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Das Lyrik-Eckchen

Kanzlerin der gebrochenen Herzen
von Moritz Hürtgen

Als Schröder nicht mehr Kanzler war,
da hast du mir geschrieben:
"Solange Merkel hier regiert,
werd ich nie wieder lieben."

So dacht ich mir: Ich wart vier Jahr –
es wurden fünf, sechs, sieben...
Elf Jahre lang ist nichts passiert,
mein Kummer ist geblieben.

Ich liebte dich vergebens und
ich konnte noch so werben.
"Bevor ich lieb, wenn Merkel thront,
möcht ich viel lieber sterben."

Mein Herz – und Merkel ist der Grund –,
es liegt in tausend Scherben.
So oft dacht ich, ich werd belohnt,
und Merkel tat’s verderben.

Ein Dutzend Jahre sind der Qual
genug, so wollt ich hoffen.
Drum hat die Nachricht gestern mich
im Innersten getroffen.

"Jawohl, ich stelle mich zur Wahl,
denn sechzehn will ich schoffen!"
sprach Merkel. Und nie krieg ich dich –
ich hab mich totgesoffen.

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Das Lyrik-Eckchen

Protestlied
Von Dietmar "Bob" Dreck

Straßenschlachten, Diskussionen,
Blaue Flecken, blaue Bohnen,
Messer werfen, Feuer legen,
Sich im Freien wieder mal bewegen,
Kann man lieben, kann man hassen,
Kann man machen und man kann's auch lassen.
Ist doch alles irgendwie egal
In Amerika, nach der Wahl.

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Das Lyrik-Eckchen zu Allerheiligen

Ach du Schändung!
von Daniel Sibbe

Die Chrysanthemen rausgerissen,
die Buntglasfunzel eingesackt,
den Grabstein (komplett zugeschissen)
verrückt, den Buxbaum abgehackt:

Macht inklusive Fegefeuer
zweihundertzwanzig Euro drei
plus 19 Prozent MwSt.
gez. Ihre Gärtnerei

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Das Lyrik-Eckchen

Ode an den Herbst
von Fabian Lichter

Nun endlich ist es wieder Herbst,
der Sommer liegt in Scherben,
war viel zu heiß – das gleich zuerst –,
denn Sommer heißt Verderben.

Der viele Lärm und das Geschrei,
auf Straßen und im Freibad:
All dies ist nun zum Glück vorbei.
Der Herbst ist Ruhe, Heimat.

Im Herbst erst kommt der Mensch zu sich,
im Herbst, des Jahres Kleinod,
zu Blättersammeln, Kerzenlicht,
zu Kürbisschnitzen, Freitod.

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Das Lyrik-Eckchen

Lob für Bob – Songtext
von Dietmar Dreck

Ihr lieben Philologen,
Nun schwärmt in Bausch und Bogen!
Ihr Amerikanisten
Mit euren Bestenlisten,
Ihr Hippies und ihr Gammler,
Ihr alten Plattensammler,
Jetzt habt Ihr Euren Willen:
Den Längsten hat Bob Dylan.

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Das Lyrik-Eckchen

Eine erfolgreiche Nacht
von Moritz Hürtgen

Es ist, hurra!, der Terrormann
nicht mehr auf freien Füßen.
Als erstes rief Pegida an
mit Glückwunsch und mit Grüßen.

Dem Volk und uns, der Polizei,
kann er nun nicht mehr schaden.
Wir atmen auf und atmen frei,
fest sitzt "Chemnitz-Bin-Laden".

Heut sind wir glücklich und geschafft,
denn Terror ist zu ächten!
Der Islamismus ist in Haft,
jetzt jagen wir die Re Linken.

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Das Lyrik-Eckchen

Antworten eines Berufspendlers auf Fragen eines Freundes
von Gunnar Homann

Du fragst: Schlaf ich mit Deiner Frau?

  Nicht mehr, mein Freund, ich steh im Stau.

