Newsticker

Nur diese Kategorie anzeigen:Lyrik Eintrag teilenEintrag per Email versenden Mit Facebook-Freunden teilen Twittern mit Google+ teilen

Chen Guangcheng am Donnerstag

Protest gegen China, USA und sowieso alle

Will ich zu Tibetern geh'n,
will den Buddha lesen
Sagt man mir: "Du kannst nicht seh'n!"
Haut mich mit dem Besen.

Will nur schnell ins Internet,
Will dort Pornos saugen:
Sagt der Polizeikadett:
"Dafür braucht man Augen."

Will zum Ami, bleich und fahl,
will ein Ami werden.
Sagt der Ami: "Schau mer mal!"
Will mich so gefährden.

Liebe Kinder, ach ich bitt',
betet für mein Visum* mit!

*visum, lat. "das Gesehene" 

Nur diese Kategorie anzeigen:Lyrik Eintrag teilenEintrag per Email versenden Mit Facebook-Freunden teilen Twittern mit Google+ teilen

Die Tempelritter am Donnerstag

Unserem "Mitglied" Anders Breivik ins Stammbuch geschrieben


Wer sich aus P.I. informiert
und Thilo Sarrazin studiert
Wer Guttenberg-Diplome fälscht
und von Marxisten kauderwelscht
       ist nur ein ganz kleines Licht.
       Eingeweihter ist er nicht!


Wer ewig Manifeste schreibt
statt daß er Ackermann entleibt
Wer Zeit zum Warcraftspielen hat
und sich ergibt beim Attentat
       ist ein jämmerlicher Wicht.
       Unser Mitglied ist er nicht!


Wer feige nur auf Kinder schießt
statt daß er Merkelblut vergießt
Wer Volker Kauder leben läßt
und die Armee schwänzt per Attest,
        Dem sagen wir (aus unserer Sicht):
        Nein, ein Ritter ist er nicht! 

Nur diese Kategorie anzeigen:Lyrik Eintrag teilenEintrag per Email versenden Mit Facebook-Freunden teilen Twittern mit Google+ teilen

Und was aber auch noch gesagt werden muß

Von – wiederum, allerherzlichst – Ihrem Günter Grass

 

Warum schwieg ich überdies, schwieg all die Jahre

Von dem anderen Land, das mein Land provozierte

Anno Neunzehnneununddreißig, bis aufs Blut.

Und dann aber als unschuldiges Opfer davonkam

Während mein Land unter einer unbarmherzigen

Siegerknute ächzte und bis heute auf den Knien rutscht?

Warum untersagte ich mir immer wieder

Jenen großen, mißverstandenen Mann zu ehren

Ohne den wir immer nur in Bus und Bahn unterwegs wären

Statt unsere Motorgefährte auch mal schön auszufahren mit

Tempo Zweihundertvierzig und Wind in unserem Haar

Beziehungsweise Schnurrbart.

Das allgemeine Verschweigen dieser Tatbestände

Empfinde ich als Lüge, gewiß irgendwie

politisch korrekt, wie es heute so sein muß

Will man nicht als Rechtsterrorist gebrandmarkt werden

Aber trotzdem als hundsgemeine Lüge.

Und so will ich von nun an stets und immerfort sagen

Was gesagt werden muß, gerade von uns Deutschen

Über den Schandvertrag von Versailles, über Olympia ’36

Über Stalin, die Kriegsschuld, die angeblichen

Sechs Millionen, mit denen "man" seit Jahrzehnten

Mitgefühl und vielviel Geld aus uns herauspreßt, ja saugt.

Über all dies will ich nicht mehr schweigen

Solange ich noch gehörig Tinte auf dem Füller hab

Und das übrigens auch im übertragenen

Sinne, meine hochverehrten Damen!

Nur diese Kategorie anzeigen:Lyrik Eintrag teilenEintrag per Email versenden Mit Facebook-Freunden teilen Twittern mit Google+ teilen

Eduard Mörike am Donnerstag

Frühling läßt sein viel zu warmes Band
wieder flattern durch die Lüfte
süße, schweißvermengte Düfte
plagen rücksichtslos das Land
Menschen jammern schon
Können nicht mehr schlafen
Horch, der Vögel nervzermürbend' Ton!
Frühling, ja du bist's!
Willst uns wohl bestrafen?

