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Das Lyrik-Eckchen

Depesche an die türkische Regierung
Von Botschafter Cornelius W. M. Oettle

Ihr türkischen Minister seid
echt überall verhaßt!
Jetzt ist Euch selbst das Saarland leid –
da habt Ihr nichts verpaßt.

Das Saarland ähnelt Erdoğan:
Man muß es halt ertragen.
Es ist ein Ort wie Lebertran,
voll Pech und Weh und Klagen.

Alltäglich sind hier Kindermord,
Verrat und Meuterei.
Ja, noch beschissener als dort
ist's nur in der Türkei.

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Das Lyrik-Eckchen

Im Theater
von Moritz Hürtgen

Ein junger Mann krümmt sich vor Schmerz
und beißt dann in den Boden
und zieht sich an den Hoden
und malt mit falschem Blut ein Herz

aufs Bühnenbild. Nach der Aktion
sieht man ihn kläglich wimmern
und von den Wänden flimmern
(dank Video-Installation).

Jetzt brüllt er, daß es ihn zerreißt.
Doch keiner fragt: Was soll der Scheiß?
Weil's ja ein jeder eh schon weiß.

Ach! Selbstsuche, Identität.
Ach! Leben nach der Pubertät
und an der Universität.

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Das Lyrik-Eckchen

von Thilo Adam

Der Bully fräst und spurt tipptopp –
da kann man ruhig mal klatschen,
denn tät er’s nicht, wär er ein Flop,
würd spuren nicht, bloß matschen.

Der Bully fräst und spurt tipptopp –
das Teil verleiht dir Flügel,
wirft keck dich in die Lüfte ob
der vielen Maulwurfshügel. 

Der Bully fräst und spurt tipptopp –
Frohlockt! Fehler vermieden:
Man hat im Pistenbully-Shop
sich richtig gut entschieden.

Der Bully fräst und spurt tipptopp –
oh, lobt ihn noch und nöcher!
Er fräst und stopft im Nebenjob
lokale Winterlöcher.

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Die Lyrik-Vorlesung

Universität Koblenz, 21. Januar 2017
"Folgen nach Schwänzen des Sexualkundeunterrichts"
bei Prof. Dr. Moritz Hürtgen

Sie sehen hier von rechts nach rechts
vier Menschenexemplare.
Sie treten bitte nicht zu nah!
Warum ich Abstand wahre?

Es handelt – ihhhh! – sich um Geschlechts-
bäääh! – krankheitsexponate.
Chlamydien, Tripper: alles da.
Weshalb ich noch mal rate:

Hier halten Sie sich lieber fern.
Sie können es ja riechen…
Da eitert es und fault, denn faul
sind – öchz! – Europas Siechen.

Wie wird man so? Ich sag es gern:
Man läßt sich übel ficken,
ganz ungeschützt ins Hirn und Maul.
Tags: #Inzest, #Nippelzwicken.

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Das Lyrik-Eckchen

Höckes Endlösung
von Moritz Hürtgen

Eine Schande, sagt Björn Höcke,
sei das Holocaust-Denkmal
in Berlin. Er will die Blöcke
nicht mehr seh’n, sie sind ihm Qual.

Laßt ihn machen, meint der Dichter,
laßt ihn doch mit der Partei
AfD – die Arschgesichter! –
Denkmal abbau’n, denn dabei

braucht es viele deutsche Hände,
weil die Stelen schwere sind.
Und bevor die Tat zu Ende,
wird die Hauptstadt ganz geschwind

leergeräumt, daß Idjologen
(rechts) allein in Mitte steh’n.
Dann kommt Harris angeflogen,
wirft ’ne Bombe – gern gescheh’n!

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Das Lyrik-Eckchen

Sieben Reime auf "Knecht"
von Moritz Hürtgen

Das, was die Merkel tut, ist schlecht,
sagt Ihnen: Sahra Wagenknecht.

