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Das Lyrik-Eckchen

Bedienungsanleitung zum Wahl-O-Mat 2017

Du stellst dich schweren Fragen: 38 an der Zahl!
Mit jeweils drei Optionen, nämlich: Ja, Nein und Neutral.
Dann klickst du, bis der Finger brennt, es ist die reine Qual,
und wählst Parteien zum Vergleich – man mißt prozentual.
Geschafft! Jetzt teil’s den Freunden mit im Netzwerk deiner Wahl!
Doch wisse: Ob und wen du wählst, ist denen scheißegal.

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Das Lyrik-Eckchen

Die Moritat von Sam Kanizay und den Flohkrebsen
von Cornelius Oettle

Und der Flohkrebs, der hat Zähne
Und die trägt er im Gesicht.
Und Sam Kanizay zwei Beine
Doch die Krebse spürt er nicht.

Ach wie sind des Buben Beine
Rot, als er sein Blut vergießt.
Gnade kennt der Flohkrebs keine,
Wenn er munter weiterfrißt.

Und die Zeitung freut sich leise
Weil der Saft so filmreif tropft.
Denn auf diese Art und Weise
Wird das Sommerloch gestopft.

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Das Lyrik-Eckchen

Vom Kosmos
von Gunnar Homann

Ich stieg hinauf auf einen Baum
Ganz hoch bis in die Krone
Ich schaute in den Weltenraum
Und fand ihn gar nicht ohne.

Ich fuhr hinauf aufs höchste Haus
Und sah das All genauer
Doch sah es grad wie vorher aus
Und eigentlich kaum blauer

Dann stieg ich ein paar Schritte
Hinab in einen Keller
Dort gab es Bier – und bitte:
Im ganzen war’s hier heller.

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Das Lyrik-Eckchen

Für Frauke Petry in schweren Zeiten

O Frauke, laß mich nicht allein,
mit Gauland, Höcke, Storch.
Wo du nicht bist, kann ich nicht sein!
Warum? Mein Liebling, horch:

Das sind zwar Nazis so wie du
und ich, doch sie erdreisten
sich frech und steh'n auch noch dazu –
Ich kann mir das nicht leisten!

Drum brauch ich dich, o Nazibraut
in bürgerlichem Kleide,
denn wer sich zu bekennen traut,
verliert den Job, geht pleide.

Ich fleh dich an, mein Petrybabe,
sei bitte nicht vakant!
So hab ein Herz, mein Herz, und bleib!
Mit deutschem Gruß:
Dein Land

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Trump (für) an die Wand – Der Countdown-Kalender

Mal angenommen,
von Moritz Hürtgen

Herr Donald Trump, der erste Mann
der Welt und der Despoten,
er wachte eines Morgens auf
und hätt im Hoden Knoten.

Mit schwerem Sackweh rief er dann
nach einem seiner Boten.
Doch käm kein Diener zu ihm rauf,
sondern auf leisen Pfoten

ein weißer Tiger (Siegfried/Roy).
Der spräng zu Trump ins Bette
und packte ihn sanft im Genick
und trüg ihn zur Toilette.

Dort tauchte er ihn gar nicht scheu
ins Kackwasser und hätte
den US-Präsi bald erstickt.
Ich gehe jede Wette,

daß alle Welt dann trauern tät!
Und kein Mensch machte Witze.
Und alle wahrten Pietät.
Und alle fänden’s SAD!

Dieses Gedicht erscheint auch im Countdown-Kalender "Trump für an die Wand". Mit weiteren Cartoons, Texten und Gedichten vieler TITANIC-Künstler.

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Das Lyrik-Eckchen

Depesche an die türkische Regierung
Von Botschafter Cornelius W. M. Oettle

Ihr türkischen Minister seid
echt überall verhaßt!
Jetzt ist Euch selbst das Saarland leid –
da habt Ihr nichts verpaßt.

Das Saarland ähnelt Erdoğan:
Man muß es halt ertragen.
Es ist ein Ort wie Lebertran,
voll Pech und Weh und Klagen.

Alltäglich sind hier Kindermord,
Verrat und Meuterei.
Ja, noch beschissener als dort
ist's nur in der Türkei.

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Das Lyrik-Eckchen

Im Theater
von Moritz Hürtgen

Ein junger Mann krümmt sich vor Schmerz
und beißt dann in den Boden
und zieht sich an den Hoden
und malt mit falschem Blut ein Herz

aufs Bühnenbild. Nach der Aktion
sieht man ihn kläglich wimmern
und von den Wänden flimmern
(dank Video-Installation).

Jetzt brüllt er, daß es ihn zerreißt.
Doch keiner fragt: Was soll der Scheiß?
Weil's ja ein jeder eh schon weiß.

Ach! Selbstsuche, Identität.
Ach! Leben nach der Pubertät
und an der Universität.

Aktuelle Startcartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Hä, »Spiegel«?

»Aber gesund machen wird diese Legalisierung niemanden!« schreibst Du in einem Kommentar zum neuen Cannabisgesetz. »Ach, echt nicht?« fragen wir uns da verblüfft. Wir waren bisher fest vom Gegenteil überzeugt. Immerhin haben Kiffer/innen oft sehr gute feinmotorische Fähigkeiten, einen gesunden Appetit und ärgern sich selten. Hinzu kommen die unzähligen Reggaesongs, in denen das Kiffgras als »Healing of the Nation« bezeichnet wird. All dies willst Du nun tatsächlich infrage stellen? Da lieber noch mal ganz in Ruhe drüber nachdenken!