Nur diese Kategorie anzeigen:Lyrik Eintrag teilenEintrag per Email versenden Mit Facebook-Freunden teilen Twittern mit Google+ teilen

Heribert Faßbender am Sonntag

Bayern – Schalke: Die Krise geht weiter

Guten Abend allerseits!
Anstoß, null eins – kein Abseits.
Rückpaß in Minute drei,
Luftloch Neuer – 0:2.
"FC Bayern München vor!"
Null drei Robben (Eigentor).
Hopfners Karl reißt die Geduld,
Schiri, Platzwart, Balljungs schuld.
Fünfmal Konter – 0:8,
neue Taktik: Abwehrschlacht.
Handspiel, Gelbrot Boateng,
Lahm in Sorge: "Jetzt wird’s eng!"
Doppelpack Fuchs – 0:10,
Heynckes muß zur Halbzeit gehn.
Anpfiff Durchgang Nr. zwei,
Hacke, Spitze, einszweidrei.
(70.) fürs Protokoll:
Raul macht die fünf Dutzend voll.
Bayern rekrutiert van Gaal,
Beckenbauer jetzt zentral.
Hinten Augenthaler rein,
Vorn netzt Rummenigge ein.
Endstand achtzehn-sechzig (sic!)
Selbstmord Hoeneß – Schal als Strick.

Nur diese Kategorie anzeigen:Lyrik Eintrag teilenEintrag per Email versenden Mit Facebook-Freunden teilen Twittern mit Google+ teilen

Didaktik am Donnerstag

Mathematikaufgabe

Hans-Peter und Friedrich lernen addieren. Gegeben seien:

5 Zeitungskästen umgetreten
3 unangemeldete Feten
8 Bierflaschen kaputtgeschmissen
2 Grünflächen: nachts drauf geschissen
4 Fahrradsattel sind verschwunden
1 Auto ward beschmiert gefunden
7 dreist geprellte Zechen

Macht ____ linke Gewaltverbrechen.

Nur diese Kategorie anzeigen:Lyrik Eintrag teilenEintrag per Email versenden Mit Facebook-Freunden teilen Twittern mit Google+ teilen

Ziegelwagner am Donnerstag

 

Im Reich der Mutti

Merkel:                                 
              Servus, Sie Chinese!
Daß ich hier bin, macht mich froh.
Wie ich in der Zeitung lese,
foltern Sie und bauen so

Sperren in Ihr Internet ein.
Sagen Sie, wie geht denn das?
Nagelt man da bloß ein Brett rein?
Ist am Ende so etwas

exklusiv für Potentaten?
Darf das ich, die Merkel, nicht?
Hilft es gegen die Piraten?
Macht es Twitter endlich dicht? 

Wär'n die Frechen, die da posten,
samt dem Abschaum, der da blafft,
aus den von Kritik durchtosten
Online-Foren – abgeschafft?

Was ihr tut im Reich der Mitte,
nehme ich als Denkanstoß!
Wen:                                      
         Laßt endlich, bittebitte,
die Chinesenpfote los!

Aktuelle Startcartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Hallihallo, Michael Maar!

In unserem Märzheft 2010 mahnte ein »Brief an die Leser«: »Spannend ist ein Krimi oder ein Sportwettkampf.« Alles andere sei eben nicht »spannend«, der schlimmen dummen Sprachpraxis zum Trotz.

Der Literatur- ist ja immer auch Sprachkritiker, und 14 Jahre später haben Sie im SZ-Feuilleton eine »Warnung vor dem S-Wort« veröffentlicht und per Gastbeitrag »zur inflationären Verwendung eines Wörtchens« Stellung bezogen: »Nein, liebe Radiosprecher und Moderatorinnen. Es ist nicht S, wenn eine Regisseurin ein Bachmann-Stück mit drei Schauspielerinnen besetzt. Eine Diskussionsrunde über postmoderne Lyrik ist nicht S. Ein neu eingespieltes Oboenkonzert aus dem Barock ist nicht S.«

Super-S wird dagegen Ihr nächster fresher Beitrag im Jahr 2038: Das M-Wort ist ja man auch ganz schön dumm!

Massiv grüßt Sie Titanic

 Clever, »Brigitte«!