Der Flüchtling, er ist oft nicht echt,
meint mutig: Sahra Wagenknecht.

Der Polizei ist sehr geschwächt.
Befund von: Dr. Wagenknecht.

Wer ist’s, der für den Nafri blecht?
Fragt linksrum: Sahra Wagenknecht.

Die Bullen arm, wenn das sich rächt,
trägt nicht Schuld: Sahra Wagenknecht.

Wer ist kaputt, zerfurcht, verzecht?
Nein, das war: Uwe Ochsenknecht.

Wer ist nicht rechts und doch im Recht?
Pegida-Frontfrau Wagenknecht.

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Das Lyrik-Eckchen

Scheißwerbung
von Cornelius W. M. Oettle

Schatz, du weißt, wir lebten stet
im Glück und reinen Pos.
Doch seit das Kind aufs Töpfchen geht
ist dort schlicht zu viel los.

Schatz, zwar ist es fürchterlich,
was du von mir erfährsch:
Doch unser Geld reicht lediglich
für zwei gewischte Ärsch.

Schatz, das Kackband frißt den Lohn!
Sei bitte nicht schockiert:
Wir müssen hoffen, daß der Sohn
sich damit stranguliert.

Aktuelle Startcartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Mahlzeit, Erling Haaland!

Mahlzeit, Erling Haaland!

Zur Fußballeuropameisterschaft der Herren machte erneut die Schlagzeile die Runde, dass Sie Ihren sportlichen Erfolg Ihrer Ernährung verdankten, die vor allem aus Kuhherzen und -lebern und einem »Getränk aus Milch, Grünkohl und Spinat« besteht.

»Würg!« mögen die meisten denken, wenn sie das hören. Doch kann ein Fußballer von Weltrang wie Sie sich gewiss einen persönlichen Spitzenkoch leisten, der die nötige Variation in den Speiseplan bringt: morgens Porridge aus Baby-Kuhherzen in Grünkohl-Spinat-Milch, mittags Burger aus einem Kuhleber-Patty und zwei Kuhherzenhälften und Spinat-Grünkohl-Eiscreme zum Nachtisch, abends Eintopf aus Kuhherzen, Kuhleber, Spi… na ja, Sie wissen schon!

Bon appétit wünscht Titanic

 Hände hoch, Rheinmetall-Chef Armin Papperger!

Laut einem CNN-Bericht lagen deutschen und US-amerikanischen Geheimdiensten Hinweise zu russischen Plänen für einen Angriff auf Sie vor. So etwas nennt man dann wohl »jemanden mit seinen eigenen Waffen schlagen«!

Mörderpointe von Titanic

 Grüß Gott, Markus Söder!

Weil der bayerische AfD-Chef Sie wiederholt »Södolf« genannt hat und Sie ihn daraufhin anzeigten, muss dieser Ihnen nun 12 000 Euro wegen Beleidigung zahlen. Genau genommen muss er den Betrag an den Freistaat Bayern überweisen, was aber wiederum Ihnen zugutekommt. Ebenjener zahlt Ihnen ja die Honorare für freie Fotograf/innen, von denen Sie sich bei öffentlichen Anlässen gern begleiten und ablichten lassen. Im Jahr 2022 sollen sich die Kosten auf stolze 180 000 Euro belaufen haben.

Vorschlag: Wenn es Ihnen gelingt, die Prasserei für Ihr Image komplett durch Klagen gegen AfD-Mitglieder querzufinanzieren, stoßen wir uns weniger an Ihrem lockeren Umgang mit öffentlichen Geldern.

Drückt vorauseilend schon mal beide Augen zu: Titanic

 Wurde aber auch Zeit, Niedersächsische Wach- und Schließgesellschaft!

Mit Freude haben wir die Aufschrift »Mobile Streife« auf einem Deiner Fahrzeuge gesehen und begrüßen sehr, dass endlich mal ein Sicherheitsunternehmen so was anbietet! Deine Mitarbeiter/innen sind also mobil. Sie sind unterwegs, auf Achse, auf – um es einmal ganz deutlich zu sagen – Streife, während alle anderen Streifen faul hinterm Büroschreibtisch oder gar im Homeoffice sitzen.

