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Das Lyrik-Eckchen

Liebeslied am Imbiß
von Moritz Hürtgen

Es gibt ein Wort für mein Gefühl
für dich, es lautet: Liebe.
Das heißt, daß, wenn du von mir ging'st,
mir nichts als Kummer bliebe.

Die Lippen warm, dein Atem kühl –
du darfst mich nicht verlassen,
weil du mich sonst zum Weinen bringst.
Ich weiß, du mußt mich hassen

für alles, was ich tat und tu,
für all die Eskapaden.
Laß mich für all den großen Schmerz
dich aufne Wurst einladen.

Dann gibseaberbitte Ruh –
Mensch, wat binnich besoffen!
Guck hin: ich pinkel diaein Herz.
Haha, hab dich getroffen!

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Das Lyrik-Eckchen

Lob der Paywall
von Philip Saß

Ach, vor Jahren bot der Juli Strand und Sonnlein.
Ach, vor Jahren rief man: »Sommerloch, verweil!« –
Heute hofft man auf den Herbst, denn Spiegel online
meldet wild vibrierend unerbittlich +EIL+.

Ach, vor Jahren schrie man nächtens hektisch »Hau se!«,
kam die Mücke surrend Richtung Knie gehuscht.
Heute sticht sie, weil die Spon-App ohne Pause
alles andre überdröhnend putscht und pusht.

Ach, vor Jahren gab es weder Trump noch Johnson,
und die Killerspieler killten brav zuhaus;
Jakob Augstein schimpfte zwar bereits auf Bonzen,
doch man las es nicht. Und hielt es also aus.

Ach, vor Jahren – doch es reicht, Anapher: Goodbye!,
ab sofort ist mit dem Schlechten nämlich Schluß.
Fortan bleibt es uns verborgen, denn es ruht bei
                                                          Spiegel Plus!

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Das linksautonome Lyrik-Eckchen

"Allein im vergangenen Jahr habe die Polizei 69 Gewalttaten und 77 andere Straftaten in der Rigaer Straße registriert. Seit Jahren habe es ständig Ärger gegeben in der Straße: zerkratzte und brennende Autos, Ruhestörung, Farbbeutelattacken, Prügeleien. Mehrmals seien Polizisten in die Rigaer gerufen und dann von Dächern mit Pflastersteinen und Gehwegplatten beworfen worden – eine Falle." (Welt.de)

Appell an die Autonomen der Rigaer 94, Berlin

von Mark-Stefan Tietze

Es fällt der Greis, es stürzt das Kind
Es stolpern Männer, Frauen
Wo man den Gehweg nahm geschwind
Ist Erdreich nun zu schauen

Und Lehm und Kies und Matschepapp
Es ist kein gutes Omen
In ganz Berlin wird Gehweg knapp
Wegen euch Autonomen

Ihr raubt den Platten ihre Ruh‘
Und werft sie zwecks Randalen
Den Polizisten vor die Schuh‘
Als wäret ihr Vandalen

Brennt Autos ab, werft Fenster ein
Und laßt die Flaschen fliegen
Doch ein Gefallen müßte sein:
Laßt Gehwegplatten liegen.

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Das Lyrik-Eckchen

Ach, Brite
von Gunnar Homann

Ach Brite, Du magst Fremde nicht
Du magst viel lieber Pferde
Du zupfst in Deinem Garten rum
Und wühlst in brauner Erde

Dein Geld behältst Du gerne selbst
Und gibst es Spekulanten
Die machen ein Verlustgeschäft
Und schenken es Verwandten

Die Neger sind Dir viel zu schwarz
Die andern nicht viel näher
Du bist vom Pferd mal abgesehn
Genau wie Europäer.

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Das Lyrik-Eckchen

Wiederkunft einer Abtrünnigen
von Valentin Witt

Drei Stunden schon nachdem man ihr den Kuchen
als Zeichen des Protests ins Antlitz drückte
und Schokokrem herunterlief, weil's glückte,
da war zurück im Saal sie, um zu fluchen.

Doch traf der Zorn nicht ihre Widersacher
und galt nicht dem, der in der Basis meutert;
die fremd schon war schien durchs Gebäck geläutert
und teufelte auf Kapital und Macher.

Mit Wut im Bauch erledigte sie diese:
"Wie kann's hier sein, daß", waren ihre Worte,
"nicht jedem bleibt genug für Bäckertorte,
noch nicht einmal für Coppenrath und Wiese."