Ob ich noch meine Kinder hau?

  Ich schaff's nicht mehr, ich steh im Stau.

Am Freitag bei euch Kabeljau?

  Das wird wohl nix (vermutlich Stau).

Und morgen dann Revolution?

  Ich komm ja schon, ich komm ja schon!

Aktuelle Startcartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Helen Fares, c/o »SWR« (bitte nachsenden)!

Sie waren Moderatorin des Digital-Formats MixTalk und sind es nun nicht mehr, nachdem Sie ein launiges kleines Video veröffentlicht haben, in dem Sie zum Boykott israelischer Produkte aufriefen, mit Hilfe einer eigens dafür programmierten App, die zielsicher anzeigt, wo es in deutschen Supermärkten noch immer verjudet zugeht (Eigenwerbung: »Hier kannst Du sehen, ob das Produkt in Deiner Hand das Töten von Kindern in Palästina unterstützt oder nicht«).

Nach Ihrem Rauswurf verteidigten Sie sich in einem weiteren Video auf Instagram: »Wir sind nicht antisemitisch, weil wir es boykottieren, Produkte von Unternehmen zu kaufen, die Israel unterstützen. Ein Land, das sich vor dem Internationalen Gerichtshof wegen Genozid verantworten muss, weil es Zehntausende von Menschen abgeschlachtet hat.« Da sich aber auch Deutschland vor dem Internationalen Gerichtshof wegen Beihilfe zum Genozid verantworten muss, war Ihre Kündigung beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk ja ohnehin einvernehmlich, oder?

Kann es sich nicht anders vorstellen: Titanic

 Weiter so, uruguayischer Künstler Pablo Atchugarry!

Eine angeblich von Ihnen geschaffene Bronzeskulptur im englischen Cambridge soll an Prinz Philip erinnern, der dort von 1977 bis 2011 Kanzler der Universität war. Allerdings wird das Kunstwerk, das im Auftrag eines reichen Bauträgers angefertigt wurde, von vielen als verunglückt empfunden und zieht seit nunmehr zehn Jahren Spott auf sich.

Dass Sie mittlerweile die Urheberschaft leugnen, um Ihr Renommee als Künstler zu schützen, ist zwar verständlich, aber aus unserer Sicht völlig unnötig. Wenn sich das Konzept durchsetzt, lästige Promis, die uns über Jahrzehnte viel Zeit, Geld und Nerven gekostet haben, mit langlebigen Schrott-Monumenten zu schmähen, werden Sie sich vor Aufträgen bald kaum noch retten können. Und das Beste: Weil andere Großkopferte sich mit ihren Eskapaden zurückhalten würden, um nicht von Ihnen verewigt zu werden, sorgten Sie auch noch für Ruhe und gesellschaftlichen Frieden.

Hofft, dass dieser Vorschlag einen Stein ins Rollen bringt: Titanic

 Du, »Hörzu Wissen«,

weißt, wie Werbung geht! Mit »Die Sucht zu töten« machtest Du so richtig Lust auf Deine aktuelle Ausgabe, um erläuternd nachzulegen: »Bestialisch, sadistisch, rätselhaft: Was Menschen zu mordenden Monstern macht – acht Täter und die Geschichten ihrer grausamen Verbrechen.«

Wer kann sich da der Faszination der »dunklen Welt der Serienkiller« noch entziehen? Aber am Ende, liebe Hörzu Wissen, ist in diesem Zusammenhang doch die Implikation Deines Slogans »Hörzu Wissen – das Magazin, das schlauer macht!« das Allergruseligste!

Da erschauert sogar

Die True-Crime-resistente Redaktion der Titanic

 Bild.de!