An wen sollten wir uns bisher wenden, wenn wir beispielsweise einen Einbruch beobachtet haben? Streifenpolizist/innen? Hocken immer nur auf der Wache rum. Streifenhörnchen? Nicht zuständig und außerdem eher in Nordamerika heimisch. Ein Glück also, dass Du jetzt endlich da bist!

Freuen sich schon auf weitere Services wie »Nähende Schneiderei«, »Reparierende Werkstatt« oder »Schleimige Werbeagentur«:

Deine besserwisserischen Streifbandzeitungscracks von Titanic

 Gemischte Gefühle, Tiefkühlkosthersteller »Biopolar«,

kamen in uns auf, als wir nach dem Einkauf Deinen Firmennamen auf der Kühltüte lasen. Nun kann es ja sein, dass wir als notorisch depressive Satiriker/innen immer gleich an die kühlen Seiten des Lebens denken, aber die Marktforschungsergebnisse würden uns interessieren, die suggerieren, dass Dein Name positive und appetitanregende Assoziationen in der Kundschaft hervorruft!

Deine Flutschfinger von Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Unübliche Gentrifizierung

Zu Beginn war ich sehr irritiert, als mich der Vermieter kurz vor meinem Auszug aufforderte, die Bohr- und Dübellöcher in den Wänden auf keinen Fall zu füllen bzw. zu schließen. Erst recht, als er mich zusätzlich darum bat, weitere Löcher zu bohren. Spätestens, als ein paar Tage darauf Handwerkerinnen begannen, kiloweise Holzschnitzel und Tannenzapfen auf meinen Böden zu verteilen, wurde mir jedoch klar: Aus meiner Wohnung wird ein Insektenhotel!

Ronnie Zumbühl

 Verabschiedungsrituale

Wie sich verabschieden in größerer Runde, ohne dass es ewig dauert? Ich halte es so: Anstatt einen unhöflichen »Polnischen« zu machen, klopfe ich auf den Tisch und sage: »Ich klopf mal, ne?«. Weil mir das dann doch etwas unwürdig erscheint, klopfe ich im Anschluss noch mal bei jeder Person einzeln. Dann umarme ich alle noch mal, zumindest die, die ich gut kenne. Den Rest küsse ich vor lauter Verunsicherung auf den Mund, manchmal auch mit Zunge. Nach gut zwanzig Minuten ist der Spuk dann endlich vorbei und ich verpasse meine Bahn.

Leo Riegel

 Liebesgedicht

Du bist das Ästchen,
ich bin der Stamm.
Du bist der Golo,
ich Thomas Mann.
Du bist Borkum,
ich bin Hawaii.
Du bist die Wolke,
ich bin gleich drei.
Du bist das Würmchen,
ich bin das Watt.
Du bist die Klinke,
ich bin die Stadt.
Du bist das Blättchen,
ich jetzt der Ast.
Sei still und freu dich,
dass du mich hast.

Ella Carina Werner

 Zeitsprung

Dem Premierenpublikum von Stanley Kubricks »2001: Odyssee im Weltraum« wird der Film 1968 ziemlich futuristisch II vorgekommen sein.

Daniel Sibbe

 Der kästnerlesende Bläser

Es gibt nichts Gutes
außer: Ich tut’ es.

Frank Jakubzik

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
03.08.2024 Kassel, Caricatura-Galerie Miriam Wurster: »Schrei mich bitte nicht so an!«
04.08.2024 Frankfurt/M., Museum für Komische Kunst Die Dünen der Dänen – Das Neueste von Hans Traxler
04.08.2024 Frankfurt/M., Museum für Komische Kunst »F. W. Bernstein – Postkarten vom ICH«
09.08.2024 Bremen, Logbuch Miriam Wurster