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Das Gedicht zur Meldung: Zentralrat der Muslime trifft Frauke Petry

Kleine Bitte
von Moritz Hürtgen

Du hast, Zentralrat des Muslims,
nur selten was zu lachen.
Sprengt sich ein Depp ins Paradies,
mußt Du den Büßer machen.

So will's von Dir der deutsche Christ,
Dein Recht, es wird beschnitten.
Darf ich trotz dieses Riesenmists
um 'nen Gefallen bitten?

Du wirst demnächst zu Deiner Qual
Frau Frauke Petry treffen.
Kannst Du da nicht ein einzig's Mal
dem Vorurteil entsprechen?

Du hast, Zentralrat, leider nur
sehr selten was zu lachen.
Doch kommt Frau Petry, zieh die Schnur
und laß es furchtbar krachen.

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Achtung, "keine" "Satire" – Das Schmährkelgedicht

Ein Kollektivgedicht des Kommandos "Böhmermann"

Bewußt verletzend ihr Geschwätz.
Hört man ihr zu, kriegt man die Krätz'.
Jeder "Satz" ist ein Verbrechen,
sogar LeFloid kann besser sprechen.

Bewußt verletzend das Gesicht.
Bewundernswert, wer da nicht bricht.
Der Ziegenficker sucht das Weite,
weil dieser sonst vor Ekel speite.

Bewußt verletzend ihr Gestank:
nach Mottenkugeln/Kleiderschrank,
Kartoffelsuppe/Futtgerüche –
Sie riecht wie eine Dönerküche.

Sie ist der Mann, der Mädchen streichelt
und dabei wie ein Rindvieh speichelt.
Am liebsten mag sie Extra Drei
und Diktator'n mit einem Ei.
Gauck, Ulbricht, Kohl und Erdogan
sind nur ein paar, die "drinne" war'n.
Und dieses ganz besond're Ferkel
ist Kanzlerin und heißt: Frau Merkel.

Aktuelle Startcartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Hä, »Spiegel«?

»Aber gesund machen wird diese Legalisierung niemanden!« schreibst Du in einem Kommentar zum neuen Cannabisgesetz. »Ach, echt nicht?« fragen wir uns da verblüfft. Wir waren bisher fest vom Gegenteil überzeugt. Immerhin haben Kiffer/innen oft sehr gute feinmotorische Fähigkeiten, einen gesunden Appetit und ärgern sich selten. Hinzu kommen die unzähligen Reggaesongs, in denen das Kiffgras als »Healing of the Nation« bezeichnet wird. All dies willst Du nun tatsächlich infrage stellen? Da lieber noch mal ganz in Ruhe drüber nachdenken!

Empfehlen Deine Blättchenfreund/innen von Titanic

 Verehrte Joyce Carol Oates,

da Sie seit den Sechzigern beinah im Jahrestakt neue Bücher veröffentlichen, die auch noch in zahlreiche Sprachen übersetzt werden, kommen Sie vermutlich nicht dazu, jeden Verlagstext persönlich abzusegnen. Vielleicht können Sie uns dennoch mit ein paar Deutungsangeboten aushelfen, denn uns will ums Verrecken nicht einfallen, was der deutsche Ecco-Verlag im Sinn hatte, als er Ihren neuen Roman wie folgt bewarb: »›Babysitter‹ ist ein niederschmetternd beeindruckendes Buch, ein schonungsloses Porträt des Amerikas der oberen Mittelschicht sowie ein entlarvender Blick auf die etablierten Rollen der Frau. Oates gelingt es, all dies zu einem unglaublichen Pageturner zu formen. In den späten 1970ern treffen in Detroit und seinen Vorstädten verschiedene Leben aufeinander«, darunter »eine rätselhafte Figur an der Peripherie der Elite Detroits, der bisher jeglicher Vergeltung entkam«.

Bitte helfen Sie uns, Joyce Carol Oates – wer genau ist ›der Figur‹, dem es die elitären Peripherien angetan haben? Tragen die Leben beim Aufeinandertreffen Helme? Wie müssen wir uns ein Porträt vorstellen, das zugleich ein Blick ist? Wird das wehtun, wenn uns Ihr Buch erst niederschmettert, um dann noch Eindrücke auf uns zu hinterlassen? Und wie ist es Ihnen gelungen, aus dem unappetitlich plattgedrückten Matsch zu guter Letzt noch einen »Pageturner« zu formen?

Wartet lieber aufs nächste Buch: Titanic

 Prophetisch, »Antenne Thüringen«?