Du lockst mit der Überschrift »Fünf typische Probleme intelligenter Menschen«, und wir sind blöd genug, um draufzuklicken. Wir lernen, dass klug ist: wer mehr denkt, als er spricht, wer sich ungeschickt im Smalltalk anstellt, wer sich im Job schnell langweilt, wer sich mit Entscheidungen schwertut, wer bei Streit den Kürzeren zieht und wer ständig von Selbstzweifeln geplagt wird.

Frustriert stellen wir fest, dass eigentlich nichts von alledem auf uns zutrifft. Und als die Schwachköpfe, die wir nun einmal sind, trauen wir uns fast gar nicht, Dich, liebe Brigitte, zu fragen: Waren das jetzt nicht insgesamt sechs Probleme?

Ungezählte Grüße von Deiner Titanic

 Ach, Scheuer-Andi,

wie der Spiegel meldet, wird niemand für Sie in den Bundestag nachrücken. Da scheinen die Fußstapfen wohl einfach zu groß zu sein.

Die Besten gehen immer zu früh …

Weiß Titanic

 Vielen Dank, Claudia Schiffer!

Vielen Dank, Claudia Schiffer!

Die Bunte zitiert Sie mit der Aussage: »Um zu überleben, muss man gesund sein, und wenn man am gesündesten ist, sieht man einfach auch am jüngsten aus!« Gut, dass Sie diese Erkenntnis an uns weitergeben!

Geht jetzt zur Sicherheit bei jeder neuen Falte, Cellulitedelle und grauen Strähne zum Arzt:

Ihre greise Redaktion der Titanic

 Du, »Hörzu Wissen«,

weißt, wie Werbung geht! Mit »Die Sucht zu töten« machtest Du so richtig Lust auf Deine aktuelle Ausgabe, um erläuternd nachzulegen: »Bestialisch, sadistisch, rätselhaft: Was Menschen zu mordenden Monstern macht – acht Täter und die Geschichten ihrer grausamen Verbrechen.«

Wer kann sich da der Faszination der »dunklen Welt der Serienkiller« noch entziehen? Aber am Ende, liebe Hörzu Wissen, ist in diesem Zusammenhang doch die Implikation Deines Slogans »Hörzu Wissen – das Magazin, das schlauer macht!« das Allergruseligste!

Da erschauert sogar

Die True-Crime-resistente Redaktion der Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Dual Use

Seit ich meine In-Ear-Kopfhörer zugleich zum Musikhören und als Wattestäbchen verwende, stört es mich gar nicht mehr, wenn beim Herausnehmen der Ohrstöpsel in der Bahn getrocknete Schmalzbröckelchen rauspurzeln.

Ingo Krämer

 Gebt ihnen einen Lebenszyklus!

Künstliche Pflanzen täuschen mir immer gekonnter Natürlichkeit vor. Was ihnen da aber noch fehlt, ist die Fähigkeit zu verwelken. Mein Vorschlag: Plastikpflanzen in verschiedenen Welkstadien, damit man sich das Naserümpfen der Gäste erspart und weiterhin nur dafür belächelt wird, dass man alle seine Zöglinge sterben lässt.

Michael Höfler

 Frage an die Brutschmarotzer-Ornithologie

Gibt es Kuckucke, die derart hinterhältig sind, dass sie ihre Eier anderen Kuckucken unterjubeln, damit die dann fremde Eier in fremde Nester legen?

Jürgen Miedl

 Vom Feeling her

Es hat keinen Sinn, vor seinen Gefühlen wegzulaufen. Man muss sich schon auch mal hinter einem Baum verstecken und warten, dass die das nicht merken und an einem vorbeiziehen, sonst bringt das ja alles nichts.

Loreen Bauer

 Immerhin

Für mich das einzig Tröstliche an komplexen und schwer zugänglichen Themen wie etwa Quantenmechanik, Theodizee oder den Hilbertschen Problemen: Letztlich ist das alles keine Raketenwissenschaft.

Michael Ziegelwagner

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
18.05.2024 Wien, Rabenhoftheater Max Goldt
23.05.2024 Bielefeld, Theaterlabor Max Goldt
24.05.2024 Dresden, Buchladen Tante Leuk Thomas Gsella
30.05.2024 Frankfurt, Museum für Komische Kunst »POLO«