauf, dass die Union je nach Wahlergebnis doch noch machthungrig einknickt. Du jedenfalls lässt im Anschluss den Musiker Cyril mit seinem Remake des Siebziger-Lieds »Stumblin’ in« zu Wort kommen: »Our love is alive / I’ve fallen for you / Whatever you do / Cause, baby, you’ve shown me so many things that I never knew / Whatever it takes / Baby, I’ll do it for you / Whatever you need / Baby, you got it from me.« Wenn das nicht mal eine Hymne auf eine blau-schwarze Koalition ist!

Hätte sich dann doch eher »Highway to Hell« gewünscht: Titanic

 Du, »Hörzu Wissen«,

weißt, wie Werbung geht! Mit »Die Sucht zu töten« machtest Du so richtig Lust auf Deine aktuelle Ausgabe, um erläuternd nachzulegen: »Bestialisch, sadistisch, rätselhaft: Was Menschen zu mordenden Monstern macht – acht Täter und die Geschichten ihrer grausamen Verbrechen.«

Wer kann sich da der Faszination der »dunklen Welt der Serienkiller« noch entziehen? Aber am Ende, liebe Hörzu Wissen, ist in diesem Zusammenhang doch die Implikation Deines Slogans »Hörzu Wissen – das Magazin, das schlauer macht!« das Allergruseligste!

Da erschauert sogar

Die True-Crime-resistente Redaktion der Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Altersspezifisch

Ich gehöre noch zu einer Generation, deren Sätze zu häufig mit »Ich gehöre noch zu einer Generation« anfangen.

Andreas Maier

 Mitgehört im Zug

»Prostitution ist das älteste Gewerbe der Welt!« – »Ja, aber das muss es ja nicht bleiben.«

Karl Franz

 Im Institut für Virologie

Jeder Gang macht krank.

Daniel Sibbe

 Tödliche Pilzgerichte (1/1)

Gefühlte Champignons.

Lukas Haberland

 Finanz-Blues

Wenn ich bei meiner langjährigen Hausbank anrufe, meldet sich immer und ausnahmslos eine Raiffeisenstimme.

Theobald Fuchs

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
27.04.2024 Schwerin, Zenit Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
28.04.2024 Lübeck, Kolosseum Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
29.04.2024 Berlin, Berliner Ensemble Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
30.04.2024 Hamburg, Kampnagel Martin Sonneborn mit Sibylle Berg