Oder wie sollen wir den Song verstehen, den Du direkt nach der von Dir live übertragenen Diskussion zwischen Mario Voigt und Björn Höcke eingespielt hast? Zwar hat der Thüringer CDU-Fraktionschef Höckes Angebot einer Zusammenarbeit nach der Wahl ausgeschlagen. Aber es wettet ja so manche/r darauf, dass die Union je nach Wahlergebnis doch noch machthungrig einknickt. Du jedenfalls lässt im Anschluss den Musiker Cyril mit seinem Remake des Siebziger-Lieds »Stumblin’ in« zu Wort kommen: »Our love is alive / I’ve fallen for you / Whatever you do / Cause, baby, you’ve shown me so many things that I never knew / Whatever it takes / Baby, I’ll do it for you / Whatever you need / Baby, you got it from me.« Wenn das nicht mal eine Hymne auf eine blau-schwarze Koalition ist!

Hätte sich dann doch eher »Highway to Hell« gewünscht: Titanic

 Kurze Anmerkung, Benedikt Becker (»Stern«)!

»Wer trägt heute noch gerne Krawatte?« fragten Sie rhetorisch und machten den Rollkragenpullover als neues It-Piece der Liberalen aus, v. a. von Justizminister Marco Buschmann und Finanzminister Christian Lindner, »Was daran liegen mag, dass der Hals auf die Ampelkoalition besonders dick ist. Da hilft so eine Halsbedeckung natürlich, den ganzen Frust zu verbergen.«

Schon. Aber wäre es angesichts des Ärgers der beiden Freien Demokraten über SPD und Grüne nicht passender, wenn sie mal wieder so eine Krawatte hätten?

Ebenso stilistisch versiert wie stets aus der Mode: Titanic

 Ganz schön unentspannt, Giorgia Meloni!

Ganz schön unentspannt, Giorgia Meloni!

Nachdem Sie eine Klage wegen Rufschädigung eingereicht haben, wird nun voraussichtlich ein Prozess gegen den britischen Rockstar Brian Molko eingeleitet. Dieser hatte Sie bei einem Konzert seiner Band Placebo in Turin als Nazi und Faschistin bezeichnet.

Wir finden, da könnten Sie sich mal etwas lockermachen. Wer soll denn bitte noch durchblicken, ob Sie gerade »Post-«, »Proto-« oder »Feelgood-« als Präfix vor »Faschistin« bevorzugen? Und: Wegen solcher Empflichkeiten gleich vor Gericht zu gehen, kostet die Justiz so viel wertvolle Zeit. Die könnte sie doch auch nutzen, um Seenotretter/innen dingfest zu machen oder kritische Presse auszuschalten. Haben Sie darüber schon mal nachgedacht, Sie Snowflake?

Schlägt ganz gelassen vor: Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Gute Nachricht:

Letzte Woche in der Therapie einen riesigen Durchbruch gehabt. Schlechte Nachricht: Blinddarm.

Laura Brinkmann

 Citation needed

Neulich musste ich im Traum etwas bei Wikipedia nachschlagen. So ähnlich, wie unter »Trivia« oft Pub-Quiz-Wissen gesammelt wird, gab es da auf jeder Seite einen Abschnitt namens »Calia«, voll mit albernen und offensichtlich ausgedachten Zusatzinformationen. Dank Traum-Latinum wusste ich sofort: Na klar, »Calia« kommt von »Kohl«, das sind alles Verkohl-Facts! Ich wunderte mich noch, wo so ein Quatsch nun wieder herkommt, wusste beim Aufwachen aber gleich, unter welcher Kategorie ich das alles ins Traumtagebuch schreiben konnte.

Alexander Grupe

 Die wahre Strafe

Verhaftet zu werden und in der Folge einen Telefonanruf tätigen zu müssen.

Fabio Kühnemuth

 Altersspezifisch

Ich gehöre noch zu einer Generation, deren Sätze zu häufig mit »Ich gehöre noch zu einer Generation« anfangen.

Andreas Maier

 Mitgehört im Zug

»Prostitution ist das älteste Gewerbe der Welt!« – »Ja, aber das muss es ja nicht bleiben.«

Karl Franz

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
10.05.2024 Weil am Rhein, Kulturzentrum Kesselhaus Thomas Gsella
11.05.2024 Karlsruhe, Kabarett in der Orgelfabrik Thomas Gsella
12.05.2024 Frankfurt, Museum für Komische Kunst »Ach was – Loriot zum Hundertsten«
12.05.2024 Kleinschönach/Bodensee, Kunsthalle Thomas Gsella