Empfehlen Deine Blättchenfreund/innen von Titanic

 Grüß Gott, Businesspäpstin Diana zur Löwen!

Du verkaufst seit Neuestem einen »Anxiety Ring«, dessen »bewegliche Perlen« beim Stressabbau helfen sollen. Mal abgesehen davon, dass das einfach nur das hundertste Fummelspielzeug ist, kommen uns von ihren Nutzer/innen glorifizierte und zur Seelenerleichterung eingesetzte bewegliche Perlen an einer Kette verdächtig bekannt vor.

Ist für Dich natürlich super, denn auch wenn Du Deinen treuen Fans skrupellos das Geld aus der Tasche ziehst, in die Hölle kommst Du zumindest für diese Aktion sicher nicht.

Auch wenn dafür betet:

Deine Titanic

 Bild.de!

»Springer hatte im Januar bundesweit für Entsetzen gesorgt«, zwischentiteltest Du mit einem Mal überraschend selbstreferenziell. Und schriebst weiter: »Nach der Enthüllung des Potsdamer ›Remigrations‹-Treffens von AfD-Politikern und Rechtsextremisten postete Springer: ›Wir werden Ausländer zurückführen. Millionenfach. Das ist kein Geheimnis. Das ist ein Versprechen.‹« Und: »In Jüterbog wetterte Springer jetzt gegen ›dahergelaufene Messermänner‹ und ›Geld für Radwege in Peru‹«.

Dass es in dem Artikel gar nicht um Dich bzw. den hinter Dir stehenden Arschverlag geht, sondern lediglich der Brandenburger AfD-Vorsitzende René Springer zitiert wird, fällt da kaum auf!

Zumindest nicht Titanic

 Warum, Internet?

Täglich ermöglichst Du Meldungen wie diese: »›Problematisch‹: Autofahrern droht Spritpreis-Hammer – ADAC beobachtet Teuer-Trend« (infranken.de).

Warum greifst Du da nicht ein? Du kennst doch jene Unsichtbar-Hand, die alles zum Kapitalismus-Besten regelt? Du weißt doch selbst davon zu berichten, dass Millionen Auto-Süchtige mit Dauer-Brummbrumm in ihren Monster-Karren Städte und Länder terrorisieren und zum Klima-Garaus beitragen? Und eine Lobby-Organisation für Immer-Mehr-Verbrauch Höher-Preise erst verursacht?

Wo genau ist eigentlich das Verständlich-Problem?

Rätselt Deine alte Skeptisch-Tante Titanic

 Eher unglaubwürdig, »dpa«,

erschien uns zunächst Deine Meldung, Volker Wissing habe nach dem tödlichen Busunglück auf der A9 bei Leipzig »den Opfern und Hinterbliebenen sein Beileid ausgesprochen«. Andererseits: Wer könnte die Verstorbenen auf ihrem Weg ins Jenseits noch erreichen, wenn nicht der Bundesverkehrsminister?

Tippt aufs Flugtaxi: Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Gebt ihnen einen Lebenszyklus!

Künstliche Pflanzen täuschen mir immer gekonnter Natürlichkeit vor. Was ihnen da aber noch fehlt, ist die Fähigkeit zu verwelken. Mein Vorschlag: Plastikpflanzen in verschiedenen Welkstadien, damit man sich das Naserümpfen der Gäste erspart und weiterhin nur dafür belächelt wird, dass man alle seine Zöglinge sterben lässt.

Michael Höfler

 Finanz-Blues

Wenn ich bei meiner langjährigen Hausbank anrufe, meldet sich immer und ausnahmslos eine Raiffeisenstimme.

Theobald Fuchs

 Gute Nachricht:

Letzte Woche in der Therapie einen riesigen Durchbruch gehabt. Schlechte Nachricht: Blinddarm.

Laura Brinkmann

 Konsequent

Die Welt steckt in der Spermakrise. Anzahl und Qualität der wuseligen Eileiter-Flitzer nehmen rapide ab. Schon in wenigen Jahren könnten Männer ihre Zeugungsfähigkeit vollständig verlieren. Grund hierfür sind die Verkaufsschlager aus den Laboren westlicher Großkonzerne. Diese Produkte machen den Schädling platt, das Plastik weich und das Braterlebnis fettfrei und wundersam. Erfunden wurden diese chemischen Erfolgsverbindungen von – Überraschung – Y-Chromosom-Trägern. Toll, dass sich Männer am Ende doch an der Empfängnisverhütung beteiligen.

Teresa Habild

 Nicht lustig, bloß komisch

Während ich früher schon ein kleines bisschen stolz darauf war, aus einer Nation zu stammen, die mit Loriot und Heinz Erhardt wahre Zen-Meister der Selbstironie hervorgebracht hat, hinterfrage ich meine humoristische Herkunft aufgrund diverser Alltagserfahrungen jetzt immer öfter mit Gedanken wie diesem: Möchte ich den Rest meines Lebens wirklich in einem Land verbringen, in dem man während seiner Mittagspause in ein Café geht, das vor der Tür vollmundig mit »leckerem Hunde-Eis« wirbt, und auf seine Bestellung »Zwei Kugeln Labrador und eine Kugel Schnauzer« statt des fest eingeplanten Lachers ein »RAUS HIER!« entgegengebrüllt bekommt?

Patric Hemgesberg

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
16.05.2024 Regensburg, Alte Mälzerei Max Goldt
17.05.2024 A-Linz, Posthof Max Goldt
18.05.2024 Wien, Rabenhoftheater Max Goldt
23.05.2024 Bielefeld, Theaterlabor Max Goldt