»Springer hatte im Januar bundesweit für Entsetzen gesorgt«, zwischentiteltest Du mit einem Mal überraschend selbstreferenziell. Und schriebst weiter: »Nach der Enthüllung des Potsdamer ›Remigrations‹-Treffens von AfD-Politikern und Rechtsextremisten postete Springer: ›Wir werden Ausländer zurückführen. Millionenfach. Das ist kein Geheimnis. Das ist ein Versprechen.‹« Und: »In Jüterbog wetterte Springer jetzt gegen ›dahergelaufene Messermänner‹ und ›Geld für Radwege in Peru‹«.

Dass es in dem Artikel gar nicht um Dich bzw. den hinter Dir stehenden Arschverlag geht, sondern lediglich der Brandenburger AfD-Vorsitzende René Springer zitiert wird, fällt da kaum auf!

Zumindest nicht Titanic

 Hallihallo, Michael Maar!

In unserem Märzheft 2010 mahnte ein »Brief an die Leser«: »Spannend ist ein Krimi oder ein Sportwettkampf.« Alles andere sei eben nicht »spannend«, der schlimmen dummen Sprachpraxis zum Trotz.

Der Literatur- ist ja immer auch Sprachkritiker, und 14 Jahre später haben Sie im SZ-Feuilleton eine »Warnung vor dem S-Wort« veröffentlicht und per Gastbeitrag »zur inflationären Verwendung eines Wörtchens« Stellung bezogen: »Nein, liebe Radiosprecher und Moderatorinnen. Es ist nicht S, wenn eine Regisseurin ein Bachmann-Stück mit drei Schauspielerinnen besetzt. Eine Diskussionsrunde über postmoderne Lyrik ist nicht S. Ein neu eingespieltes Oboenkonzert aus dem Barock ist nicht S.«

Super-S wird dagegen Ihr nächster fresher Beitrag im Jahr 2038: Das M-Wort ist ja man auch ganz schön dumm!

Massiv grüßt Sie Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Nicht lustig, bloß komisch

Während ich früher schon ein kleines bisschen stolz darauf war, aus einer Nation zu stammen, die mit Loriot und Heinz Erhardt wahre Zen-Meister der Selbstironie hervorgebracht hat, hinterfrage ich meine humoristische Herkunft aufgrund diverser Alltagserfahrungen jetzt immer öfter mit Gedanken wie diesem: Möchte ich den Rest meines Lebens wirklich in einem Land verbringen, in dem man während seiner Mittagspause in ein Café geht, das vor der Tür vollmundig mit »leckerem Hunde-Eis« wirbt, und auf seine Bestellung »Zwei Kugeln Labrador und eine Kugel Schnauzer« statt des fest eingeplanten Lachers ein »RAUS HIER!« entgegengebrüllt bekommt?

Patric Hemgesberg

 Im Institut für Virologie

Jeder Gang macht krank.

Daniel Sibbe

 Frage an die Brutschmarotzer-Ornithologie

Gibt es Kuckucke, die derart hinterhältig sind, dass sie ihre Eier anderen Kuckucken unterjubeln, damit die dann fremde Eier in fremde Nester legen?

Jürgen Miedl

 Finanz-Blues

Wenn ich bei meiner langjährigen Hausbank anrufe, meldet sich immer und ausnahmslos eine Raiffeisenstimme.

Theobald Fuchs

 Gebt ihnen einen Lebenszyklus!

Künstliche Pflanzen täuschen mir immer gekonnter Natürlichkeit vor. Was ihnen da aber noch fehlt, ist die Fähigkeit zu verwelken. Mein Vorschlag: Plastikpflanzen in verschiedenen Welkstadien, damit man sich das Naserümpfen der Gäste erspart und weiterhin nur dafür belächelt wird, dass man alle seine Zöglinge sterben lässt.

Michael Höfler

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
15.05.2024 München, Volkstheater Moritz Hürtgen mit S. El Ouassil und M. Robitzky
16.05.2024 Regensburg, Alte Mälzerei Max Goldt
17.05.2024 A-Linz, Posthof Max Goldt
18.05.2024 Wien, Rabenhoftheater Max Goldt